Daumen hoch – was mir gefällt

„Bauer sucht Frau“: Fremdschämen und Imageschaden

Weiße Ledercouch, dunkles Sideboard, weißer Teppich auf Echtholzparkett – so sieht ein bäuerliches Wohnzimmer in meinem Dorf aus. Junger Bauer, junge Frau, stilvolle Einrichtung, mit der Nagelschere gepflegter Garten. Im Stall über 100 ebenso gepflegte Milchkühe, in der Maschinenhalle landwirtschaftliche Großgeräte in Reihe. Und was präsentiert uns RTL bei „Bauer sucht Frau“? Leopardenbettwäsche unter weiß-lila gehäkelter Tagesdecke und dunkles Plastikholz an den Wohnzimmerwänden. Bauernhäuser, die dringend mal eine neuen Anstrich gebrauchen könnten. Kälberboxen wie anno dazumal und Mistforken statt moderner Entmistungsanlagen. Auch alles andere an diesem Format ist weiß Gott keine Werbung für die deutsche Landwirtschaft. Aber es ist wie fast immer im Fernsehen. Die Realität ist eine andere.
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Schrittzähler – die App, die bewegt

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Ich habe Rücken. Um genau zu sein, die Hexe hat mich unter Dauerfeuer genommen und mir vor einiger Zeit einen kapitalen Hexenschuss verpasst. Der beste Schutz gegen erneuten Beschuss ist laut meiner Krankengymnastin regelmäßige Bewegung. Nun bin ich aber jemand, der fast den ganzen Tag sitzt und es auch sonst nicht so mit Sport hat. Ich bin der totale Bewegungsmuffel, der einzige Sport, der für mich in Frage kommt, ist reiten. Also muss eine Motivation her. Die habe ich in Form einer Schrittzähler-App gefunden. Bringt tatsächlich etwas.
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Der Rachen des Löwen: Latein, eine lyrische Sprache

Latein steht in dem Ruf, eher etwas sperrig und im Gegenteil zu Italienisch oder Französisch nicht mit Sprachmelodie gesegnet zu sein. Ich habe nie Latein gelernt, kenne die Sprache nur aus kirchenmusikalischen Werken. In denen aber entfaltet sie eine Musik, wie ich es dieser Sprache nie zugetraut hätte. Beispiel gefällig: Libera de ore leonis. Frei übersetzt: Errette uns aus dem Rachen des Löwen. Wer weiter sucht, findet noch mehr schöne Beispiele.
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Treckerballett und Weizenernte – dankbare Fotomotive

Der Sommer 2013 war groß bei uns im Norden, und nun hat er sich unwiderruflich dem Ende zugeneigt. Damit geht jetzt langsam die Saison für Treckerfotos aller Art zu Ende. Es gibt kaum dankbarere Motive als landwirtschaftliche Maschinen bei ihrer Arbeit auf dem Acker. Und der Fotograf muss gar nichts dafür tun, außer an der richtigen Stelle zu stehen, Geduld zu haben und im passenden Moment auf den Auslöser zu drücken.

Mähdrescher bei der Ernte.
Mähdrescher bei der Ernte.

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Kopplungsstriche machen das Lesen und das Leben leichter

Hier wäre ein Kopplungsstrich mehr als angebracht gewesen.

Könnt ihr das Wort oben auf Anhieb fehlerfrei aussprechen? Als ich es entdeckt habe, hatte ich meine Probleme damit, es auf den ersten Blick zu verstehen. Ich musste zwei Mal hingucken. Hier geht es nicht um Oberbausch-Weißtechnik, sondern um Oberbau-Schweißtechnik. Mal abgesehen davon, dass ich gar nicht so genau weiß, was das ist, ist das Wort ein sehr gutes Beispiel dafür, warum Kopplungsstriche lieber einmal zu viel als einmal zu wenig eingesetzt werden sollte.
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Tremolo in cis-moll: Die Klagen der Radfem-Frauen

Cis ist ein Ton. Ein um einen halben Ton erhöhtes C. Ganz einfach. Dachte ich jedenfalls bisher. Aber denkste. Cis-Menschen sind Frauen und Männer, die sich als Frauen und Männer fühlen und sich dabei sogar wohlfühlen. Und das darf nicht sein, glaubt man den Radfems, was keine Frauen mit Rädern sind, sondern radikale Feminstinnen. Ihre Argumente sind atemberaubend, so sehr, dass ich hier darauf eingehen will. Und ich verspreche allen Lesern, es wird das letzte Mal sein, dass ich dieses Thema hier aufgreife. Aber es muss nun doch noch einmal sein. Twitter ist mal wieder schuld.
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Ein erster Hauch von Herbst

Blatt

Nach all den schwerwiegenden Gedanken, die ich hier in der vergangenen Woche gewälzt habe, ist es mal wieder Zeit für ein bisschen etwas Leichtes. Heute hat der eisige Wind, der in den vergangenen Tagen über den Norden fegte, völlig nachgelassen. Die Temperatur kletterte um gut zehn Grad auf fast schon milde 13 Grad.  Zeit für einen kleinen Fotospaziergang entlang der Knicks und im Wald. Zwar hat die Blattfärbung noch nicht eingesetzt, aber am Wegesrand findet sich schon allerlei an Beeren und einzelnen verfärbten Blättern. Hier sind die Ergebnisse, unkommentiert und einfach so zum Angucken.
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Gutes wollen und das Gegenteil erreichen

Es gibt so viele Dinge in unserer Gesellschaft, für die es sich lohnt zu kämpfen. Gleichberechtigung von Frau und Mann, natürlich. Gegen Nazis, gegen Rassismus, gegen Klassismus (gerade gelernt: Diskriminierung wegen der sozialen Schicht/Klasse), für Tierschutz, für die Umwelt. Alles wichtige Anliegen, für es sich lohnt, sich einzusetzen. Was mich aber traurig macht und bestürzt: Viele, die für eine dieser guten Sachen kämpfen, schaden ihr mehr als dass sie ihr nützen.
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