Es ist total unvernünftig. Aber ich konnte nicht widerstehen. Ich habe mir einen wunderschönen Füller geleistet. Handgedrechselt aus Honduras-Palisander und Cocobolo. Ich durfte sogar zuschauen, wie ein solcher Stift entsteht.
„Armut macht kreativ“, sagt Samba Camara. Weil es an Geld fehlt, werden überall in Afrika Spielzeug und Gebrauchsgegenstände aus Schrott oder aus ausgedienten Plastikflaschen hergestellt. Junge afrikanische Künstler erheben diese Art des Recyclings mittlerweile zur Kunstform. Ein solches Beispiel aus dem Senegal habe ich gerade auf einem Weihnachtsmarkt in Eutin gefunden: der Stuhl aus Kronkorken.
Samba Camara und der Kronkorkenstuhl von Baba Diawara.
Werbung ist allüberall. Vor allem die Flughäfen der Welt sind gepflastert mit riesigen Werbetafeln. Da ist es schwer, sich aus der Masse abzuheben und den flüchtigen Blick der vorüber Eilenden festzuhalten. Die schönste Reklame der Welt – jedenfalls für mich – habe ich gerade auf einem Flughafen entdeckt. Sie hat meinen Blick sofort gefangen genommen. Weiterlesen
Kokos mag ich, Joghurt und Oliven sowieso. Deshalb läuft mir beim Duschen nicht nur das Wasser am Körper hinab, sondern auch im Mund zusammen. Irgendwie riecht manches Duschgel doch zu lecker. Milch und Honig etwa beugt – heiß getrunken – nicht nur Erkältungen vor, sondern erinnert beim Duschen an das Schlaraffenland, wo eben jene Ingredienzien fließen. Wer mehr fürs Süße schwärmt, wählt Kirschblüte, kernige Kerle greifen zu Meeresmineralien. Wer für ein kulinarisches Erlebnis nicht jedes Mal unter die Dusche steigen will, wähle Flüssigseife fürs Händewaschen. Mango und Orange klingt doch nach einem fruchtigen Cocktail, Apfel grün, Pfefferminz oder Mandel runden die leckere Auswahl ab. Der Kopf darf bei der Kreativität der Körperpflege-Produkte-Erfinder ebenfalls nicht zu kurz kommen. Wahlweise lassen sich Kiwi-Glanz oder sieben Kräuter als Shampoo-Schaum auf den Schädel schichten. Ingwer und Zitronengras, Gingko, Kamille oder Lotus – alles findet sich im Drogeriemarkt fein säuberlich aufgereiht. Die ganze Welt in einem Regal. Für Männer empfiehlt ein Shampoohersteller ein Produkt mit Hopfen. Da hätten sie die Empfehlung „For Men“ aber nun wirklich weglassen können.
Ich habe von jeher eine Leidenschaft für schönes Schreibgerät. Kugelschreiber mit schönem Design, edle Füllfederhalter, gerne mit Kolben statt Patronen. Meistens versage ich es mir aber, sie zu benutzen: zu gefährlich. Wie oft ist mir schon ein Lieblingskugelschreiber abhanden gekommen, weil er sich auf meinem Schreibtisch im Büro einfach in Luft aufgelöst hat. Wahrscheinlich willentlich oder unwillentlich eingesteckt, von jemandem, der kurz mal etwas notieren wollte. Ich fürchte aber, den schönen Schreibgeräten wird nun von ganz jemand anderem der Garaus gemacht: von der Computertastatur. Oder doch nicht? Weiterlesen
Aus der Kategorie „Freunde“ (http://anders-anziehen.blogspot.com/2010/01/freunde.html), Foto Smilla Dankert
Bei meinen Streifzügen durch die Blogosphäre stoße ich immer wieder auf wunderschöne Blogs. Und da ich ein Augenmensch bin, interessiert mich natürlich sehr, wer und was dahintersteckt. Eines meiner Lieblingsblogs, durch das ich mich ewig lange durchklicken kann, ist „anders anziehen“ von Smilla Dankert. Ich habe Smilla um ein Interview gebeten und interessante Antworten erhalten. Weiterlesen
Aus mir wird nie eine Lady. Da ist Hopfen und Malz verloren. Viel zu burschikos, viel zu wenig Zeit, um sich mehr als zehn Minuten am Morgen mit mir selbst und meinem Äußeren zu beschäftigen, viel zu geizig, um Geld für unnützen, aber schönen oder gar stilvollen Schnickschnack auszugeben. Und doch schlummert irgendwo ganz tief drinnen in mir die Sehnsucht danach, eine Lady zu sein. Schön, stilvoll, stets schick und elegant und charmant.
Den Hang, ein bisschen Lady zu sein, lebe ich an einem winzigen Detail aus. Taschentücher. Richtige schöne Taschentücher aus guter Baumwolle, noch viel lieber aus Batist, und am liebsten mit Filethäkelei am Rand. Zum Glück verfüge ich über eine Reihe schöner Erbstücke von einer längst verstorbenen Tante, die diese Art der filigranen Häkelei noch perfekt beherrschte. Mir kommt kein Papier in die Tasche. Ich mag keine Tempos. Sie sind meiner Nase nicht angenehm und kein Genuss für meine Augen. Es gibt nichts Schöneres, als eine wohl sortierte Schublade voller Stofftüchlein. Meine Devise lautet: nicht ohne mein Stofftaschentuch.
Und wenn mir mal wieder so ladylike zumute ist, dass mir ein Taschentuch nicht reicht, gucke ich diese Blogs an:
Stil oder Nichtstil? So kommt der Herr stilecht daher. Sie hat sich dagegen mindestens in der Farbe vergriffen.
Kaum klettert das Thermometer über 20 Grad, scheint es keine Spiegel mehr zu geben. Ein Gang durch die Stadt offenbart Stil-Sünden von Weiblein und vor allem Männlein, wie sie schlimmer nicht sein können.
Wir Frauen neigen zu falscher Selbsteinschätzung. Oder wie unsere Oma immer sagte: Nichts gegen Beine, aber Gurken gehören ins Glas. Wer Mini trägt, sollte makellose Beine zeigen, und bauchfrei sieht nur bei derjenigen gut aus, die bauchfrei ist. Nicht jede, die ein Schlauchkleid trägt, schafft es, den Bauch weit genug einzuziehen. Und Söckchen zu Sandalen gehen gar nicht, ohne geht’s aber auch nicht, ohne sich Blasen zu holen. Und so kann ich zumindest gut nachfühlen, warum manche Frauen auf die textile Hülle am Fuß nicht verzichten wollen. Für das Auge ist aber kein Genuss. Es bleibt die alte Erkenntnis: Wer schön aussehen will, muss leiden.
Aufmerksamkeit verdient auch das Obenherum. Tops sind nur topp, wenn aus ihnen keine Schwabbelarme hervorschauen. Alles, was zu eng oder zu weit ist, sieht nicht gut aus. Wer dünne Stoffe trägt, muss auf das Darunter achten, nichts ist schlimmer, als bunte Blümchen, die durch den weißen Hosenstoff blinzeln. Hervorlugende BH-Träger aus durchsichtigem Plastik sehen genauso störend aus wie der Tanga-Bund, der aus der Hose hervorlugt.
Die Stil-Sünden der Männer sind bei Sommerhitze aber noch viel schlimmer. Vor allem, wenn sie zu kurzen Hosen greifen. Die kurze Hose für den Mann, die wirklich gut aussieht, muss erst noch erfunden werden. Absolut unakzeptabel sind knappe weiße Höschen, die aussehen wie vom Tennisplatz oder aus der Mottenkiste der 70er-Jahre, schlabberige Bermudas und bunte Spielhöschen. Verschlimmern lassen sich diese Modesünden nur noch mit dem unpassenden Schuhwerk. Socken – womöglich noch in Weiß – in Sandalen? Schrecklich. Socken in bevorzugt schlammbraunen ausgelatschten Halbschuhen gröberer Machart zur kurzen Hosen? Unmöglich. Wenn dann noch der Bauch über den Hosenbund hängt und zwischen Hosenunterkante und Sockenoberkante die weißen Stachelbeerbeine zur Schau getragen werden, wendet sich der Betrachter mit Grausen.
So bitte nie
Kniestrümpe - nur so akzeptabel
Badeschlappen sind zwar bequem, aber keine wirkliche Alternative Sie gehen gerade noch, wenn Männerfüße gepflegt und die Schlappen einigermaßen ansehnlich sind und nicht aus dem Ein-Euro-Laden kommen. Aber die Schlappen sollten doch der Freizeit vorgehalten bleiben.
Auch wenn’s heiß ist, liebe Männer: Eine ordentlich lange Hose mit leichten Halbschuhen sollte es beim Stadtspaziergang oder bei der Arbeit schon sein. Dazu ein gut geschnittenes Polohemd. Am Strand dürft Ihr dann oben herum blank ziehen und unten herum bunte Bermudas tragen.
Stil-Sünden sind natürlich kein reines Sommerphänomen. Jetzt tritt es nur mehr zutage, weil nicht das Mäntelchen der kalten Jahreszeit die schlimmsten Modesünden im Freien bedeckt.
Über die Stil-Sünden des Sommers haben sich außer mir auch schon andere Gedanken gemacht:
Tragt mit mir die Top-Ten der Sommer-Stilsünden für Männer und Frauen zusammen.
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