Rezension: Handbuch Presse- und Medienarbeit im Krisenstab

Ich habe jahrelang als Polizeireporterin gearbeitet und tue es heute noch manchmal. Ich weiß, wie gute Pressearbeit von sogenannten BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben), also der Blaulicht-Fraktion, aussehen sollte. Viele Dinge, die ich mir immer gewünscht und die ich über Jahre gepredigt habe, sind jetzt in einem Handbuch zusammengefasst. Es ist das „Handbuch Presse- und Medienarbeit im Krisenstab“ von Jan Müller-Tischer.

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Die Feuerwehr und der Ummarsch

Ich habe es lange nicht mehr gehört, das Wort Ummarsch. Erst jetzt ist es mir wieder untergekommen. Der Begriff scheint eine holsteinische Spezialität zu sein, denn ich habe ihn nur hier jemals gehört. Gemeint ist damit nichts anderes als ein schnöder Umzug, der gerade bei Freiwilligen Feuerwehren gerne Ummarsch genannt wird. Vielleicht, weil sie besonders zackig umziehen.


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Ich Angsthase und die Helden vom Rettungsdienst

Ich war heute viel mit dem Auto unterwegs. Taxi Mama halt. Mein Weg führte mich unter anderem über die A1 zwischen dem Kreuz Bargteheide und Bad Oldesloe, wo sich heute Nachmittag eine schreckliche Massenkarambolage ereignet hat. Ich bin nicht hineingeraten, musste vorher abfahren nach Bad Oldesloe. Aber ich habe die vielen Rettungsdienst- und Polizeifahrzeuge gesehen, die an mir vorbeigerast sind, hin zur nahen Autobahn.
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Feuerwehrsprech: Glosse frech über Einsatz groß

Die Stürme „Elon“ und „Felix“ haben mir als Reporterin unruhige Tage und Nächte beschert. Unablässig, manchmal im Minutentakt, gingen die SMS bei mir ein, mit denen die Leitstelle automatisiert neben den Feuerwehren auch uns Pressevertreter über Einsätze informiert. Diese Nachrichten nennen ein Einsatzstichwort. Beim Sturm war es immer „Unwetter klein“, was im Klartext abgebrochene Äste, umgefallene Bäume oder abgerissene Dachteile bedeutet. Außerdem gibt es noch viele weitere Stichwörter. Interessant aus sprachlicher Sicht ist dabei, dass das Adjektiv immer dem Substantiv nachgestellt wird. Diese Eigenart habe ich mal auf die Schippe genommen.

"Feuer groß" heißt es, wenn ein Großfeuer zu bekämpfen ist.
„Feuer groß“ heißt das Einsatzstichwort, wenn ein Großfeuer zu bekämpfen ist.

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Die Gender-Feuerwehr oder: Warum es Einsatzkräfte gibt

Wer mich kennt weiß, dass ich kein Freund von Genderformen in der Sprache bin. Das ausdrückliche Mitnennen weiblicher Formen ist ersten sprachlich nicht schön, bläht zweitens Texte auf und ist drittens gar nicht so notwendig, wie es deren Verfechter immer behaupten. So jedenfalls meine Meinung. Aber in einer Hinsicht finde ich es wichtiger denn je, Frauen ausdrücklich mitzunennen oder eine geschlechtsneutrale Bezeichnung zu finden: bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Männer oder Frauen? Wer löscht, ist im Dunkeln und in Einsatzkleidung schwer festzustellen.
Männer oder Frauen? Wer löscht, ist im Dunkeln und in Einsatzkleidung schwer festzustellen.

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Verpixeln für Anfänger: Schnurrbärte mit Filzstift

Die Regeln sind eindeutig: Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei haben im Einsatz kein Recht am eigenen Bild. Sie können nicht verweigern, von Pressevertretern fotografiert zu werden, ebenso wenig, wie sie die Veröffentlichung der Fotos verhindern können. Alles kein Problem also, wenn die Presse von Einsätzen berichten will? Grundsätzlich ja. Aber manchmal treibt der angebliche Schutz der Persönlichkeitsrechte schon seltsame Blüten, vor allem, wenn er nicht von der Presse vorgenommen wird.
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