Fotos färben mit Photoshop
Für mich waren Schwarzweiß-Fotos immer Schwarzweiß-Fotos und Farbfotos Farbfotos. Ich habe so gut wie nie Farbfotos in SW umgewandelt, und es schon gar nicht umgekehrt versucht. Viel zu kompliziert. Aber jetzt habe ich die Neural-Filters in Photoshop entdeckt und ein bisschen damit herumexperimentiert, um Fotos zu färben.
Darauf gestoßen hat mich Horst Schulte, dessen Blog Wutzone ich seit längerem regelmäßig verfolge. Er hat gerade über die Neural-Filters geschrieben und auch gleich wunderbare Beispiele gezeigt. Weil ich so etwas immer gerne ausprobiere, wollte ich es auch versuchen. Dumm nur, dass der Reiter mit den Neural Filters in meinem Photoshop-Programm gar nicht auftauchte. Deshalb musste mir Horst helfen.
Er hat mir geraten, in der Creative Cloud danach zu suchen, was mich zunächst nicht so richtig weitergebracht hat. Mit der Suche nach Neural Filters im Creative-Cloud-Suchmenü bin ich schließlich darauf gestoßen, dass ich offenbar die falsche PS-Version auf dem Rechner habe. Mit der richtigen waren dann auch die Neural Filters da (blöder Name übrigens).
Fotos koloriert mit kleinen Macken
Mit dem nötigen Werkzeug ausgestattet, bin ich gleich daran gegangen, ein paar Familienfotos zu kolorieren. Das hat problemlos geklappt, mich aber nicht so richtig zufriedengestellt. Als erstes Beispiel habe ich ein Foto aus Mutters Fotoalbum gefärbt. Meine Mutter auf ihrem Pferd Adele.
Insgesamt finde ich die Kolorierung gelungen, am Hals von Adele hat sie aber versagt. Hier hat das Programm zu viel Blau aufgetragen. Wahrscheinlich hat der Algorithmus es von der Jacke abgenommen. Wenn es darauf ankommt, kann ich den Fehler natürlich mit Photoshop noch beseitigen. Die Hautfarbe finde ich dagegen gelungen.
Der nächste Versuch galt einem Foto meiner Eltern kurz nach ihrer Hochzeit. Ich liebe es sehr, weil es sie so glücklich und gelöst zeigt. Leider ist schon das Ausgangsbild qualitativ nicht besonders gut. Das Schwarzweiß ist eher gelblich. Das kolorierte Foto ist aber okay.
Wie gut oder eben nicht gut das Programm arbeitet, habe ich dann nochmal an einem Farbfoto ausprobiert, das ich erst in Schwarzweiß gewandelt habe, um es dann zu färben. Hier das Ergebnis.
Auch hier finde ich das Ergebnis nicht optimal. Ich frage mich, wo der rötliche Schimmer auf dem Sandstein herkommt. Vermutlich von dem rötlichen Sockel unter dem Plakat, der in der kolorierten Version aber nicht rot erscheint.
Ein hübsches Spielzeug, aber nichts für dauernd
Alles in allem sind diese Neural Filters ein hübsches Spielzeug. Ich muss aber nicht dauernd daran herumspielen. Aber vielleicht vertiefe ich mich nochmal in die Funktion der Regler, die angeboten werden, um das Ergebnis zu optimieren. Bisher habe ich mich noch nicht damit befasst. Außerdem gehe ich mal davon aus, dass uns bei lediglich in Schwarzweiß vorliegenden Fotos das Vorbild für eine Farbversion fehlt. Wir kennen sie nicht. Also dürften wir mit der gefärbten Version zufrieden sein, mangels Alternative.
Aber auch wenn ich Schwarzweiß-Fotos aus bestimmten Gründen nicht so mag, werde ich die, die ich besitze, sicher nicht alle nachfärben.
Ein Kommentar
Horst Schulte
Danke für die Erwähnung, Susanne. Solche Verfärbungen (Pferdehals) habe ich auch festgestellt. Ich hatte ein paar alte s/w-Aufnahmen meiner Familie nachkoloriert und diese zum Teil auch an unsere Verwandten verteilt. Bei manchen waren die Ergebnisse wirklich ansprechend, bei anderen nicht.
Ich habe die nachkolorierten Fotos in einem gemischten Album mit den SW-Scans. Manche der Bilder habe ich per Topaz Sharpen und Topaz Gigapixel nachgeschärft bzw. vergrößert. Nicht immer waren die Ergebnisse wirklich gut. Aber teilweise sind die Ergebnisse überraschend und lösten in der Famile Freude aus.