Virus, Verbot, Verantwortung – das V ist der Buchstabe des Jahres

Irgendwann vergangene Woche ist es mir aufgefallen: Das V ist der Buchstabe des Jahres 2020. Was für schöne Alliterationen lassen sich damit zaubern. Das Virus gibt die Marschrichtung vor, und danach ist viel Spielraum für Variationen. Hach, und wieder ein Wort mit V. Klar, Virus fängt ja auch mit V an.

Mir sind dazu erst einmal zwei Worte eingefallen: Verbot und Verzicht. Was sagt das jetzt über mich? Dass ich nur das Negative sehe. Nein, so bin ich nicht. Aber das Wort Verbot fiel mir vor allem deshalb ein, weil jetzt allenthalben nach Verboten gerufen wird und dafür immer das Corona-Virus herhalten muss. Böllerverbot, Alkoholverbot, Skiverbot. Immerhin haben das Beherbergungsverbot und das Kontaktverbot etwas mit Corona zu tun. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich habe noch nie im Leben geböllert und noch nie einen Pfennig dafür ausgegeben. Jetzt mit Corona ein Böllerverbot zu begründen, halte ich aber für eine ziemlich scharfe Volte.

Das Virus bringt Verzicht und Verlust

Aber zurück zum Buchstaben V. Die Ideen, was im Zusammenhang mit der derzeitigen Lage noch an Wörtern mit diesem Anfangsbuchstaben dazu kommt, lassen sich leicht in positiv und negativ einteilen. Fangen wir mit dem Negativen an: Verzicht natürlich (wobei mancher Verzicht durchaus reicher machen kann, aber wer verzichtet schon gerne?), aber auch Verärgerung über die Situation und alles und jedes, was damit zusammenhängt. Die Pandemie bringt Verluste, es wird Verlierer geben. Man muss kein Gegner der Corona-Maßnahmen sein, um sie doof zu finden. Wollen wir nicht alle unser altes Leben zurückhaben? Verflixt nochmal.

Wir können die Sache aber auch von der anderen Seite angucken. Vorsicht ist ein zu Recht oft gebrauchtes Wort in der Pandemie, wir alle sollten Vorsicht walten lassen, Verantwortung zeigen. Vertrauen sollten wir vielleicht auch, obwohl das Vertrauen in die Maßnahmen ein bisschen zu bröckeln scheint. Die Mehrheit der Deutschen stimmt den Vorgaben (auch ein Wort mit V) der Politik zu. Und hält sie für verhältnismäßig. Ganz meine Meinung.

Alles so schön virtuell jetzt

Um zu den Wörtern mit V zurückzukehren, wären da noch die neutralen. Virtuell ist so ein Wort. Wie vieles läuft jetzt virtuell ab, ob die Arbeit im Homeoffice, Online-Veranstaltungen, virtuelle Museumsrundgänge. Ich hatte auch noch eine Alliteration versprochen. Das Virus zwischen Verzicht und Verantwortung vielleicht? Ich glaube, das trifft es ganz gut, was jetzt gilt.

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