
Lesebändchen: Zwei sind besser als eins
Ich habe gerade einen dicken Wälzer gelesen, ein Sachbuch. Die haben oft nützliche Anmerkungen. Da sind zwei Lesebändchen ungeheuer hilfreich.
Ich habe mich immer sehr für Geschichte interessiert, auch für neuere. Als mir jetzt der dicke Wälzer zu Geschichte der RAF von Butz Peters in die Hände fiel, habe ich mich sofort ans Lesen gemacht. Und sehr erfreut festgestellt, dass das Buch „Tödlicher Irrtum“* zwei Lesebändchen hat. Ein rotes und ein schwarzes.
Zumindest das Hardcover mit den Fotos von Ulrike Meinhof und Andreas Baader auf dem Titel hat diese zwei Lesebändchen. Wie es beim Taschenbuch aussieht, weiß ich nicht. Das 864 Seiten dicke Werk enthält ab Ende eine lange Reihe von Anmerkungen. Diese Anmerkungen gehen weit über reine Literatur-Angaben hinaus. Sie vertiefen vieles, verweisen auf Prozessakten oder blicken bei Namensnennungen getöteter oder verurteilter Personen zurück auf ihr Schicksal. Sehr hilfreich.
Ein Extra-Lesebändchen für die Anmerkungen
Und weil das so ist, bin ich beim Lesen oft zwischendurch zu den Anmerkungen gewechselt. Wie wunderbar, dass ich auf deren vielen Seiten dank des zweiten Lesebändchens auch dort ein Lesezeichen setzen konnte. Ob das zweite Bändchen dafür gedacht war, weiß ich natürlich nicht. Aber ich habe es gerne so genutzt.
Und weil mir das so gut gefallen hat, werde ich künftig in Sachbüchern mit guten Anmerkungen ohne ein Band oder Bänder einfach ein zweites Lesezeichen verwenden. Ich habe genug von diesen schmalen Lesezeichen, die man überall als Souvenir kaufen kann.
Ansonsten verwende ich als Lesezeichen gerne Postkarten von Gemälden, die mir gefallen. Weshalb es mich nach jedem Museumsbesuch magisch in den Souvenirshop zieht. Um Postkarten zu suchen, die ich nie verschicke, sondern die ich als Lesezeichen verwende. Und bei jedem Buch, das ich anfange, gucke ich erstmals, welches Motiv zum Inhalt passen würde. Das gilt auch für die schmalen Lesezeichen, von denen ich einige sehr hübsche besitze. Etwa das mit den Deckengemälden der Residenz in Würzburg.
Umfassende Geschichte der RAF
Butz Peters Geschichte der RAF ist übrigens sehr lesenswert. Spannend geschrieben, umfasst es alle drei „Generationen“ der RAF von ihren Anfängen bis zur Selbstauflösung. Die Fülle des verwendeten Materials – Ermittlungsakten, Gerichtsakten, Schilderungen von Opfern und Tätern – ist riesig. Der etwas abgehackte Schreibstil nervt allerdings manchmal ein bisschen. Ich habe das Buch jedenfalls mit Gewinn gelesen.
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