Wie schöpferisch ist ein Unfallfoto?

Ein Mann stirbt öffentlich. Peter Fechter verblutet vor den Augen entsetzter Zuschauer an seinen Schussverletzungen. Ein Kameramann hält das Geschehen fest. Daran entzündet sich nun, 52 Jahre nach Fechters Tod an der Berliner Mauer, ein juristischer Streit. Hat der Film vom Sterben des Peter Fechter eine Schöpfungshöhe? Über die Entscheidung der Richter berichtet die Seite rechtambild.de in diesem Beitrag. Für mich wirft dieser Fall die Frage auf, welche Schöpfungshöhe Fotos von Ereignisse haben, auf die derjenige, der sie im Bild festhält, keinen Einfluss hat. Eine Situation, die mir – natürlich längst nicht so dramatisch und historisch bedeutsam wie Peter Fechters Sterben – oft im Alltag begegnet. Wie schöpferisch sind Fotos und Videos von Vorgängen, die schlicht abgebildet, aber nicht arrangiert werden?
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Der Journalist, das verachtete Wesen

Journalisten sind Profis. Aber sie haben es in den seltensten Fällen bei ihrer Arbeit mit Profis im Umgang mit der Presse zu tun. Das kann auch niemand verlangen. Bemerkenswert ist aber, wie manche Leute die Arbeit der Presse sehen und was sie davon halten. Das ist aus ihren Äußerungen gegenüber uns Journalisten ablesbar. Und solche falschen Einschätzungen beschränken sich nicht mal auf Laien. Sogar Profis der Pressearbeit haben diese Sprüche im Repertoire.
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Sternchen-Seiten: zwei Mal Island

Ich bin ein großer Island-Fan. Über das Land gibt es eine Reihe von Artikeln auf diesem Blog, nämlich hier, hier, hier und hier. Meine Liebe zu Island rührt auch daher, dass wir früher zu Hause Islandpferde hatten. Ein Foto von mir mit 14 Jahren auf meiner Stute Silka, reinrassige Isländerin, habe ich hier schon einmal gezeigt. Heute gibt es nun zwei Linkempfehlungen für Island-Fans.

In meiner Sammlung von Sternchen-Seiten, also solche, die ich im Reader sichere, finden sich diesmal zwei Beiträge zu Island.  Beide sind veröffentlicht auf pferdemaedchen.net, einem Blog für Reiter. Der erste Text beschäftigt sich mit den berühmten Islandpferden und empfiehlt einen Film zu dem Thema: „Herd in Iceland“. Im zweiten Text kommen natürlich auch Islandpferde vor, in diesem Fall geht es aber um Frauen, die nach Island ausgewandert sind. Pferdemädchen stellt das Buch „Iceland – Lovely Home“ vor. Ich finde Island toll, ich finde Islandpferde toll, aber auswandern käme für mich nicht in Frage. Auf Dauer zu kalt, obwohl es gar nicht so kalt ist, wie man gemeinhin denkt. Aber als Frostbeule vom Dienst würde ich es auf Dauer dort im hohen Norden doch nicht aushalten. Alternative: Im Warmen sitzen und den Film und das Buch genießen.

Liebe Polizei, gib mich Tüte Deutsch

Es ist mal wieder höchste Zeit für eine hübsche Polizeideutsch-Sammlung. Jeden Tag schicken Landes- und Bundespolizei aktuelle Pressemeldungen in mein Redaktionspostfach. Meine Pressesprecher der Herzen – sie werden wissen, dass sie gemeint sind – habe ich schon einigermaßen erzogen. Der Strom bemerkenswerter Formulierungen aus Polizeipressestelle ist damit aber kein bisschen dünner geworden. Vor allem die Bundespolizei glänzt durch besondere Sprachkreativität. Hier gibt es ohne Ansehen der Dienststelle die schönsten Fundstücke der vergangenen Wochen:
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Doppelnamen-Baukasten: Wilde-Rose, Zick-Zack und Melk-Schemel

Eigentlich wollte ich diese Glosse unter dem Pseudonym Sandra Hinterzarten-Tupfingen schreiben. Womit das Thema umrissen wäre. Doppelnamen. Das sind diese Namensungetüme, die das Namensrecht und die Wege der Liebe vor allem den Frauen aufgebürdet haben. Da man den Partner nicht so schnell wechselt wie das Namensrecht reformiert wurde, sind sie immer noch in der Welt, die Kombi-Nachnamen. Manche davon sind wahre Zungenbrecher, vor allem, wenn in beiden Namen oft die Buchstaben ü oder ä vorkommen. Oder die Kombination reizt zum Lachen. Ich habe noch den Scherz einer Kollegin namens Schemel im Ohr: „Dann heirate ich einen Herrn Melk und heiße Melk-Schemel.“ Und wer erinnert sich nicht an Frau Lamar-Schadler (sprich: Lamarsch-Adler) aus dem Buch „Beim nächsten Mann wird alles anders“ von Eva Heller.

Nun will ich hier niemandem zu nahe treten und echte Doppelnamen-Trägerinnen ans Licht dieser Glosse zerren. Deshalb verkneife ich mir hübsche Beispiele aus der Region. Aber wie wär‘s mit Prominenten. Sattsam bekannt ist Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger – passt das eigentlich samt Vornamen in die Kästchen vom Lottoschein? -, und die Nobelpreisträgerin Prof. Christiane Nüsslein-Volhard. Und nun sind wir mal ganz kreativ. Was gäb‘s denn noch Schönes? Wilde-Rose? Gibt es wirklich. Tiere bieten viele Möglichkeiten. Wie wär‘s mit Storch-Frosch? Oder Fuchs-Hase? Im Doppelnamen-Baukasten machen sich auch Klein, Schwarz, Kurz oder Winter gut. Zusammenknobeln mit passenden Ehegattennamen müsst Ihr die nun aber selber.

Witzige Doppelnamen gibt es hier.

Tag des Friedhofs: Wirklich kein Ort wie jeder andere

friedtitel

Das kommende Wochenende (21./22. September) ist zum Tag des Friedhofs ausgerufen worden. Er steht diesmal unter dem Motto „Kein Ort wie jeder andere“. Veranstalter ist der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau gemeinsam mit den bundesweit tätigen Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, den Städten und Kommunen sowie Religionsgemeinschaften und Vereinen. Damit ist der Tag natürlich eine Art Werbeveranstaltung. Aber er weist auch darauf hin, dass sich ein Besuch auf dem Friedhof aus vielerlei Gründen lohnt – nicht nur um die Gräber von Verstorbenen zu besuchen.
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