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#Wortbeute: Das tägliche krause Wort
Ich arbeite viel mit Texten und bekomme viele E-Mails von Behörden und Fachleuten. Ich sitze beruflich in Gerichtssälen und bei politischen Gremien. Dabei fallen mir oft Wörter und Wortschöpfungen vor die Füße, die ungewöhnlich, unbekannt oder einfach verquast sind. Das ist meine beinahe tägliche Wortbeute. Hier kommt eine Auswahl der schönsten Beutestücke.
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Twitter: Die 280-Zeichen-Kollektion
Seit einigen Tagen erlaubt Twitter 280 statt bisher 140 Zeichen. Das ärgert viele, mich auch. Aber zum Glück gibt es Twitterer, die die 280-Zeichen-Länge für kreative Beiträge nutzen. Hier kommt meine 280-Zeichen-Kollektion (kein Ranking).
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Aufgeblähter Radweg
Es gibt kaum ein Wort in der deutschen Sprache, das sich nicht noch aufblähen lässt. Diese Aufgabe widmen sich besonders gern Verwaltungen. Mein jüngster Bläh-Fund: Der Radfahrweg. Bisher hießen die Asphaltstreifen neben der Straße schlicht Radweg. So werden sie auch in der gesprochenen Sprache genannt. Just ist mir jedoch der Begriff Radfahrweg untergekommen. Natürlich wird auf dem Radweg gefahren, deshalb darf man ihn auch Radfahrweg nennen. So ganz korrekt ist das allerdings nicht. Eigentlich heißt das Ding ja Fahrrad, also Fahrradfahrweg, wenn schon, oder? ^^ — Bernhard Höpfner (@rosenwelten) 7. November 2017 Ganz ehrlich: Ich hoffe, der Radweg leistet Widerstand und bleibt sprachlich das, was er ist. Eine knackige, kurze…
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Fru Öttenpötter vertellt: abäppeln
„De Düvel schiet immer op den gröttsten Hupen“ heißt es auf Plattdeutsch. Wie schön wäre es, wenn Pferde Düvel wären. Dann gingen sie zum Misthaufen und schissen direkt darauf. Pferde sind aber alles andere als Düvel, sondern liebenswerte Geschöpfe. Wenn sie nicht scheißen. Für sie gilt eher das Sprichwort „Wie’s fällt, so bollert’s“. Deshalb heißt die Maxime: abäppeln.
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Irgendwie immersiv
Ich bilde mir ein, einen ziemlich großen Wortschatz zu haben. Dennoch stoße ich immer wieder auf Begriffe, die ich noch nie gehört habe. Eben war es das Wort immersiv.
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Lübecker Fassaden: Es muss nicht immer Backstein sein
Ich hatte gestern am späten Nachmittag etwas Zeit, vom Bahnhof aus Richtung Lübecker Innenstadt zu gehen. Der Weg führt vorbei an den Lindenarkaden, einer Ansammlung von großen Geschäftshäusern. Deren Architektur hat mir nie gefallen. Gestern aber war das anders: Der gerade abgezogene Sturm „Herwart“ bescherte schönstes Fotolicht. Ich habe mich beim Fotografieren auf die Fassadendetails verlegt. Nach bitte, geht doch. So lässt sich selbst ungeliebte Architektur sehenswert darstellen. Es muss halt nicht immer Backstein sein, selbst in Lübeck nicht.
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Fru Öttenpötter vertellt: Bauernglatteis auf Nutella-Straßen
Hier auf den Straßen ist vielleicht was los. Also, ich habe hier auf dem Lande ja schon viel erlebt, aber das? Straßen, wie mit Nutella beschmiert. Also dick beschmiert, so, wie sich das Kinder wünschen und Eltern nicht so gerne sehen. Mehr als messerrückendick beschmiert. Und das alles nur wegen Viehfutter und Biogasanlagen.
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Die weißen Männer und der Gemüsegarten
Der Spruch nervt mich schon seit langem gewaltig: Immer wieder wird von gewissen Kreisen beklagt, dass es zu viele weiße Männer gebe, die reden, präsent, in Gremien vertreten oder einfach da sind. Gern auch erweitert als „weiße, heterosexuelle Männer“ oder gar als „weiße, mittelalte, heterosexuelle Männer“. Aber ist das so verwunderlich?
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Online zu Orten der öffentlichen Kunst
Ich war immer fasziniert von der Idee der Kunst am Bau. Viele Kommunalpolitiker haben darauf geschimpft, wenn sie einen bestimmten Anteil der Bausumme, den sie für neue Schulen, Krankenhäuser oder Verwaltungsgebäude veranschlagt hatten, für Kunst ausgeben mussten. Doch davon profitieren Öffentlichkeit wie Künstler gleichermaßen. Viele dieser Kunstwerke sind jetzt an einem Ort im Netz versammelt.
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Nicht jede Brandstiftung ist eine Brandstiftung
Schurnalismus bildet. Dieser Lieblingsspruch von mir bewahrheitet sich immer wieder. Gerade gelernt: Eine Brandstiftung ist mitnichten immer eine Brandstiftung. Manchmal ist es auch eine Sachbeschädigung durch Inbrandsetzen. Wobei Inbrandsetzen per se ein schreckliches Wort ist.


























