Hundekotbeutel unerwünscht – Wohin damit?
Vor kurzem habe ich mich hier über Hundekacke ausgelassen. Und festgestellt, dass mit den überall verfügbaren Hundekotbeuteln alles besser geworden ist als noch vor ein paar Jahren. Allerdings sind die Hundekotbeutel nicht überall willkommen.
„Sei kein Schwein, wirf KEINE Hundekotbeutel rein!“ steht auf einem Aufkleber auf dem Mülleimer am Fuße unserer Kirche. Eine Bitte, die ich gut nachvollziehen kann, finde ich es doch schon eklig, wie Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Hunde mit den Beuteln aufklauben. Wenn ich so etwas im Park oder an der Straße sehe, gruselt es mich. Hunde sind halt Fleischfresser, ihre Kacke stinkt erbärmlich wie die aller Fleischfresser. Da lobe ich mir Pferdeäpfel.
Gut, wenn der Mülleimer in der Nähe ist
Aber es ist schon gut, dass sich Herrchen und Frauchen dieser ekligen Prozedur unterziehen. Dann müssen wir Fußgänger nicht mehr unter Tretminen leiden. Wobei ich gerade mal wieder mehrmals in die Haufen reingetreten bin. Hatte ich lange nicht mehr. Bleibt aber für alle Hundebesitzer, die es im Sinne der Allgemeinheit richtig machen, die Frage: Wohin mit den Kotbeuteln? An vielen Spendern für Hundekotbeutel ist gleich ein Mülleimer mit dran. Also rein damit. Anderswo bitte nicht.
Ich kann verstehen, dass der Küster oder wer immer den Mülleimer an unserer Kirche leert, nicht die stinkenden Beutel entsorgen möchte. Darum der Aufkleber. Die kann man bei Amazon kaufen*. Und sie sind weiter verbreitet, als man gemeinhin denkt. So hat es in der Stadt Reutlingen eine Initiative gegeben, der die Stadt gefolgt ist. Sie hat solche Aufkleber an den Mülleimern neben den Bänken auf Kinderspielplätzen angebracht. Besucher hatten sich beschwert, dass es auf den Plätzen nach Hundekacke stinke. Das Gleiche dürfte auch für Parks gelten.
Aber wohin dann mit den Beuteln. In Reutlingen hofft man darauf, dass die Hundebesitzer sie ein Stück weiter zu Mülleimern ohne solche Aufkleber tragen. Das dürfte in unserem 80-Einwohner-Dorf schwer sein. Ich glaube, der Mülleimer an der Kirche ist der einzige weit und breit. Ein anderer Rat ist, die Beutel mit nach Hause zu nehmen. Alles aus meiner Sicht etwas naive Vorschläge. Was aber gar nicht geht: Die Hundekotbeutel in anderer Leute privater Mülltonne zu entsorgen. Und stehen sie noch so einladend da.
Wenn Hundekotbeutel in die Landschaft fliegen
Aber führt das nicht dazu, dass die Tüten im Knick landen, wo sie dann nicht verrotten? Genau das passiert offenbar, glaubt man den vielen Klagen derer, die den Müll aus Parks und von Spazierwegen entfernen. Nach deren Erfahrungen gibt es auch eine nicht kleine Anzahl von Hundebesitzern, die ihre Kotbeutel gern mal von Eisenbahnbrücken auf die Schienen pfeffern. Ganz ehrlich: Dann sollen die Hunde lieber ihr Geschäft auf dem Grünstreifen erledigen, wo die Kacke von selber verrottet. Hauptsache, sie liegt nicht auf Gehwegen herum.
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2 Kommentare
Jörn
So unterschiedlich sind die Menschen. Ich zum Beispiel bin hart genervt von den Reiter*innen im Stadtteil, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere genau dort belassen wo sie entstehen. Gern auch auf dem Gehweg in unserer Straße. Öffentliche Mülleimer sind auch in unserer Mittelstadt leider Mangelware, trotzdem trage ich den Schietbüdel gern bis zum Nächsten und das kann auch mal der Mülleimer unserer Kirche sein. Ich weiß, dass der Küster froh um jede Tüte im Mülleimer oder der Mülltonne der Kirchengemeinde ist, denn um so weniger davon liegen hier herum. Von einer „ekligen Prozedur“, der ich mich beim Aufsammeln „unterziehe“ würde ich im Übrigen nicht sprechen, der ganze Vorgang dauert vier bis sieben Sekunden incl zuknoten. Ich bin oft länger mit dem Auseinanderfummeln der Beutel beschäftigt, als mit dem Aufsammeln.
Susanne
Zur Ehrenretter der Reiter sei gesagt, dass sie nicht einfach absitzen und die Äppel wegnehmen können. Da müssen sie schon noch jemanden dabei haben, der das macht, oder später zu Fuß wiederkommen. Das stubenreine Pferd gibt es leider noch nicht.