Pyrocontra
Daumen runter - was mir missfällt
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Sich über die Achtsamkeit ehrlich machen
Sie tauchen auf aus dem Nichts: Neue Wörter oder Formulierungen, die jahrzehntelang kaum jemand gebraucht hat und die plötzlich – Achtung! Floskel! – in aller Munde sind. Zwei Beispiele fallen mir zurzeit besonders auf.
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Wer will schon erst morgen gepflegt werden?
Die besten Ideen kommen einem oft unter der Dusche. Oder kurz danach. Die Nach-Dusch-Phase hat mir diesen Blogpost beschert. Seit ich lesen kann, lese ich alles, was mir in die Finger kommt – auch das, was auf der Cremetube steht. Das Versprechen ist schon großartig: Sofortpflege.
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Der lange und der kurze Grünkohl: Einem Text die Luft rauslassen
Seit sich Texte leicht per Mail verbreiten und einfach ins Internet schreiben lassen, wird mehr Text abgesondert als in allen Jahrhunderten zuvor. Ich habe keine Belege dafür, aber ich nehme es einfach mal an. Wenn der Computer die Schreibmaschine abgelöst hat, heißt das aber nicht automatisch, dass bessere Schreiber daran sitzen und gute Texte schreiben. Täglich begegnen mir Texte, die viel zu viele angeblich wichtige Informationen enthalten. Sie zu kürzen, macht sie nicht nur besser, sondern auch verständlicher. Mal ganz abgesehen davon, dass manche Leute vor dem Lesen langer Texte zurückschrecken.
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Stimmt das falsche Frauenbild doch?
Jüngst an der Supermarkt-Kasse. Während der Wartezeit blickte ich versonnen auf das Zeitschriftenregal an der Seite. Und verstand die Welt nicht mehr. Wer liest das alles? Sind die Interessen von Frauen wirklich so eingeschränkt, wie es die Abteilung „Frauen/Unterhaltung“ vorgaukelt? Beauty, Promis, Kochen und sonst nichts? Das kann doch nicht sein. Ist es aber offenbar doch.
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Wörter als Waffen: wortgewaltige Windkraftgegner
Wer sich mit Sprache beschäftigt, der weiß, dass mit Wörtern Stimmung gemacht wird. Ein sehr schönes Beispiel dafür liefern gerade die Windkraftgegner. Da werden Windräder zu etwas viel schlimmerem.
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Zehn Flüchtlinge starben: 20 Jahre Brand an der Lübecker Hafenstraße
Es gibt Tage im Leben, die vergisst man nicht. Niemals. Dieser eine, herausragende Tag in meinem Berufsleben ereignete sich heute vor 20 Jahren: An der Lübecker Hafenstraße brannte ein Asylbewerberheim, zehn Menschen starben, 35 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Ich war damals Polizeireporterin in Lübeck, und der Tag wurde zu meiner größten beruflichen Herausforderung.
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Panoramafreiheit und übersensiblen Hausbesitzer
Ich fotografiere Häuser. Nicht oft, aber manchmal. Immer dann, wenn sie mir gefallen. Probleme habe ich dabei noch nie gehabt. Aber das ist nicht selbstverständlich. Anderer Leute Häuser zu fotografieren, sehen deren Besitzer manchmal als Angriff. Dabei ist es nicht verboten.
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Silvester – Tag des erhobenen Zeigefingers
Morgen ist Silvester. Feiern ist Pflicht, und natürlich wird wieder viel Geld in Form von Feuerwerk in die Luft geschossen. Der letzte Tag des Jahres ist nicht nur der Tag der schönen, aber sinnlosen Knallerei, sondern auch geprägt von erhobenen Zeigefingern. In diesem Jahr noch mehr als sonst.
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Gefunden oder aufgefunden: Ich finde keine Antwort
Aufgefunden ist ein seltsames Wort. Verwendet wird es offenbar nur bei Toten. Wer die Formen des Verbs finden genauer beobachtet, dem wird es auffallen.
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Bluccoli und Brotscheiben-Diebe: Notizen aus dem Supermarkt
Ich mag nicht einkaufen. Es nervt mich. Aber immerhin halten Supermärkte mitunter ein paar Überraschungen bereit, die mir das ungeliebte Zusammenraffen und Bezahlen von Waren des täglichen Bedarfs ein wenig angenehmer machen. Auch heute ist mir die lästige Pflicht von ein paar Kopfschüttel-Einblicken versüßt worden.



























