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Bloggen – wieso, warum, weshalb?

Ich schreibe jetzt seit zwölf Jahren auf diesem Blog etwas ins Internet. 2011 habe ich mich entschlossen, dieses Blog zu starten, und ich habe bis heute durchgehalten. Aber warum? Was bringt mir das Bloggen, was meinen Lesern? Das frage ich mich manchmal und mache doch immer weiter.

Zugegeben, die Frequenz hat etwas gelitten. Waren es in den Anfangsjahren zehn bis 15 Posts, die ich pro Monate geschrieben und veröffentlicht habe, sind es jetzt meisten so um die sieben. Nicht, dass ich nicht wüsste, was ich schreiben soll. Aber oft fehlt die Zeit, und das Bloggen muss am sowieso schon vollgestopften Wochenende stattfinden. Sobald ich Urlaub habe oder mehrere Feiertage wie Ostern, Pfingsten oder Weihnachten hintereinander kommen, steigt die Frequenz wieder. Denn irgendwie hänge ich doch an diesem Blog. Auch wenn es nicht mehr ist als das Hintereinander hängen von Texten.

Die Lust am Schreiben ist also da, und ich habe immer genug Themen. Mittlerweile sind hier 1389 Beiträge erschienen. Einige sind echte Dauerläufer, etwa der über die Japanhäuser von Timmendorfer Strand, über eine Fürbitte zur Diamantenen Hochzeit meiner Eltern oder der, wie man bei Rossmann Fotos vom iPhone ausdrucken kann. Andere sind wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr aufgerufen worden. Etwa der über das Schuheputzen, über Kitsch für Geld auf französischen Friedhöfen oder der über Hyaluron. Trotzdem würde ich nicht einen von ihnen löschen, den dieses Blog ist eben auch mein Tagebuch, mein Archiv, meine Spielwiese.

Bloggen ohne festes Thema

Aber ich frage mich schon ab und zu, ob es wirklich für andere interessant ist, was ich hier schreibe. Denn es widerspricht allen Regeln für Blogs. Kein festes Thema, und schon gar keins, das in einer Nische spielt. Das hier ist ein Gemischtwarenladen, etwas, das offenbar völlig out ist. Ich verfolgte beim Bloggen nicht irgendein Unternehmensziel, ich will für nichts Werbung machen, mich hier nicht als Expertin für irgendetwas empfehlen. Ich mache das, was ein Blog, den ich gerade gefunden habe, in seinem Titel trägt: „Die Welt in deinen Worten„, und hier speziell der Post „Warum bloggen“. Genau das tue ich hier, meine Welt in meinen Worten aufschreiben.

Im genannten Text steht aber auch, dass zehn Prozent der Leute, die im Internet lesen, Blogs lesen. Das ist nicht viel. Wenn ich dann noch überlege, dass etliche Blogs da draußen dazu da sind, um Kunden zu finden oder zu halten oder zu unterhalten, ist das Hobbybloggen doch eine echte Nische. Ich selbst lese solche Blogs wie meines gerne. Dennoch frage ich mich immer mal, was das hier soll.

Was reizt meine Leser am Blog?

Also ran an die Kommentare, liebe Leser und Leserinnen, die Ihr hier regelmäßig vorbeischaut. Was zieht Euch hierher? Ein paar regelmäßige Besucher sind es durchaus, das entnehme ich den Klickzahlen. Und mit ein paar Posts, siehe oben, liege ich bei Google ganz gut. Das bringt natürlich auch Traffic. Aber ich lege es nicht darauf an und bin selbst manchmal erstaunt, welche Posts oft gesucht und gefunden werden und welche überhaupt nicht.

Genug des Philosophierens übers Bloggen. Hier geht’s demnächst weiter mit meiner Welt in meinen Worten.

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Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

7 Kommentare

  • Ulrike

    Ich lese dich wegen deines Gemischtwarenladens, die mich über meinen Tellerrand schauen lassen.

    Im Gegensatz zu mir, kannst du gut mit Worten umgehen, manchmal treffen diese meinen Nerv, manchmal auch nicht. Dann habe ich Gelegenheit, darüber nachzudenken.

  • Jacqueline

    Ich lese deine Blogs immer wieder gerne. Nicht regelmässig, dann aber meist gleich mehrere hintereinander. Mir gefällt die Vielfalt an Themen. Ich freue mich aber auch jedes Mal über deine Fähigkeit, mit der Sprache präzise und gewandt umzugehen, und über deinen feinen Humor. Bitte so weitermachen!

  • Horst Schulte

    Die Geschichte mit den Fotoabzügen bei Rossmann kannte ich nicht. Ich habe auch ein iPhone und habe einen Versuch unternommen, erst vor ein paar Wochen. Das hat nicht geklappt. Deshalb bin ich wieder zu meiner favorisierten Lösung, dem USB-Stick, zurückgekehrt. Das haut immer hin. :-)

    Die Frage, warum man einen Blog führt, ist schon so häufig gestellt worden. Es gab dazu sicher mal beim Webmasterfriday (fand ich wirklich toll) solche Anfragen. Ich habe mich über die Jahre mit dem Thema natürlich auch mehrfach beschäftigt.

    Die Gründe schwanken, wenn ich das richtig sehe. Bei mir gings über das Tagebuch bis hin zum Frustabbausystem. Ich schreibe viel über politisch-gesellschaftliche Themen. Zwischendurch kommen auch mal andere Dinge vor. Aber im Wesentlichen ist es schon eine Art Therapie, die das Schreiben für mich darstellt. Ich habe Spaß daran und muss mich nie zu was zwingen. Wenn es gerade nicht passt, lasse ich auch mal ein, zwei Wochen aus. Aber das geschieht eher selten.

    Ich lese viel in anderen Blogs. Auch hier bevorzugt die Themen, die ich selbst behandle. Darunter sind auch Blogs, die meinungstechnisch weit von dem entfernt sind, was ich so über die gegenwärtigen Ärgernisse denke. Ich erkläre das damit, dass ich wenigstens wissen möchte, was diese Leute denken. Einfach nur ablehnen und ausgrenzen finde ich ganz falsch. Andererseits lasse ich dort keine Kommentare. Die werden ohnehin gelöscht, ganz selten nicht.

    Bloggen ist einerseits Unterhaltung. Andererseits erhalte ich über sie Perspektiven auf alle möglichen Themen, die in den professionellen Medien eher nicht vorkommen oder nur selten.

  • Willi

    Weblog also eine Art Online Tagebuch, dass ist es wie es anfing. Das dann im laufe der Zeit sich die Spreu von Weizen trennt…. Die einen sich auf Nischen und Themen konzentrieren ist ja auch ok.

    Und ja Persönliche Blogs werden immer seltener. Seit Jahren, wenn nicht schon seit einem Jahrzehnt hört man immer Blogs sterben aus. Aber ja und verdammt NEIN! Sieht man ja an diesem hier ;-)
    Es gibt verschiedene Gründe warum Blogger aufhören. Abmahnungen oder Gesetze die einem den Spaß am schreiben nehmen.

    Und bloggen braucht keine festes Thema. Siehe damals das Blog von Robert Basic. Damit fing in der deutschen Blogosphäre ja auch meiner Meinung alles an ;-). Apropos Robert sein 5 Todestag nähert sich langsam :-( .

    Ich bereue jetzt das ich meinen Blog gelöscht und vom Netz genommen habe. Die aufgeschriebenen Erinnerungen, Gedanken, generell die Texte sind jetzt erst Mal weg. Sicher es gibt Möglichkeiten im Internet sich einige der Snapshots anzugucken wenn man die Möglichkeiten kennt aber es ist nicht wie das Original Blog zu besuchen. Daher eine bitte nicht aufgeben, nicht löschen :-)

    Freue mich immer wenn in meinem Feedreader aus liebgewonnenen Blogs neue Beiträge gemeldet werden. In diesem Sinne, bis jetzt ein stiller Leser.

  • Susanne

    Lieber Willi,
    vielen Dank für Deinen freundlichen Kommentar. Schön, wenn sich der eine oder andere stille Leser mal meldet. Ich werde hier sicher nichts löschen, selbst wenn ich nicht mehr bloggen sollte – was wohl kaum vorkommt. Schließlich ist das hier auch mein persönliches Archiv, und erst meine Erben können mal damit machen, was sie wollen.
    Viele Grüße
    Susanne

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