Bildbeschreibung: Die KI kann helfen
Aus Social Media wird oft eine Bildbeschreibung eingefordert. Zu Recht. Aber wie schreibe ich eine gute Beschreibung. Und was kann dabei helfen?
Manchmal ist die Kritik kurz und knackig: „Alt-Text?“ oder „Mach mal Bildbeschreibung“. Manchmal ist sie etwas ausführlicher: „Das sind schöne Fotos, aber wenn du hier im Thread mitspielen willst, mach bitte ’ne aussagekräftige Bildbeschreibung.“ Oder gar ausführlich und pampig: „Also ich finde, wenn man mal keine Energie für alt Text hat, muss man ja nicht unbedingt Bilder posten. Oder man fragt andere, ob die das übernehmen, aber wenn jemand andauernd Bilder ohne Bildbeschreibung postet, ist das halt das allerletzte.“
Social-Media-Plattformen wie Twitter oder Bluesky sind heute ohne Bilder kaum noch denkbar. Aber wo ein Bild ist, muss auch eine Bildbeschreibung her, das gehört heutzutage zum guten Ton. Schließlich sollen alle an dem, was da gepostet wird, teilhaben können. Aber die Sache mit der Bildbeschreibung ist nicht so einfach.
Das elendige Tippen auf dem Smartphone
Ich hasse sowieso das Tippen auf dem Smartphone, um etwas zu posten. Ich gehöre noch zu der Generation, die damit nicht aufgewachsen und auf einer Tastatur deutlich schneller ist als bei dem Herumstochern auf dem kleinen Bildschirm. Da helfen auch Schreibprogramme wie SwiftKey nicht viel, das ich sehr schätze. Ich bin schon froh, wenn ich meine Posts einigermaßen fehlerfrei absetzen kann. Da ist eine Bildbeschreibung eine doppelte Herausforderung.
Da ist zum einen das Tippen selbst. Und das Formulieren. Schließlich soll jemand, der nicht sehen kann, erfassen können, was auf dem Foto zu sehen ist. Wie ausführlich muss es dafür sein? Was kann ich vernachlässigen, was nicht? Eine Beschreibung um der Beschreibung willen, mit der niemand etwas anfangen kann, wäre nutzlos. Es lohnt sich also, zumindest in groben Zügen zu erklären, was zu sehen ist, ob Häuser links an einer Straße stehen und rechts ein Fluss verläuft oder ob der Betrachter Pferde auf einer Wiese sieht und ob es Schimmel oder Rappen sind. Pferde auf einer Wiese ist eindeutig zu unspezifisch.
Was hilft, sind KI-Tools, die Beschreibungen zu Fotos generieren. Etwa bei diesem Foto:
Eine treffende Bildbeschreibung
Ich habe mir mit imagedescriber-online.de für das Foto aus dem alten Bauernhaus in Frankreich eine Bildbeschreibung schreiben lassen. Das Tool gibt mehrere Möglichkeiten vor: unter anderem detaillierte Beschreibung oder Marketing-Text. Ich habe mich für die kurze Bildbeschreibung entschieden. Und das ist das Ergebnis: „Das Bild zeigt ein Schlafzimmer im Halbdunkel. Eine kleine Tischlampe auf einem Nachttisch beleuchtet einen Teil des Raumes, während der Rest im Schatten liegt. An den Wänden hängen mehrere kleine Bilder. Das Bett ist im Dunkeln nur schemenhaft zu erkennen. Die Szene wirkt ruhig und intim.“ Ziemlich treffend, wie ich finde.
Der Alt-Text-Generator von Ahrefs.com bietet mir drei Varianten einer Beschreibung an: „Ein Bett mit einer Lampe darauf, die eine gemütliche Atmosphäre im Raum schafft.“ „Ein Bett, auf dem eine Lampe steht, die sanftes Licht spendet.“ „Ein Bett mit einer dekorativen Lampe, die den Raum erhellt und einladend wirkt.“ Bei Variante zwei hat die KI offenbar nicht so genau hingeschaut. Die Lampe steht nicht auf dem Bett.
Am besten gefällt mir der Imagedescriber. Am Rechner ist er auch gut zu nutzen. Aber die Mehrzahl der Fotos poste ich mit dem Smartphone. Eine App, die dasselbe leistet, wie die Tools auf dem Rechner habe ich noch nicht gefunden. Also habe ich mir jetzt den Imagedescriber als Lesezeichen auf den Browser gelegt und nutze ihn einfach mobil. Funktioniert gut. Jetzt komme ich nicht mehr in die Verlegenheit, noch eine Bildbeschreibung tippen zu müssen, denn die lässt sich problemlos kopieren.
2 Kommentare
Massimo
Ich kenne das nur zu gut. Da postet man kurz dass man eine Film oder eine Serie gesehen hat, dank des App mit Filmplakat, und schon wird man für den Alt Text aufgefordert. „Filmplakat von xy“ hilft als Text auch nicht weiter. Und ich soll beschreiben als „Sehender“ was für einen „Sehbeeinträchtigen“ wichtig ist. Da habe ich auch meine Schwierigkeiten.
Solltest du mal eine App finden, dann wäre ich froh davon zu lesen. Denn eigentlich will ich ja einen sauberen Alt Text mitgeben.
Susanne
Ja, so eine App wäre prima. Um eine Bildbeschreibung zu verfassen, die für Nichtsehende verständlich ist, braucht es schon einiges an Einfühlungsvermögen. Ob ich das immer habe? Ich glaube nicht.