sinniert
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Foto-Dreikampf Runde 1: Bestes Foto 2012
Und wieder einmal soll und will ich mein bestes Foto des Jahres küren. Das sucht Michael Omori Kirchner für seinen Foto-Dreikampf, den er ausgerufen hat. „Mein fotografisches Highlight im Jahr 2012“ lautet das Thema der ersten Runde. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mitmachen soll, und das aus vielerlei Gründen. Aber hier kommt erst einmal mein Beitrag zum Wettbewerb.
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Ist die Cola weiblich und das Kosovo ein Ding?
Der, die, das? Immer ein schwieriges Thema bei Begriffen, die aus anderen Sprachen übernommen werden. Wie hießt es denn nun richtig: der Kosovo oder das Kosovo? So vom Gefühl her ist Kosovo für mich eher ein Ding als ein Mann. Also das Kosovo. Aber ob das richtig ist? Überhaupt, Ländernamen. Ich kenne von Kindesbeinen an den Iran. Aber in jüngster Zeit höre ich immer öfter die Formulierung „in Iran“. Ist das jetzt richtiger? Eine unbeantwortete Frage. Die Frage, ob es der oder das Blog heißt, ist ja bereits hinlänglich und ergebnislos diskutiert worden. Aber wie steht es mit der Blogroll, von der ich jünst hier und hier als dem Blogroll…
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Kein Einsatz ohne Alarm
Es ist ein Standardsatz in Pressemeldungen und in der Presse: Die alarmierten Feuerwehrleute löschten den Brand (wahlweise: befreiten den Verletzten aus dem Autowrack etc.). Ich streiche ja das alarmierte immer sofort und ersatzlos, denn wie sollten Feuerwehrleute oder Rettungsassistenten oder von mir aus auch Polizeibeamte zum Einsatzort kommen, wenn sie gar nicht alarmiert wurden. Ohne Alarm kein Einsatz, es sei denn, da sind Hellseher am Werk. Dass es auch andere Wendungen geben kann, darüber hat mein geschätzter Kollege Tonio Keller mal eine wunderbare Glosse geschrieben.
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Konzert für Mähdrescher und Streicher
Sommerzeit ist Erntezeit. Und Sommerzeit ist Festivalzeit. Gerne auch auf dem Lande, wie beim Schleswig-Holstein Musik-Festival, bei dem es seit Jahrzehnten gute Tradition ist, im Sommer in Scheunen und auf Gutshöfen zu musizieren. So mancher Hof- und Gutsbesitzer hat Veranstaltungen als zweites Standbein für seinen einst rein landwirtschaftlichen Betrieb entdeckt. Aber nicht immer ergeben Konzerte und Ernte eine harmonische Einheit.
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Spagat beim Urheberrecht
Alle debattieren über das Urheberrecht. Sie hauen sich offene Briefe um die Ohren, legen Bekenntnisse ab, starten Unterschriftenaktionen. Ich schaue mir das alles aus der Ferne an und versuche, mir eine Meinung zu bilden. Ich bin selber Urheber, lege hier aber Wert auf die Feststellung, dass das ein Zustandsbeschreibung ist und kein Beitritt der Aktion „Wir sind Urheber“. Ich weiß nämlich trotz aller Diskussionen und Beiträge, die ich zu dem Thema gelesen habe, immer noch nicht, was ich meinen soll.
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Es lebe die Blümchen-Fotografie
Vor kurzem habe ich einen Beitrag mit dem Titel „Warum ich so gerne Blümchen fotografiere“ gelesen. Darin beschreibt Frau Doktor – so heißt sie wirklich -, was sie so an der Blumenfotografie fasziniert. Da geht es um Strukturen, Farben, Makrosucht. Auch ich fotografiere gerne Blümchen, aber aus ganz anderen Gründen.
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Die weite Welt liegt gleich um die Ecke
Wir wissen nicht, wer sich das ausgedacht hat. Wir wissen aber, dass so mancher Ort schwer trägt an seinem Namen. Nehmen wir Strullendorf oder Schwarze Pfütze und Wicklesgreuth. Auch hübsch: Hürbel am Rangen, Nachterstedt-Hoym und Wegeleben. Dass Nomen nicht Omen ist, wissen die Hiesigen längst. Ekelsdorf im Kreis Ostholstein ist nicht besonders hübsch, aber dennoch alles andere als eklig. Das Nest Weitewelt im Kreis Segeberg alles andere als weltläufig, und in Müssen im Herzogtum Lauenburg müssen nicht immer alle müssen. Aber auch im Süden führt der Finger auf der Landkarte zum Schmunzeln. In Lieblos bei Hanau gibt’s sicher auch ein bisschen Liebe, in Katzenhirn (Bayern) dürften die Leute kaum dümmer…
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Hetze im Netz – der virtuelle Stammtisch
„Jeder blamiert sich, so gut er kann“, lautet ein geflügeltes Wort in meiner Familie. Da ist viel wahres dran. Aber Blamage allein ist noch kein Drama und fällt nur auf den zurück, der sich blamiert. Die alltägliche Hetze, die dank Internet in – man verzeihe mir die Phrase – aller Munde ist, hat eine ganz andere Dimension. Doch dafür das Netz zu verteufeln, ist falsch gedacht. Der Fall Emden hat all denen in die Hände gespielt, die im Internet einen Hort des Bösen sehen. Ich meine nicht den schrecklichen Mord an der elfjährigen Lena und nicht die Polizei-Pannen, sondern die Hetzjagd gegen den zunächst festgenommenen 17-Jährigen und den Mob, der…
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Fotos und die Wirklichkeit
Bilden Fotos wirklich die Wirklichkeit ab? Oder legt der Fotograf durch die Ausschnittwahl den Rahmen der Aufnahme so fest, dass sie nie der Realität entspricht. Darüber hat sich zwischen mir und anderen Kommentatoren vor wenigen Tagen eine kleine Diskussion auf dem Blog von Calvin Hollywood entsponnen.
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Brutale und unbrutale Morde
Es gibt Wörter, die sind offenbar auf ewig miteinander verbunden, so unvermeidlich kommen sie im Doppelpack daher. Man denke nur an den so oft zitierten wohlverdienten Ruhestand. Ich warte seit Jahren vergeblich darauf, dass irgendjemand einmal ganz ehrlich von einem unverdienten Ruhestand spricht. Da werde ich wohl noch lange warten müssen. Ein anderes Wortpaar ist der brutale Mord oder auch, als Verb formuliert, die Aussage, dass jemand brutal ermordet wurde. Aber gibt es auch unbrutale Morde?