Ikea, die Pappe und der Recyclinghof
Schon mal ein Zimmer nur mit neuen Möbeln von Ikea eingerichtet? Mal abgesehen vom Aufbaustress ist das vor allem ein Pappe-Stress. Mehr Kartonagen als beim Einrichten eines einzelnen Zimmers mit Bett, Nachtschrank, Kleiderschrank und Schreibtisch von Ikea kann man auf einmal nicht sammeln.
Das haben wir gerade durchexerziert. Wenn das mittlerweile erwachsene Kind auszieht, sind Eltern gefordert. Und an Ikea geht für diese Generation kein Weg vorbei. Allein, dass ich drei Mal dorthin fahren musste, um alle Kartons nach Hause zu holen, war schon Stress genug. Dann ging es mit einem extra angemieteten Transporter, in den auch noch eine Sofalandschaft musste, nach Flensburg.
Bis zu zwei Meter lange Kartons
Alles raufschleppen, auspacken und wieder runterschleppen. Die Kartons. Zum Aufbauen braucht man Platz, und der darf nicht mit riesigen Pappen belegt sein. Bis zu zwei Meter sind die lang, denn ein Seitenteil eines Bettes gibt es nun mal nur im Ganzen, ebenso wie die Seitenteile des 1,90 Meter hohen Kleiderschranks.
Also alle Kartons hinten in den Transporter geschmissen. Der musste rechtzeitig 200 Kilometer entfernt bei der Mietwagenfirma zurückgegeben werden. Ich hatte mir genug Zeitpuffer eingebaut, war dann aber doch recht knapp dran. Also rauf auf den Hof der Mietwagenfirma und die ganze Flut an Kartons zusammengefaltet und hinten in mein Auto gequetscht. Von dort sollte es wieder zu Ikea gehen.
Ikea und der Pappcontainer
Das Möbelhaus weiß offenbar, wie viel Kartons es seinen Kunden zumutet. Deshalb steht zumindest bei unserem Ikea ein riesiger Altpapiercontainer auf dem Parkplatz, mit Presse, die noch mehr Platz schafft. Blöd nur, wenn man an einem späten Sonnabendnachmittag dorthin kommt. Der Container war randvoll, dazu fegte ein kräftiger Wind über den Ikea-Parkplatz. Noch Pappen obendrauf stapeln? Keine gute Idee. Die wären kreuz und quer über den Parkplatz geflogen.
Also unverrichteter Dinge wieder weggefahren. Über den Sonntag stand das Auto, alle Bänke umgeklappt und jeder Zentimeter zugetopft mit Papier und Pappe, erst einmal vor dem Haus. Am Montag kam mir dann die zündende Idee: Recyclinghof. Zumal der Container bei Ikea bestimmt noch nicht geleert sein würde.
Es lebe der große Greifer
Leute, fahrt zum Recyclinghof. Komfortabler geht es nicht. Rückwärts rangefahren an eine Rampe, unterhalb derer riesige Container aufgereiht sind, unter einem Hallendach. Da regnet es nicht rein, da fliegt nichts weg. Dann einfach das, was man loswerden will, über die Rampe in den Container schmeißen. Da lagen schon einige sehr große Papp-Verpackungen, unter anderem von einem Fahrrad. Kein Problem. Flugs war ein Bagger mit einer großen Schaufel da, der alles mit Kraft zusammendrückte und wegfuhr. Da war wieder genug Platz für meine Kantons.
Alles wird supereinfach, superschnell und auch noch kostenlos entsorgt. Die Ikea-Schlacht ist geschlagen, und falls nochmal eine kommen sollte, weiß ich, wo ich stressfrei den Wust an Kartons loswerden kann.
Plastikwust bei Ikea-Produkten
Ikea-Kram ist übrigens alles andere als umweltschonend, auch wenn der Konzern seine Nachhaltigkeit betont. Die Menge an Papier und Pappe ist vielleicht noch zu verschmerzen, aber daneben fällt noch jede Menge Plastikmüll an. Etwa bei dem Besteck, wo jedes Messer, jeder Löffel, jede Gabel extra in eine Plastikfolie eingepackt ist. Genauso Pfannnen, Glühbirnen, all die Nupsis und Schrauben, die man zum Aufbauen der Möbel braucht. Wie gut, dass der Recyclinghof auch einen Container an der Rampe stehen hat, die mit „Gelber Sack“ beschriftet ist.