Mastodon versus Twitter: Zu viel für einen Kopf?

Gerade gehen viele zu Mastodon, weil Elon Musik Twitter übernommen hat. Soll ich hinterhergehen? Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, kein weiteres soziales Netzwerk mehr anzufangen. Andererseits gehen mir wertvolle Kontakte auf Twitter verloren. Aber finde ich sie auf Mastodonj wieder? Ich zögere also noch.

Seit 2009 bin ich auch Twitter unterwegs. Ich habe 1175 Follower und freue mich immer an meiner handverlesenen Timeline. Das alles will ich nicht aufgeben. Aber was, wenn Menschen, die mir wichtig geworden sind, umziehen und Twitter ganz verlassen? Bisher habe ich in Mastodon nur mal kurz reingeguckt. Soll ich mir wirklich einen eigenen Account anlegen? Und wie lange dauert es, bis mir die Plattform so vertraut ist, wie es Twitter ist?

Ich will mich nicht verzetteln

Hinzu kommt, dass der Kopf nicht so viele Aufgaben auf einmal verkraftet. Ich twittere privat und dienstlich, bin privat – eher selten – und dienstlich auf Facebook, habe dienstlich ein bisschen etwas mit Instagram zu tun. Das alles ist mir bereits so viel, dass ich meinen Instagram-Account vor einiger Zeit wieder gelöscht habe. Das Hin und Her zwischen verschiedenen Plattformen überfordert mich. Einige muss ich dabei zwangsläufig vernachlässigen.

Ich rätsele auch noch ein bisschen darüber, wie dieses Mastodon funktioniert. Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Namen ganz schrecklich finde. Klar gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Anleitungen, wie mit dem Netzwerk umzugehen ist. Aber ich habe wenig Lust und Zeit, mich darin zu vertiefen. Es soll möglichst intuitiv und problemlos funktionieren.

Hinzu kommt, dass ich zwar auf Twitter von Hass und Hetze gelesen habe, aber selbst nie betroffen war. Das liegt einerseits daran, dass ich meine Timeline genau aussuche, soweit das bei den Algorithmen möglich ist. Und dass ich mich nicht oder nur höchst selten dort politisch äußere. Ich verlege mich lieber auf Themen, bei denen ich mich auskenne: Sprache, Journalismus, ein bisschen Alltagsgedöns, wie wir Norddeutschen sagen.

Werde Mastodon wohl ausprobieren

Eines der Argumente gegen das Bleiben bei Twitter ist, dass Elon Musk er an der Zahl der Accounts verdient und man nicht Teil dieser Masse werden oder bleiben möchte. Aber bin ich kleines Rädchen wirklich wichtig? Kann ich mir schwer vorstellen. Aber viele kleine Rädchen machen vielleicht doch etwas aus. Wer weiß es? Ich glaube, ich lege mir doch mal einen Mastodon-Account an, und dann sehe ich weiter. Ich kann ihn ja immer noch löschen, wenn es mir zu viel wird.

Ein Kommentar

  1. Ja, auch ich habe bemerkt, dass ich viel zu viel Zeit mit solchen Diensten verbringe. Andererseits wüsste ich vieles nicht, wenn ich mich nicht Ende 2020 dazu entschlossen hätte. Ich will hier keine Werbung machen, aber ohne Telegram und Twitter wäre ich inzwischen genauso krank im Kopf wie so viele andere. Es ist immer eine Gratwanderung. Aber noch mehr Neues werde ich nicht probieren.

    Die, die bei Twitter bisher „gehasst und gehetzt“ haben, werden über kurz oder lang bei Mastodon das gleiche tun. Abgesehen davon, dass Elon Musk erwägt, auch dieses zu kaufen. Und dass er indirekt an meiner Anwesenheit bei Twitter verdient, ist mir recht – solange er seine Ankündigung der Meinungsfreiheit durchzieht.

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