Hundekacke: Zum Glück ist sie selten geworden

Noch vor zehn Jahren und in vielen Jahren davor war Hundekacke auf Bürgersteigen und Wegen ein stinkendes Ärgernis. Das hat sich deutlich gebessert. Und doch ist es mir gerade nach langer Zeit mal wieder passiert. Ich bin ich Hundekacke getreten. Das ist nicht lustig.

Je kürzer die Tage werden, desto größer wird die Gefahr, in eine der ungeliebten Tretminen zu latschen. In der Dunkelheit sieht man sie halt nicht so gut. Wohl dem, der rechtzeitig bemerkt, dass da etwas unter seinem Schuh klebt. So rechtzeitig, dass die Stinkbombe weder in den nächsten Innenraum noch in den Fußraum des Autos getragen wird. Vor allem im Auto ist der Gestank erbärmlich. Das musste ich erleben, als irgendein blöder Hundehalter vor einiger Zeit seinen Hund in unsere Einfahrt kacken ließ.

Wenn ein Grasstreifen die Rettung ist

Als ich morgens im Dunkeln die Kofferraumklappe geöffnet habe, um etwas hineinzulegen, war’s passiert. Reingetreten. Habe ich erst einige Kilometer später gemerkt, als ich mich über den Gestank im Auto gewundert habe. Ich habe dann hektisch versucht, die Hundekacke auf einem grasbewachsenen Seitenstreifen der Landstraße loszuwerden. Wohl dem, der über Land fährt und nicht in der Stadt unterwegs ist.

Und letztens hat es mich wieder erwischt auf einem Schotterparkplatz, den ich beinahe täglich benutze. Wenn ich abends aus dem Büro dorthin komme, beobachte ich oft, dass Leute aus der Nachbarschaft ihre Hunde dorthin führen, damit die ihr Geschäft verrichten können. Rücksichtslos und widerlich. Diesmal waren weder Grünstreifen noch Pfützen in der Nähe, sodass ich den Schuh mühsam an einem Bordstein ganz am Rand des Schotterparkplatzes säubern musste. Was eher ungenügend gelang.

Mit dem Kotbeutel kam die Besserung

Jetzt will ich aber eine Lanze brechen für alle verantwortungsbewussten Hundehalter. Seitdem die Kommunen überall Hundekotbeutel-Spender aufhängen, sind die Tretminen deutlich seltener geworden. So selten, dass mancher die Hundekacke-Haufen auf den Gehwegen schon gar nicht mehr kennt und kaum noch daran denkt. Allerdings werfen die Hundekot-Beutel neue Probleme auf.

Kommunen haben überall Hundekotbeutel-Spender aufgehängt, um der Hundekacke Herr zu werden,
Kotbeutel-Spender mit Mülleimer darunter an einem Wanderweg.

Zum einen ist der Kauf für die Kommunen teuer, je nachdem, wie viele Spender mit wie vielen Beuteln sie aufstellen müssen. Einige verzichten inzwischen darauf und appellieren an Hundebesitzer, sich selbst Beutel zu besorgen und sie mitzuführen. Wer regelmäßig Herrchen oder Frauchen beim Gassigehen beobachtet, wird sehen, dass viele solche Beutel an die Leine geknotet haben, um sie jederzeit nutzen zu können.

Hundekacke im Beutel ist nicht immer besser

Aber wohin dann damit? Jedes Frühjahr ist bei uns Dorfputzaktion. Dann ziehen Erwachsene und Kinder, Feuerwehren und Vereine durch die Dörfer und Städte und an die Straßenränder, um Müll aufzusammeln. Hinterher sind die Klagen laut. Über Hundekotbeutel, die einfach in den Knick geworfen werden. Über eklige Ansammlungen halboffener Beutel an Bahndämmen und unter Brücken. Offenbar liegt ein besonderer Reiz darin, die Beutel von Brücken herunterzuwerfen. Warum auch immer.

Was also ist besser? Plastikbeutel in der Natur (inzwischen gibt es auch kompostierbare Alternativen) oder die Hundekacke im Grünen liegen lassen? Das kann je nach Bundesland aber bis zu 150 Euro Bußgeld kosten. Um der Hundekacke Herr zu werden, setzt manche Stadt sogar auf kriminalistische Methoden. In Tel Aviv werden DNA-Proben genommen und mit einer Hundekacke-DNA-Datenbank verglichen. Wenn’s denn hilft. Was aber gar nicht geht: den Hund auf den Gehweg kacken lassen.

Zahl der Hunde durch Corona gestiegen

In der Coronazeit ist die Zahl der Hundehalter noch einmal gestiegen. Elf Millionen Hunde soll es in Deutschland geben. Wenn jeder täglich nur zwei Haufen macht, sind das 22 Millionen Haufen Hundekacke am Tag. Wohl dem, der das Glück hat, in keinen zu treten. Und ich hoffe, dass die gute Entwicklung, die das Problem in den vergangenen Jahren genommen hat, nicht irgendwann wieder vorbei ist. Da mag der Fiffi einen noch so bissigen Spitznamen haben, wenn der Hund Hundekacke ablässt, ist das nicht mehr lustig.

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