Pyropro
Daumen hoch - was mir gefällt
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Der erkaufte Orden
Ich habe einen Orden bekommen. Naja, Orden ist ein bisschen übertrieben. Eine Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Journalistenverband (DJV). Dafür bin ich, ich geb’s ja ehrlich zu, zum ersten Mal innerhalb der 25 Jahre zur Jahresversammlung gefahren, habe mir Urkunde, Ansteckpin und Blumenstrauß abgeholt und für das Verleihungsfoto posiert. Eine ganz neue Erfahrung: In mehr als 25 Jahren Journalistenleben habe ich oft diese Fotos gemacht und den Text dazu geschrieben. Und nun stand ich unversehens mal auf der anderen Seite.
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Großer Auftritt der gefiederten Herren
Auch wenn es hier im Norden noch ziemlich kalt ist, der Frühling eher zögerlich ist und die Natur nicht so richtig in Schwung kommt: Unsere gefiederten Gartendekorationen haben schon heftige Frühlingsgefühle. Und das zeigen uns die Herren der Schöpfung, in dem sie sich ordentlich aufplustern und ihre ganze Farbenpracht zeigen. Wenn es auch nicht immer schön aussieht für unser Auge. Bestes Beispiel ist unser Cröllwitzer Puter „Iwan der Schreckliche“.
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Die Piraten im Kopf
„Bundeswehr darf Piraten jetzt auch an Land verfolgen“, lautete eine Meldung von heute. Bundeswehr? Piraten? Verfolgen? Auch wenn die Piraten gerade wahlkämpfen, ist das doch noch lange kein Grund, ihnen Truppen auf den Hals zu schicken. Ach so, es sind gar nicht die Piraten gemeint, über die alle gerade reden. Sondern die Somalia-Piraten. Na dann. So ist das mit Begriffen, die beinahe über Nacht eine neue Bedeutung erhalten. Nun habe ich mich gerade daran gewöhnt, dass ich bei dem Wort Piraten nicht sofort an Männer mit Enterhaken und Augenklappe denke – na ja, so sehen nicht mal mehr die Somalia-Piraten aus -, sondern an netzaffine Leute, die erfolgreich in die…
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Hetze im Netz – der virtuelle Stammtisch
„Jeder blamiert sich, so gut er kann“, lautet ein geflügeltes Wort in meiner Familie. Da ist viel wahres dran. Aber Blamage allein ist noch kein Drama und fällt nur auf den zurück, der sich blamiert. Die alltägliche Hetze, die dank Internet in – man verzeihe mir die Phrase – aller Munde ist, hat eine ganz andere Dimension. Doch dafür das Netz zu verteufeln, ist falsch gedacht. Der Fall Emden hat all denen in die Hände gespielt, die im Internet einen Hort des Bösen sehen. Ich meine nicht den schrecklichen Mord an der elfjährigen Lena und nicht die Polizei-Pannen, sondern die Hetzjagd gegen den zunächst festgenommenen 17-Jährigen und den Mob, der…
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Fotos und die Wirklichkeit
Bilden Fotos wirklich die Wirklichkeit ab? Oder legt der Fotograf durch die Ausschnittwahl den Rahmen der Aufnahme so fest, dass sie nie der Realität entspricht. Darüber hat sich zwischen mir und anderen Kommentatoren vor wenigen Tagen eine kleine Diskussion auf dem Blog von Calvin Hollywood entsponnen.
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Die Angst vor Pinterest
Ich bin erstens eine Frau, zweitens ein Mensch mit Hang und Liebe zu Fotos und drittens gerne in Internet-Netzwerken – man nennt sie gemeinhin sozial – unterwegs. Drei gute Gründe also, sich bei Pinterest anzumelden, was dank einer Einladung auch geklappt hat. Nun bin ich also drin und dran, an der am schnellsten wachsenden Online-Pinwand. Und habe dennoch ein wenig Angst davor.
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Der Osterspaziergang
Der Ostersonntag bescherte dem Norden diesmal das bessere Wetter. Kein Schnee wie im Süden, blauer Himmel, weiße Wölkchen, Sonne, aber kalter Wind. Trotzdem genau das richtige für einen Osterspaziergang wie einst bei Goethe. Wenn es auch mit der Befreiung vom Eise nicht ganz geklappt hat. Ein paar Minusgrade in der Nacht haben zumindest auf kleine, stehende Gewässer noch einmal eine Millimeter dünne Eisschicht gezaubert.
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Gezieret, schimpfieret und gehenket
Heute ist Karfreitag, der höchste Feiertag der Christen. Das Wort leitet sich von „Kara“ ab, dem mittelhochdeutschen Wort für Klage oder Kummer. Der Kreuzestod Christi hat die Menschen über Jahrhunderte tief berührt und die Komponisten, allen voran Johann Sebastian Bach, zu innigen Chorälen motiviert. Musik, die ins Herz trifft. Aber es lohnt sich auch, die Texte näher zu betrachten. Auch wenn sie nicht mehr dem heutigen Sprachgebrauch entsprechen und teilweise gar grammatikalisch falsch klingen, sind sie von seltener Wucht und Ausdruckskraft.
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Die Statistik lügt
Ich steuere die 1000 an. Oder die 4000. Oder die 35 000. Oder die 42 000. Ach, denkt Euch doch, was wir wollt. Jedenfalls wird dieses Blog von Leuten angeklickt, und zwar von mehr als einem. Mehr verraten die Statistiktools aber irgendwie auch nicht. Jedes präsentiert mir eine andere Zahl, wie viele Leser dieses Blog besucht haben und wie viele Seiten sie gelesen oder überflogen oder gleich wieder weggeklickt haben.
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Mehr fotografieren als die Polizei erlaubt
Meistens geht es problemlos vonstatten, wenn Pressefotografen Einsätze der Polizei fotografieren. In den seltensten Fällen verwahren sich die Beamten dagegen, mit aufs Bild zu geraten. Schließlich sind sie im Einsatz und mit ihrer Uniform eindeutig als Einsatzkräfte zu erkennen. Doch mitunter haben Journalisten auch Schwierigkeiten, wenn sie Polizisten im Dienst fotografieren.



























