Zob – wer kennt ihn und wer die Abkürzung?
Es gibt Abkürzungen, die sind denen, die sie benutzen, sonnenklar. Zob ist so ein Kurzwort. Es steht für zentraler Omnibusbahnhof. Als ich die Abkürzung das erste Mal hörte, wusste ich auch nicht, was das ist. Mittlerweile ist das Wort für mich völlig normal, weil es hierzulande jeder sagt.
Das ist aber offenbar nicht überall so. Gerade habe ich bei Twitter die Frage gelesen, welche besseren Begriffe man für Busbahnhof oder Fahrradautobahn wählen sollte. Bleiben wir beim Busbahnhof. Erst einmal ist es sowieso komisch, dass für ein Transportmittel mit Autoreifen das Wort Bahnhof verwendet wird. Mit Bahn hat der Bus tatsächlich nichts zu tun, außer dass sich in vielen Städten viele Haltestellen für Busse direkt am Bahnhof befinden.
Der Omnibus für alle
Das ist natürlich sinnvoll, damit die Fahrgäste, die mit der Bahn kommen, mit dem Bus weiterfahren können. Mancher Busbahnhof ähnelt durchaus einem Bahnhof, etwa weil die Bussteige ähnlich angeordnet sind wie Bahnsteige. Wenn’s also ein Busbahnhof sein soll, bitte sehr. Aber Omnibusbahnhof ist nun wirklich ein sehr langes Wort. Und wer sagt heute noch Omnibus? Immerhin steht die Vorsilbe Omni- für alle. Also ein Bus, der alle mitnimmt. Nun ja, zumindest alles, die reinpassen.
Ich weiß nicht, ob es der Volksmund oder die Verkehrsbetriebe oder Stadtverwaltungen waren, die aus dem Zentralen Omnibusbahnhof flugs die Kurzform Zob gemacht haben. Sie hat sich jedenfalls schnell eingebürgert. Jeder weiß hier in Schleswig-Holstein, was damit gemeint ist. In anderen Regionen scheint das aber nicht so zu sein.
Eher schräg: der Gummibahnhof
Um noch mal auf den Bahnhof zurückzukommen. Es soll auch die scherzhafte Bezeichnung Gummibahnhof für den Zob geben. Schon naheliegend wegen der Gummibereifung. Aber ich fürchte, dieses Wort lässt viel mehr Menschen ratlos zurück als der Zob.