Großer Auftritt der gefiederten Herren
Auch wenn es hier im Norden noch ziemlich kalt ist, der Frühling eher zögerlich ist und die Natur nicht so richtig in Schwung kommt: Unsere gefiederten Gartendekorationen haben schon heftige Frühlingsgefühle. Und das zeigen uns die Herren der Schöpfung, in dem sie sich ordentlich aufplustern und ihre ganze Farbenpracht zeigen. Wenn es auch nicht immer schön aussieht für unser Auge.
Bestes Beispiel ist unser Cröllwitzer Puter „Iwan der Schreckliche“.
Die Cröllwitzer Puten gehören zu den gefährdeten Haustierrassen. Sie sind robust, freundlich und schmackhaft, wenn sie auch nie das Gewicht moderner Mastputen erreichen. Iwan sieht auch nur aus der Nähe so schrecklich aus, betrachtet man den ganzen Vogel, ist er durchaus attraktiv. Er lebt schon lange in unserem Garten und gehört längst zum Inventar. Zwar ist er in seinem hohen Alter, das wir nicht genau kennen, inzwischen sehr behäbig geworden, aber jetzt im Frühjahr baut er sich vor seiner Frau gern in ganzer Pracht auf. Beeindruckend ist sein schwarz-weiß gebändertes Rad und sein Volumen, das er durch Aufplustern seiner Federn erreicht. Darunter verbirgt sich ein eher magerer Körper.
Deutlich mehr Farbe hat unser Pfau Lord zu bieten. Gerade jetzt vollbringt er Höchstleistungen, weil er fast den ganzen Tag mit vollem Rad und eifrigem Rasseln seiner Federn seine Frau beeindruckt. Dabei verliert er allerdings manchmal die richtige Richtung und dreht seiner Angebeteten das Hinterteil zu.
Oft bemerkt Lord seinen Irrtum aber schnell und präsentiert wieder seine Schokoladenseite. Es scheint beinahe, als wolle er seine Holde mit seinem Federkranz umarmen. Sie zeigt sich übrigens meistens unbeeindruckt, scheint ihm aber doch ihre Gunst zu schenken. Denn sie ist auf der Suche nach einem Brutplatz.