Pyropro

Daumen hoch - was mir gefällt

  • gehört,  Pyropro

    Texte wie Musik erklingen lassen

    Wie kommt mein Chor in die Zeitung? Binnenwahrnehmung ist nicht gleich Außenwahrnehmung. Niemand weiß das besser, als (Laien)Chöre und Musikrezensenten. Da übt ein Chor monatelang, um ein großes Werk auf die Bühne zu bringen. Ein besonderer Moment für alle Sänger, den sie gern auch öffentlich gewürdigt wissen wollen. Aber wer liest Konzertberichte? Nur die, die mitgesungen oder -musiziert haben und die, die im Publikum saßen. Sollten Zeitungen deshalb keine Berichte von Laienkonzerten mehr bringen?

  • gedacht,  Pyropro

    Lesen 2.0

    Ich lese gern, ich lese viel, ich lese oft, ich lese beruflich, ich lese privat, ich lese, lese, lese . . . Vor Jahren habe ich einmal befürchtet, mehr und schneller zu lesen, als geschrieben wird. Eine Befürchtung, die mir heute nicht mehr in den Sinn kommt. Seit es das Internet gibt, ist der Lesestoff förmlich explodiert. Nicht nur, weil mehr geschrieben wird, sondern weil der Zugang dazu viel unkomplizierter geworden ist. Aber zugleich selektiver. Das Buch, die Freude an Literatur klammere ich in dieser Betrachtung aus. Es geht mir ums tagesaktuelle Lesen und ums informierende Lesen. Dicke Zeitungswälzer, die „Zeit“,  die „Welt“, die „Süddeutsche“, gab es schon immer. Aber…

  • geklickt,  Pyropro

    Namen als Mengenbegriff

    „Meyer, Müller, Schulze, Schmidt, machen jede Party mit“, hieß es früher. In Zeiten von Google und Yahoo haben es Meyer, Müller, Schulze und Schmidt sehr schwer, vor allem, wenn sie mit Vornamen wie Thomas, Michael, Andreas, Andrea, Stefanie oder Julia heißen. Das sind keine Namen, das sind Mengenbegriffe, sagen böse Zungen. Ein Meyer-Müller-Schulze-Schmidt-Nachname, kombiniert mit einem Allerweltsvornamen, ist kein Alleinstellungsmerkmal in Zeiten des Internets. Und wer so jemanden googelt, egal ob Fremd- oder Ego-Googeln, muss oft lange suchen, bis er den oder die findet, die er sucht. Manchmal hilft der Beruf weiter, etwa bei Firmenchefs, oder die Branche. Geht es um Privatpersonen, wird die Sache ungleich schwieriger. Und so mancher…

  • erlebt,  Pyropro

    Denkmal auf vier Hufen

    Am Sonntag war Tag des offenen Denkmals. Und Kaltbluttag in Mollhagen im Kreis Stormarn bei Hamburg. Kaltbluttag – das ist auch eine Art Denkmaltag. Die wuchtigen Pferde sind seit Beginn der Motorisierung in der Landwirtschaft zunächst fast völlig verschwunden. Heute sorgen Liebhaber dafür, dass diese Pferde nicht aussterben. Manchmal buchstäblich in letzter Minute, etwa bei den Friesen – zugegeben, heute keine reinen Kaltblüter mehr – und beim Schleswiger Kaltblut. Engagierte Züchter, vor allem der verstorbene Thomas Isenberg von Gut Kamp in Schleswig-Holstein, haben mit den letzten Schleswiger Hengsten diese Rasse gerettet. Ein Denkmal des Landes auf vier Hufen, das schleswig-holsteinische Ackerpferd schlechthin. Die Mitglieder im Kaltblutverein Mollhagen, und nicht nur…

  • geklickt,  Pyropro

    Blende verstellen am PC

    Na klar, Fotografen wissen, wie sich Veränderungen von Blende, Belichtungszeit, Iso-Wert und Brennweite auf das Bild auswirken. Wie schnelle Bewegungen eingefroren werden, wann ein Bild beginnt zu rauschen. Aber eine kleine Spielerei im Netz macht nicht nur Anfängern Spaß: Der SLR-Camera-Simulator zeigt, wie sich ein Bild verändert, wenn der Fotograf am Regler für Blende, Zeit, Iso und Brennweite dreht. Snapshot – und fertig ist das Foto. Hier gibt es den Camera-Simulator zum Ausprobieren: http://camerasim.com/camera-simulator.html

  • geliebt,  Pyropro

    Ein Stück Lady in der Hosentasche

    Aus mir wird nie eine Lady. Da ist Hopfen und Malz verloren. Viel zu burschikos, viel zu wenig Zeit, um sich mehr als zehn Minuten am Morgen mit mir selbst und meinem Äußeren zu beschäftigen, viel zu geizig, um Geld für unnützen, aber schönen oder gar stilvollen Schnickschnack auszugeben. Und doch schlummert irgendwo ganz tief drinnen in mir die Sehnsucht danach, eine Lady zu sein. Schön, stilvoll, stets schick und elegant und charmant. Den Hang, ein bisschen Lady zu sein, lebe ich an einem winzigen Detail aus. Taschentücher. Richtige schöne Taschentücher aus guter Baumwolle,  noch viel lieber aus Batist, und am liebsten mit Filethäkelei am Rand. Zum Glück verfüge ich…

  • erlebt,  Pyropro

    100-Tage-Blog-Bilanz

    Mein Blaues Blog lebt seit 100 Tagen. http://wp.me/p1J2oJ-l Wie bei jedem, der ein neues Amt übernimmt, ist es an der Zeit, die 100-Tage-Bilanz zu ziehen. Technik: Dank WordPress ging das Einrichten viel leichter als gedacht. Tryl and Error bei der Theme-Suche: Ich brauchte etliche Versuche, bis ich das passende gefunden hatte. Die Anpassung an meine Vorstellungen dauerte Stunden, Abende, Wochen . . . Ohne das Buch „Weblog mit WorldPress 3“ von Gabriele Frankemölle hätte ich es nie geschafft. Die Anleitungen darin sind so leicht nachvollziehbar, dass sogar ich alle Probleme lösen konnte: Bei den ersten Artikeln, in die ich Bilder einfügen wollte, habe ich ganz fürchterlich in der Werkzeugleiste herumgestochert,…

  • Pyropro,  sinniert

    Elbphilharmonie: Wir brauchen große Architektur

    Alle Jahre wieder hebt in Hamburg ein großes Wehklagen an. Das Prestige-Objekt der Stadt wird erneut ein paar Milliönchen teurer. Die Elbphilharmonie entpuppt sich als Fass ohne Boden. Seit dem Bürgerschaftsbeschluss 2005 erschrecken immer neue Horrormeldungen über Bauverzögerungen und Preisexplosionen die heimische Politik und die kritische Öffentlichkeit. Ich glaube, da muss Hamburg durch. Um eines dieser Bauwerke zu bekommen, die die Welt bewundert. Die die Welt unverbrüchlich mit einer Stadt verbindet. Wie den Petersdom mit Rom, den Eiffelturm mit Paris, das Opernhaus mit Sydney. Früher wurden große Bauwerke mit Blut und Tod derer bezahlt, die sie errichten mussten. Heute werden sie mit politischen Diskussionen bezahlt. Und natürlich wie schon seit…

  • Pyropro,  sinniert

    Eingedeutsches Der-Die-Das

    Ein Blog-Artikel beschäftigt die Blogger-Welt: Ist Der-die-das Blog ein Ding oder ein Mann, genauer sächlich – also „das Blog“ – oder mannlich – „der Blog“. Losgetreten hat die Debatte Anantol Stefanowitsch in seinem Sprachblog (wie gut, dass dieser Satz für den wie das Blog gleichermaßen richtig ist). Hier der Text „Das Blog ist tot, es lebe der Blog“ zum Mitdiskutieren: http://www.scilogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachgebrauch/2011-08-25/das-blog-ist-tot-es-lebe-der-blog Die Debatte zeigt ein Problem, das nicht so leicht zu lösen sein dürfte. Welches Geschlecht haben aus dem englischen eingedeutschte oder übernommene Begriffe? Das ist eine Frage, der sich semantisch nachgehen lässt. Welche Bedeutung hat das jeweilige Wort und welches Genus hat es. Die zweite Herangehensweise ist die über…

  • gestaunt,  Pyropro

    Heldinnen an der Wespenfront

    Ich verneige mich in Ehrfurcht vor allen Bäckereifachverkäuferinnen. Sie sind die wahren Heldinnen an der Wespenfront – und lassen die Tierchen dabei gelassen links liegen. Zeit für einen Kaffee. Also hinein in die nächste Bäckerei, Hackenkaffee holen, besser bekannt hierzulande als Coffee to go. In der Auslage reihen sich Plundergebäck an Apfeltasche, Pflaumenkuchen an Mandelhörnchen. Das alles umsummt von hungrigen Wespen. Die Kundin vor mir wählt ein Stück Kuchen aus, die Verkäuferin langt mit der Zange todesmutig in die Auslage. Mit keinem Blick würdigt sie die Wespen. Sie bedient die Kundin, als sei gar nichts los. Ich weiß nicht, woher die Damen ihre Gelassenheit nehmen. Wie sie es schaffen, nicht…