Ja, ich bin Twitter-Jünger. Ich finde diesen Kurzmitteilungsdienst, wie er auf deutsch ein wenig geschraubt heißt, sehr gut. Es macht Spaß, mit Leuten aus der ganzen Republik und darüber hinaus in regelmäßigem Kontakt zu stehen und online zu plaudern. Ich mag auch das Netz mit seinen vielfältigen Möglichkeiten. Und seinen Perlen. Was ich nicht mag, sind Ergüsse, die mit Geist so gar nichts zu tun haben. Das Wort geistige verkneife ich mir in diesem Zusammenhang, denn Geist atmet nicht daraus, aus den Netzpolemiken, die uns der Fall Wulff und der Nichtfall Gauck vorgeführt haben.
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Schlagwort: Internet
Fass! Hol das Stöckchen
Ich bin mit einem Stöckchen beworfen worden. Genauer: Mit einem Fünftel eines Stöckchens. Gekommen ist es von Leon von Kiwipalme, der hat es vom Phasenkasper bekommen, hat es in fünf Stücke gebrochen und weiter geworfen. Da ich das für eine nette Idee halte, beteilige ich mich gerne und werfe mein Stöckchen-Stück weiter. Vorher habe ich aber noch etwas zu tun.
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Rote Karte für Pausenhof-Mobbing
Die Mail ist da: SchülerVZ wirbt bei meiner Tochter für das neue VZ-Pausenhof. Die Einladung ist so formuliert, dass Kinder ihr kaum widerstehen können: „S., jetzt abstimmen: Wer ist Top, wer ist Flop?“ Anmoderiert ist die Mail obendrein mit bonbonrosa Bildchen und Buchstaben und der Aufforderung: Bewerte Deine Freunde. Beworben wird das Ganze als neues Rezept gegen Langeweile. Wie bitte?
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Weihnachtsgeschichte 2.0
„Maria kam gerade rein und meinte: ,Joseph wir müssen reden.‘ Vielleicht erfahr ich jetzt endlich was los ist. Halte euch auf dem Laufenden.“
Wir alle wissen, wie diese Geschichte weitergeht, obwohl wir sie auf den ersten Blick nach diesem Satz nicht sofort präsent haben. Es ist ein Tweet, der am heutigen Nikolaustag geschrieben wurde von einem Twitterer Namens @joseph_von_naza. Er hat diese Biographie eingetragen: Joseph aus Nazareth, gefühlte 35 Jahre alt und vergeben. Führe einen kleinen Zimmermannsbetrieb in der 3. Generation in der Innenstadt von Nazareth. Damit dürfte alles klar sein. Hier geht es um die Familie Jesu.
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Zappeln im Netz(werk)
Freundeln – als Gegensatz zum Fremdeln -, kreiseln, netlogen, einloggen, ausloggen, feedreadern, maillesen, surfen. Was noch alles? Dieses Web kostet nicht nur Zeit, sondern auch Gehirnschmalz. Welches Passwort wo? Was habe ich heute nicht abgerufen, wo nicht nach neuen Nachrichten geguckt, wem nicht geantwortet und seine Freundschaftsanfrage bestätigt? Will ich das? Nein, ich will das nicht? Jedenfalls nicht so?
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Der Geiz bei Twitter
Blogger lesen Blogs. Blogger lesen besonders gern Blogs übers Bloggen. Zumindest ein Anfänger wie ich. Und da bin ich auf etwas gestoßen worden, auf das ich auch selbst hätte kommen können: Der Geiz auf Twitter. Wobei Twitter nur für stellvertretend für viele andere Netzwerke steht.
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Internetsucht oder wie Millionen Deutsche krank geredet werden
Gehen wir doch mal auf die Suche nach Süchten. Gestern geisterte die Schlagzeile durch den Blätterwald, mehr als eine halbe Million Deutsche seien süchtig nach dem Internet. Ich stelle mir das so vor, dass diese Menschen jenseits von Tastatur und Bildschirm oder Androidhandy Schweißausbrüche bekommen, unter Übelkeit leiden und ganz hibbelig werden. Bis sie endlich wieder – ja, was denn? Im Netz lesen dürfen. Oder spielen. Oder chatten.
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Lesen 2.0
Ich lese gern, ich lese viel, ich lese oft, ich lese beruflich, ich lese privat, ich lese, lese, lese . . .
Vor Jahren habe ich einmal befürchtet, mehr und schneller zu lesen, als geschrieben wird. Eine Befürchtung, die mir heute nicht mehr in den Sinn kommt. Seit es das Internet gibt, ist der Lesestoff förmlich explodiert. Nicht nur, weil mehr geschrieben wird, sondern weil der Zugang dazu viel unkomplizierter geworden ist. Aber zugleich selektiver.
Das Buch, die Freude an Literatur klammere ich in dieser Betrachtung aus. Es geht mir ums tagesaktuelle Lesen und ums informierende Lesen.
Dicke Zeitungswälzer, die „Zeit“, die „Welt“, die „Süddeutsche“, gab es schon immer. Aber wer hat sie alle abonniert, alle gelesen? Jede Entscheidung für eine Zeitung war nur eine selektive. Nur die eine oder nur die andere. Heute stehen so viele gute Artikel im Netz, dass ich heute einen „Zeit“-, morgen einen „Welt“-Artikel lesen kann, ohne alle anderen der jeweiligen Ausgabe auch nur zu sehen. Ich suche gezielt aus, aber nicht mehr aus einer Zeitung, sondern aus vielen.
Das lässt sich auf Fachzeitschriften übertragen. Zu jedem Thema findet sich ein tief gehender Text im Netz. Was sonst noch in einem Heft steht, bekomme ich via Google gar nicht zu sehen, weil ich nach dem Schlagwort, dem Thema suche, das mich interessiert. Aber die, auf die ich per Zufall stoße, wenn ich im Heft blättere, um dann daran hängen zu bleiben, sehe ich gar nicht mehr. Da geht auch viel verloren.
Doch es gibt Zufallstreffer. Als Twitterer werde ich tagtäglich mit Links zu interessanten Artikeln gefüttert. Und von dort hangele ich mich oft über Links zu verwandten oder interessanten Themen weiter. Die Kunst, den User anzufüttern mit der guten Schlagzeile, genauer: Linkzeile, ist heute wichtiger denn je.
Hinzu kommen Blogs. Blogs zu allem und jedem Thema, Blogs für Gartenliebhaber, für Gartenarbeithasser, Blogs für Sprachfetischisten und Foto-Freaks, für Hundeliebhaber und Katzenfreunde, Blogs, Blogs, Blogs. So viel gute Texte, damit einem nie das Lesefutter ausgeht.
Oft wird dieses Futter hinuntergeschlungen. Und allzu schnell verdaut. Wir verschlucken uns nicht daran, sondern wir leiden an Lese-Bulimie. Uns mit etwas zu füttern, das wir bei uns behalten, ist die große Kunst der Schreiber im Online-Zeitalter. Das schaffen nur die wahren Könner des Wortes. Zum Glück gibt es sie heute genauso wie früher.
Juergen von Liechtenecker hat sich ausführlich zum Leseverhalten im Internet Gedanken gemacht:
http://liechtenecker.at/leseverhalten-im-internet/
Gilt für Zeitungen, aber auch fürs Netz – Wie man Leser zum Dableiben animiert:
http://www.diefeder.at/blog/2011/02/11/leseverhalten-was-animiert-wann-steigen-leser-aus/
Namen als Mengenbegriff
„Meyer, Müller, Schulze, Schmidt, machen jede Party mit“, hieß es früher. In Zeiten von Google und Yahoo haben es Meyer, Müller, Schulze und Schmidt sehr schwer, vor allem, wenn sie mit Vornamen wie Thomas, Michael, Andreas, Andrea, Stefanie oder Julia heißen. Das sind keine Namen, das sind Mengenbegriffe, sagen böse Zungen.
Ein Meyer-Müller-Schulze-Schmidt-Nachname, kombiniert mit einem Allerweltsvornamen, ist kein Alleinstellungsmerkmal in Zeiten des Internets. Und wer so jemanden googelt, egal ob Fremd- oder Ego-Googeln, muss oft lange suchen, bis er den oder die findet, die er sucht. Manchmal hilft der Beruf weiter, etwa bei Firmenchefs, oder die Branche. Geht es um Privatpersonen, wird die Sache ungleich schwieriger. Und so mancher Träger eines Allerweltsnamens wird im Suchmaschinen-Zeitalter schon oft über die Einfallslosigkeit seiner Eltern geschimpft haben. Wenn der Nachname schon nichts besonderes ist, könnte einen ja wenigstens der Vorname aus der Masse hervorheben. Der Politiker Meyer, einst CDU-Generalsekretär, verfügt immerhin über die schönen Vornamen Donatus Laurenz Karl, wobei er nur unter Laurenz Meyer bekannt ist. Der aktuelle Bundestag verfügt über sechs Müllers
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Müller (Köln), Kerstin, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Müller, Petra, FDP
nur einen Meyer/Meier/Mayer
zwei Schulz
und vier Schmidts
Um der Misere mit den Allterweltsnamen abzuhelfen, bleibt nichts anderes, als entweder auf eine ungewöhnliche Schreibweise zu setzen oder dem Allerwelts-Nachnamen ein Anhängsel zu verpassen.Die etwas andere Schreibweise, gekoppelt mit einem Doppelnamen, hebt Armin Mueller-Stahl aus der Masse der Müllers hervor, ebenso Marius Müller-Westernhagen. Müller-Wipperfürth gibt es im Netz gleich zwei Mal, einmal als Herrenschneider Alfons Müller-Wipperfürth, geborener Müller und Fabrikant in Wipperfürth, und einmal als Zahnarzt Müller aus Wipperfürth. Manchmal tut’s auch ein ungewöhnlich geschriebener Vorname, etwa Stefani (gibt es tatsächlich), um sich abzuheben. Wer auf keine dieser Varianten zurückgreifen kann, dem bleibt nur noch, jemanden mit einem ungewöhnlichen Nachnamen zu heiraten und dessen Namen anzunehmen.
Wer mag, kann hier gucken, wie häufig sein Nachname wo in Deutschland ist:
http://www.verwandt.de/karten/
Alles über Vornamen gibt es hier:
http://www.beliebte-vornamen.de/
Mit Namen befasst sich auch dieses Blog von Claudia Rothe:
http://www.namenschenken.de/2011/06/19/tipps-zur-vornamenwahl-anno-dazumal/
Und hier sinniert Kilian Evang vom Texttheater über Vornamen und Voruteile:
100-Tage-Blog-Bilanz
Mein Blaues Blog lebt seit 100 Tagen.
Wie bei jedem, der ein neues Amt übernimmt, ist es an der Zeit, die 100-Tage-Bilanz zu ziehen.
Technik:
- Dank WordPress ging das Einrichten viel leichter als gedacht.
- Tryl and Error bei der Theme-Suche: Ich brauchte etliche Versuche, bis ich das passende gefunden hatte.
- Die Anpassung an meine Vorstellungen dauerte Stunden, Abende, Wochen . . .
- Ohne das Buch „Weblog mit WorldPress 3“ von Gabriele Frankemölle hätte ich es nie geschafft. Die Anleitungen darin sind so leicht nachvollziehbar, dass sogar ich alle Probleme lösen konnte:
- Bei den ersten Artikeln, in die ich Bilder einfügen wollte, habe ich ganz fürchterlich in der Werkzeugleiste herumgestochert, ebenso bei den ersten Links. Auch hier hat mir das Buch letztlich sehr geholfen.
- Trial and Error auch bei den Plugins. Jetzt habe ich mein Päckchen geschnürt und verändere nur noch ab und zu etwas dran.
- Das Einrichten des Blogs war mühsam, hat aber so viel Spaß gemacht, dass ich mich viel zu lange damit aufgehalten habe, anstatt zu schreiben.
- Ich habe viel gelesen und meinen Auftritt weiter perfektioniert. Dank Blog-Blogs habe ich mir einen Avatar zugelegt und gelernt und angewendet, was ein Favicon ist. Das habe ich dieser Seite zu verdanken: http://blog.vanvox.de/2011/08/02/favicon-my-favorite-icon-2/
Inhalt:
- Ich habe den wichtigsten Tipp aller Blogger-Ratschlagslisten vernachlässigt und mir kein festes Thema, keine Nische gesucht. Ich will schreiben, was mich interessiert, umtreibt, bewegt, was mein Leben bunt macht. Fazit: Es geht auch so.
- Es gibt Themen, die funktionieren einfach. Eines davon ist Fotografie. Mit meinem ersten ausführlichen Fototext habe ich meinen ersten großen Zuspruch und meine ersten ernsthaften Kommentare bekommen: http://wp.me/p1J2oJ-2Q
- Nicht gezündet haben dagegen Artikel wie „Brille online“ http://wp.me/p1J2oJ-6A oder „Stilsünden im Sommer“ http://wp.me/p1J2oJ-4g
- Das Blog hat mein Denken verändert. Ich prüfe jetzt jedes Erlebnis daraufhin ab, ob es sich für einen Blogtext eignet.
Ich komme vor lauter aktuellem Bloggen kaum dazu, meine statischen Seiten zu bestücken. Das ist aber nicht schlimm, sie sollen mein persönliches Archiv sein, das ich aber gern mit anderen teile und das langsam wachsen darf.
Verbreitung:
- Alles Anfang ist schwer. Natürlich kommen nicht in der ersten Woche tausende Besucher aufs neue Blog. Nicht mal zehn. Eigentlich nur einer, ein Freund und Kollege, der auch gleich einen netten Kommentar hinterließ (Danke, Olaf). Alle anderen habe ich nicht wahrgenommen. Bis ich nach einem Statistiktool suchte und „Count per Day“ fand. Jetzt weiß ich: Ich werde gelesen, wenn auch nicht oft. Dank Twitter und Facebook schaffe ich es immerhin, meine Artikel bekannt zu machen. Dann schießt die Statistikkurve – leicht – nach oben.
- Ich beobachte vermehrt andere Blogger und kommentiere vermehrt bei Ihnen. Das bringt Besucher.
- Den größten Besucher-Schub verdankt das Blaue Blog einer netten Verlinkung: Knud Bielefeld und seinem Vornamen-Blog www.beliebte-vornamen.de/ verdanke ich viel Besuch auf meiner Seite. Die meisten, die hier landen, kommen immer noch über ihn. Er hat zwei Vornamen-Artikel von mir verlinkt. Vielen Dank dafür.
- Die meisten meiner Leser sind offenbar nicht bereit zu kommentieren. Wie bei den Klicks haben auch die Fototexte bisher die meisten Kommentare erbracht. Ein schöne Diskussion hatte ich mit einem Leser zum Thema Schulfotografie http://wp.me/p1J2oJ-6i, und auch „Privat fotografieren verboten“ http://wp.me/p1J2oJ-2Q hat mir Kommentare eingebracht. Sonst dürfte es gern mehr sein.
Gerade gefunden: Janas Tipps für mehr Bekanntheit des Blogs:
http://www.janasworld.de/2011/08/29/14-tipps-wie-man-seinen-blog-bekanntheitsgrad-steigern-kann/
Fazit:
Bloggen macht Arbeit, aber Arbeit macht Spaß.
Tipps für Blogger gibt’s hier:
http://blog.vanvox.de/category/website-erstellung/
http://www.probloggerworld.de/blog-fehler-neuling/283/
http://pixeltuner.de/9-tipps-fuer-die-wahl-des-richtigen-blog-themes/
Über gute Blogartikel und wie man sie schreibt, hat sich Jonathan Torke Gedanken gemacht:
http://pixeltuner.de/gute-blogartikel-schreiben/