Pyropro
Daumen hoch - was mir gefällt
-
Tee oder Kaffee?
Kaffee ist der Deutschen liebstes Heißgetränk. Der Verbrauch liegt pro Jahr und Kopf bei 146 Liter oder 6,1 Kilogramm (Quelle: http://www.das-kaffee-lexikon.de). Abgeschlagen ist der Tee dagegen mit 700 Gramm. Die Frage nach Kaffee oder Tee ist aber mehr als nur die nach dem Lieblingsgetränk Ich bin von Haus aus Teetrinker. Schwarztee mit Zucker und Milch kam in meinem Elternhaus täglich auf den Tisch. Ich mochte und mag ihn bis heute. Kaffee fand ich immer bitter und wenig schmackhaft. Ich habe begonnen, Kaffee wegen der Wirkung zu trinken. Den passionierten Teetrinker putscht sein Lieblings zugetränk nicht mehr auf. Um den ungeliebten Kaffeegeschmack zu überdecken, habe ich Zucker und Milch hinzu gegeben.…
-
Biopreis auf Rekordniveau
Benzin wird teurer, wenn der Ölpreis steigt. Biodiesel wird teurer, wenn der Biopreis steigt? Könnte man denken, wobei Bio für das biologisch erzeugte Grundprodukt steht. Nur: Der Preis für Raps schwankt zwar, aber lange nicht so sehr und lange nicht so nachhaltig nur nach oben wie der Mineralölpreis. Und doch: Der Sprit aus der Erde zieht den Preis für den Sprit vom Acker mit nach oben. Steigt der Benzinpreis um zehn Cent, geht auch der Preis für Biodiesel um etwa die gleiche Summe nach oben. Und niemand kann erklären, warum. Oder? Weiß jemand die Antwort? Fragende Biodiesel-Fahrer werden gern damit abgespeist, dass die Erzeugung von Biodiesel Energie kostet und mit…
-
Die Wiederkehr des Augenlichtes
Über 35 Millionen Menschen auf der Welt sind blind. 90 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. Viele können nach einer Operation wieder sehen, denn sie leiden unter dem grauen Star (Katarakt), einer Trübung der Linse. Doch oft fehlen Wissen und Geld, um diese Krankheit zu heilen. Hinzu kommt, dass Hospitäler und Fachärzte für die Landbevölkerung in Entwicklungsländern kaum erreichbar sind. Die Christoffel Blindenmission (CBM), eine freie Dienstgemeinschaft von Christen unterschiedlichen Glaubens, hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Menschen zu helfen. Mitten im ghanaischen Busch, in Agogo, macht ein deutscher Augenarzt Blinde wieder sehend. Afia Birago (63) kann wieder sehen. Zweieinhalb Monate lang war die Bäuerin blind, konnte nur hell…
-
Querflöte versus Klarinette
„Wie klingt eine Klarinette am schönsten? Leise knisternd im Kamin.“ Als ich diesen zugegeben bösen Witz das erste Mal gehört habe, wusste ich sofort, wer ihn sich ausgedacht hat: ein Querflötist oder eine Querflötistin. Und ich lag richtig. Der Witz beschreibt ein Phänomen, das ich nicht erklären kann. Es ist aber offenbar weit verbreitet, weil es mir viele Instrumentalisten und Musikhörer bestätigt haben. Meine Behauptung: Wer Querflöten-Töne mag, mag keine Klarinetten-Töne. Und umgekehrt. Ich liebe den Ton der Querflöte. Er ist rein, klar, seines Klangfarbe hat etwas Leichtes, das jedoch nicht der Tiefe entbehrt. Das ist keine Tiefe, die dumpf ist, die Angst macht, sondern eine, die ein wames Vibrieren…
-
Applaus und Akkord
Eines vorweg: Ich bin bekennender Fan von klassischer Musik und kenne mich mit den Gepflogenheiten klassischer Konzerte aus. Ich weiß aber auch, dass ich damit ziemlich einsam auf weiter Flur stehe. Für viele ist klassische Musik genau das, was ich einst als bissigen Witz las: Klassik – tote Musik für halbtote Zuhörer. Genau das ist es aber nicht. Es ist eine Musik, die einen mitreißt oder in sich versinken lässt. Und dann kommt er, der Moment, in dem der verzückte Zuhörer harsch aus seinem Hingerissensein gerissen wird: Wenn nach dem ersten Satz geklatscht wird. Zögernd fallen etliche weitere Zuschauer ein, wenn das Applaudieren beginnt. Bald macht sich Verlegenheit breit, das…
-
Das Poesiealbum – ein Zeitdokument
„Deutsch sein heißt gut sein, treu sein und echt!“ Das schrieb der damals 23-jährige Lehrer Curt Frege in das Posiealbum, das sein Bruder Johannes, mein Großvater, gerade geschenkt bekommen hatte. Ein in Leder gebundenes Büchlein mit Verschluss und in Gold geprägten Buchstaben auf dem Einband. Ein Büchlein, das sich heute in meinem Besitz befindet und eine traurige Geschichte erzählt. Aber auch eine Geschichte von unendlicher Sorgfalt, von der Kunst der schönen Schrift und davon, sich für Freunde viel Mühe zu geben. Die Einträge in dem Buch sind kleine Kunstwerke.
-
Blut und Weizen – Flaggenkunde
Flaggen symbolisieren Länder. Das Flaggen-Design symbolisiert Geschichte und Charakteristik von Ländern. Beispiel Lettland: Die Flagge ist Rot-Weiß-Rot. Die Geschichte dazu grausam. Die Farben stehen für das Sterbelager des unbekannten lettischen Freiheitskämpfers. Blutüberströmt wurde er vom Kampf zu seiner Lagerstatt gebracht, auf weißes Linnen gebettet. Rechts und links floss das Blut von seinem Körper und färbe das Leintuch rot, nur in der Mitte, wo der Körper lag, blieb es weiß. Beispiel Ukraine: Das Gelb-Blau steht für den blauen Himmel über den gelben Kornfeldern des Landes. Wer kennt weitere Geschichten? Ich sammele sie hier für ein Brevier…
-
Stil-Sünden im Sommer
Kaum klettert das Thermometer über 20 Grad, scheint es keine Spiegel mehr zu geben. Ein Gang durch die Stadt offenbart Stil-Sünden von Weiblein und vor allem Männlein, wie sie schlimmer nicht sein können. Wir Frauen neigen zu falscher Selbsteinschätzung. Oder wie unsere Oma immer sagte: Nichts gegen Beine, aber Gurken gehören ins Glas. Wer Mini trägt, sollte makellose Beine zeigen, und bauchfrei sieht nur bei derjenigen gut aus, die bauchfrei ist. Nicht jede, die ein Schlauchkleid trägt, schafft es, den Bauch weit genug einzuziehen. Und Söckchen zu Sandalen gehen gar nicht, ohne geht’s aber auch nicht, ohne sich Blasen zu holen. Und so kann ich zumindest gut nachfühlen, warum manche…
-
Die Last mit den Namen
Der Lübecker Altbischof hat so manchen Redakteur zur Verzweiflung getrieben – wegen seines Namens. Wie schreibt er sich nun richtig? Mit oder ohne Bindestrich zwischen Karl und Ludwig, Kohlwaage oder Kohlwage? Darüber ist nicht mal die Kirche selbst einig. In der Nordelbischen Kirche heißt er Karl Ludwig Kohlwage, beim evangelischen Nachrichtendienst EPD Karl-Ludwig Kohlwage. Immerhin bei der –wage mit einem a sind sie sich einig. Wer über Kohlwage schreiben musste, dessen Neid galt den Radiokollegen. Lassen wir die Nachnamen mal beiseite, das ist ein zu weites Feld. Konzentrieren wir uns auf die Vornamen. Darin stecken schon genug Fallen. Günter (norddeutsch ohne h) oder Günther? Ralph oder Ralf, Stephan oder Stefan?…
-
Kurze Kulturgeschichte der Textübertragung
Ab und zu – beim Mittagessen in der Redaktion – kommt diese „Weiß-Du-noch“-Phase. Dann erzählen die alten Hasen den jungen Kollegen, wie früher Text und Bilder ihren Weg vom Arbeitsort des Redakteurs in die Zentrale gefunden haben. Im Nachhinein lässt sich nicht mehr jede Veränderung genau datieren, doch ich versuche hier einfach mal den Rückblick auf 30 Jahre Arbeit in Außenredaktionen. Einst spielte das Telefon die wichtigste Rolle bei der Textübertragung. Und die Schallplatte. Große Scheiben, die in einem speziellen Gerät steckten und immer wieder neu über die Telefonleitung besprochen werden konnten. Eine Sekretärin mit Kopfhörern saß anschließend davor und tippte den Text ab. Vom diktierenden Redakteure wurde klare Aussprache…





























