Marlene: Eine Straßenlampe verschwindet nach und nach
Jeder kennt sie. Jahrzehnte lang stand sie überall in Westdeutschland herum: Marlene, die Überall-Straßenlaterne. Doch nach und nach macht ihr die LED-Technik den Garaus. Die hat gegenüber Marlene viele Vorteile. Dennoch schwingt bei mir bei ihrem Verschwinden etwas Nostalgie mit.
Ich habe erst vor einigen Jahren gelernt, dass diese Straßenlaterne den Namen Marlene trägt. Angelehnt an das Lied von der Laterne vor der Kaserne von Lale Andersen. Sie besang Lili Marleen, und daraus wurde Marlene als Spitzname für die Straßenlaterne.
Und so leuchtete Marlene Jahrzehnte lang in Städten und Dörfern, stand an beinahe jeder Straßenecke. Gerade habe ich mich in meinem Beitrag über das Fotografieren von Weihnachtsbeleuchtung nostalgisch an sie erinnert. Denn die Marlene war recht funzelig und hat mir nicht in die Fotos reingeknallt.
Aber genau das ist ihre Schwachstelle. Das Licht, das sie gibt, ist nicht besonders zielgerichtet. Das können moderne LED-Lampen besser. Und sie sind günstiger beim Stromverbrauch. Deshalb rüsten jetzt viele Städte und Gemeinden ihre Straßenbeleuchtung um. Verständlich. Die Bürger mögen es, weil das Licht der modernen Lampen gezielt auf Bürgersteig oder Radweg fällt und viel heller ist. Fassaden und Vorgärten werden nicht erleuchtet.
Dennoch: Die modernen Lampen sind seelenlos und sie haben nicht so einen schönen Namen wie die Marlene. Deshalb sei ihr hier ein virtuelles Denkmal gesetzt.