Vive l‘Entrepreneur – Wort mit falschem Klang

So klingt das Wort Entrepreneur

Es gibt Wörter, die klingen nach Gehrock, Spazierstock und Melone. Wenn ich sie höre, steigen unvermittelt Bilder von Herren in gestreiftem Beinkleid vor mir auf, die in Parks lustwandeln und dabei Damen mit rüschenbesetzten Sonnenschirmchen und Cul de Paris (Kleid mit aufgepolstertem Hintern) am Arm führen. Entrepreneur ist so ein Wort, und doch ist das Bild, das ich mir von diesen Menschen mache, ein völlig falsches.

Entrepreneur, ein Wort, das man sich mal auf der Zunge zergehen lassen sollte. Seit einiger Zeit taucht es wie aus heiterem Himmel wieder überall auf, und wie es so ist: Richtet sich die Aufmerksamkeit erst einmal auf etwas Bestimmtes, hört man es überall.

Das französische Wort Entrepreneur kommt gern mit dem englischen -ship (hat nichts mit einem Schiff zu tun) daher. Entrepreneurship bezeichnet etwas ganz und gar nicht Romantisches, sondern ein knallhartes Geschäft. Entrepreneurship ist modernes Unternehmertum, auch Gründergeist, gekoppelt mit effizienter Ressourcennutzung und kreativen Elementen.

Der Entrepreneur und die Geisteshaltung

Entrepreneur klingt also nicht nur besser als Unternehmer, sondern ist angeblich auch besser. Nach Angaben einschlägiger Interessenvertretungen fällt der Entrepreneur durch eine entsprechende Geisteshaltung auf. Das passt dann wieder zum gestreiften Beinkleid.

Hat einer diese Geisteshaltung und betätigt sich als Unternehmer in einem Unternehmen, das ihm nicht gehört, heißt das Intrapreneuneurship. Fachkundig ausgedrückt sind das Mitarbeiter, die entrepreneuriales Verhalten zeigen. Wer das unfallfrei aussprechen kann, ist dem Entrepreneur schon ein gutes Stück näher gekommen.

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