Strandreiten: Das Herbstvergnügen an der Ostsee
Der 1. Oktober wird von Hundebesitzern und Reitern im Norden herbeigesehnt. Dann ist der Strand endlich wieder frei für Pferde und Hunde. Zeit fürs Strandreiten. Was mit einiger Aufregung und etwas Aufwand verbunden ist.
Von uns aus sind es etwa 25 Kilometer bis nach Scharbeutz. Der Ort ist das bevorzugte Ziel aller Strandreiter. Weil er ihnen einen gewissen Service bietet und weil der Strand dort weitläufig ist und viel Platz bietet, damit sich Spaziergänger, Reiter und Hunde nicht in die Quere kommen. Wenn dann noch wie am Freitag das Wetter mitspielt, sind die Bedingungen nahezu perfekt. Und so wird Strandreiten zum zweiten Höhepunkt im Herbst nach dem Stoppelfeldreiten.
Wir sind früh losgezogen. Wir wollten da sein, wenn noch nicht so viel los ist. Also wurden die Pferde bereits um 7.30 Uhr verladen. Als wir in Scharbeutz eintrafen, war die Sonne gerade aufgegangen und tauchte Ostsee und Strand in goldenes Licht.
Gar nicht weit vom Übergang zum Strand entfernt ist ein großer Parkplatz mit Platz für Auto und Hänger. Abladen, satteln, auftrensen, dann ging’s los. Die Klappe vom Hänger bleibt offen. Kommentar von Fahrerin Nadine: Damit sich nicht irgendein Idiot direkt dahinter stellt.
Bank und Äppeltonnen
Vom Parkplatz aus werden die Pferde erst einmal geführt, denn es geht erst an der B 432 entlang und dann an der Ampel quer über die Strandallee und die Promenade. Dahinter, direkt am Strandzugang, steht eine Bank. Da lässt sich prima aufsitzen. Etwas, was das Strandreiten für viele erst möglich und angenehm macht.
Und was ist, wenn die Pferde unterwegs äppeln? Die Gemeinde Scharbeutz, womit wir wieder beim Service wären, hat vorgesorgt. Überall auf der Route der Strandreiter stehen Mülltonnen mit angeketteten Schaufeln, in die ausnahmslos Pferdeäpfel entsorgt werden sollen. Araber Gary hat uns den Gefallen getan, direkt davor zu äppeln.
Wir wissen nicht, ob unser Lasse jemals am Strand war und so wussten wir auch nicht, wie er auf Meer, Wellen und Weitblick reagiert. Er hat sich aber wie immer gut benommen und ist seinem Ruf – „Lasse ist klasse“ – gerecht geworden. Keine Spur von Angst, im Gegenteil, wir haben den Eindruck, er hat es wirklich genossen. Im Wasser hat er die Beine so hochgerissen, dass er gar nicht mehr wie ein Holsteiner wirkte, sondern wie ein Friese oder ein PRE.
Ich habe die Zeit genutzt, um Pferde und Reiterinnen zu fotografieren. Mal im Gegenlicht, mal wunderbar vom frühen Sonnenlicht beleuchtet. Hier kommen sie, die schönsten Fotos vom Strandreiten: