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„Stadt Land zu Fuß“: Eine schöne Idee

Ich gehe gerne spazieren. Am liebsten mit der Kamera. Und gerne in Gesellschaft. So viel davon habe ich aber leider nicht, also von der Gesellschaft. Vielleicht ist „Stadt Land zu Fuß“ eine Idee.

Ich habe eher zufällig davon erfahren: Es gibt ähnlich wie beim Stadtradeln eine Art gemeinsames Spazierengehen. Die Aktion „Stadt Land zu Fuß“ fand erstmals im November 2022 in Landkreisen und kreisfreien Städten statt. Bedauerlicherweise noch nicht in meiner Nähe. Die Idee dahinter: Gemeinsam wandern, laufen, walken oder spazieren gehen und dabei Kilometer machen. Ohne Stress und jeder so schnell oder langsam, wie er kann. Der Aktionszeitraum 2024 läuft vom 1. bis 21. November.

Die eifrigsten Fußgänger gibt es offenbar in Zweibrücken, eine Stadt, in der die rund 5000 Teilnehmer im Aktionszeitraum des Jahre 2023 etwa 500.000 Kilometer zurücklegten. Was für eine Leistung. Ich würde mir wünschen, dass es auch bei uns Gruppen gibt, die gemeinsam unterwegs sind. Den einen oder anderen Wanderverein gibt es auch in meiner Nähe. Das wäre vielleicht eine Alternative.

Zu Fuß gehen ist sogar eine Wissenschaft

Zu Fuß zu gehen, ist eine wunderbare Sache, ähnlich wie Fahrradfahren. Abgesehen von der Bewegung kann ich dabei meine Umgebung viel besser wahrnehmen als im Auto. Außerdem lässt sich beim zu Fuß gehen viel besser nachdenken als im Sitzen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Deshalb fröne ich, wann immer möglich, der Promenadologie. Das ist die Wissenschaft vom Spazierengehen. Die gibt es tatsächlich. Und mittlerweile haben Spaziergänge ja wieder den negativen Beigeschmack verloren, den sie in der Corona-Pandemie hatten.

Zu Fuß zu gehen ist übrigens auch ein Teil der Verkehrswende. Und entsprechend gibt es natürlich dafür einen Begriff, der sich darum dreht, wie diese Art der Fortbewegung gefördert werden kann: Walkebility, also Fußgängerfreundlichkeit. Oder auch Bewegungsfreundlichkeit. Ziemliche Wortungetüme. Aber der Gedanke dahinter ist richtig. Es geht um sichere und zugängliche Wege für Fußgänger und Radfahrer und darum, den Autoverkehr zu reduzieren. Weit über die üblichen Fußgängerzonen hinaus.

Für mich ist zu Fuß gehen in der Stadt im Alltag eher zweckmäßig, ich will einfach von hier nach dort kommen. Ganz etwas anderes und sehr entspannend sind für mich Spaziergänge in schönen Innenstädten – da bin ich mit Lübeck gut bedient -, auf Friedhöfen und in der Natur. Da ich nahe der Ostseeküste wohnen, kommen noch Strandspaziergänge hinzu, die ich besonders im Herbst und Winter genieße, wenn die Saison vorbei ist und der Strand den Spaziergängern, den Hunden und Pferden gehört. Das ist Promenadologie, wie sich sie mir als Ideal vorstelle.

Gerne gemeinsam unterwegs sein

Und vielleicht versuche ich nächstes Jahr mal, hier eine Stadt-Land-zu Fuß-Gruppe zu installieren. Kilometer werden nur im November gesammelt, aber das heiß ja nicht, dass Menschen nicht zu jeder anderen Jahreszeit gemeinsam zu Fuß unterwegs sein können.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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