Jahresrückblick in Bildern – magere Ausbeute

Ich weiß nicht so recht, was mit mir los ist: Die Fotoausbeute war in diesem Jahr wieder eher mau. Zu wenig unterwegs gewesen. Das geht schon seit Beginn der Corona-Pandemie so und hat sich bisher kaum gebessert. Aber nächstes Jahr, ja, da werde ich wieder mehr fotografieren. Doch hier kommt erst einmal der Jahresrückblick in Bildern 2022 und ganz unten ein wenig in Worten.

Januar

Der Januar war geprägt vom plötzlichen Tod meiner Mutter, mit allem, was an Bürokratie dazu gehört. Das war meiner erster Kontakt mit einer städtischen Friedhofsverwaltung, und er war nicht sehr erfreulich. Dafür war eine Geste meines Vaters bei der Beerdigung umso rührender. Wegen all der Umstände musste ich im Januar oft in meine Heimatstadt fahren. Weil mein Auto gerade ein Problem mit der Kardanwelle hatte, habe ich den Zug genommen – mit dauernden Verspätungen. Was habe ich auf irgendwelchen Bahnhöfen herumgestanden und auf den Anschluss warten müssen.

Bahnsteig
Warten auf den ICE im Hauptbahnhof Hamburg.

Februar

Im Februar habe ich einen erneuten Aufenthalt bei meinem Vater für einen Ausflug nach Hildesheim genutzt und die beiden wunderbaren Kirchen – St. Michaelis und Dom – besucht. Ich habe den 1000-jährigen Rosenstock bewundert, der im Februar leider keine Blätter trug, und die Krypta und den Kreuzgang beider Kirchen. Für Fotografen sind solche unterirdischen Kapellen und von einer Seite von Licht durchströmte Kreuzgänge ein Fest.

Kreuzgang
Der Kreuzgang im Dom zu Hildesheim.

März

Der Dorfspaziergang führte mich im März nach Glasau-Sarau, ganz in der Nähe meines Wohnorts. Angesichts explodierender Spritpreise von um die 2,40 Euro für den Liter Diesel habe ich mir größere Ausflüge zu weiter entfernten Orten verkniffen. Es lohnt sich, sich mal in der näheren Umgebung umzuschauen, auch wenn es dort keine touristischen Höhepunkt gibt. Wer mit offenen Augen durch ein Dorf läuft, kann viel entdecken. Schöne Dorfkirchen gibt es fast überall.

Die Kirche in Sarau in der Gemeinde Glasau.

April

Nochmal Nähe, wieder wegen der Spritpreise: Im April war der Reinfelder Herrenteich mein Ziel. Blauer Himmel und zarte Frühlingsboten lockten zu einem herrlichen Rundgang. Den wollte ich schon immer mal unternehmen, und es hat sich gelohnt.

Reinfeld: Rundgang um den Herrenteich
Der Reinfelder Herrenteich ist mit 54 Hektar Größe alles andere als ein Tümpel.

Mai

Der Mai ist der Wonnemonat und ein beliebter Monat zum Heiraten. Das war schon immer so, und so waren wir gleich zweimal zu einer Goldenen Hochzeit im Dorf eingeladen. In der Spargelzeit, und natürlich gab es Spargel, dazu das übliche Menü: Spargelcremesuppe vorweg, Schweinemedaillons, Rindfleisch und Hähnchen mit Gemüse der Saison und Kroketten, hinterher Eis und heiße Himbeeren. Das ist hier auf dem Dorf das Standardmenü. Die Spargelcremesuppe gibt es auch außerhalb der Spargelzeit, die Spargelstangen natürlich nicht. Sehr schön fand ich es bei einer der beiden Feiern, dass die Kinder des Goldpaares auf jeden Tisch ein gerahmtes Hochzeitsfoto der beiden gestellt hatten.

Tischdekoration zur Goldenen Hochzeit mit Foto des Brautpaars.
Tischdekoration zur Goldenen Hochzeit mit Foto des Brautpaars.

Juni

Mit dem Juni kam das 9-Euro-Ticket, der größte Erfolg dieses Jahres. Ich habe es genutzt, um einen Ausflug nach Kiel zu unternehmen, wo ich neun Jahre gelebt habe. Was aber schon sehr lange her ist. Und vor allem wollte ich Schiffe gucken und das Ticket auch für den Wasserbus nutzen. Es war ein toller Tag bei bestem Wetter. Herrlich.

Schiffe gucken in Kiel
Die AIDAbella im Hafen von Kiel.

Juli

Und dann endlich wieder eine große Reise. Im Juli ging es nach Frankreich, die Schwiegermutter besuchen. Eine Reise, die wir vor Corona beinahe jedes Jahr unternommen haben und die zwei Jahre lang wegen der Pandemie ausfallen musste. Was angesichts des hohen Alters der Schwiegermutter ein echtes Risiko war. Während in Deutschland noch immer über Corona-Maßnahmen diskutiert wurde, trug in Frankreich niemand mehr eine Maske, auch nicht in Bus und Bahn. Wie immer haben wir die Reise genutzt, um auch ein bisschen touristisches Programm zu erleben. In diesem Jahr waren es die Schlösser an der Loire. Lange nicht mehr so viel fotografiert. Mein Favorit war der Mann, der zur Mittagspause von den Türmen von Schloss Chambord absteigt. Ich habe selbst Höhenangst und höchsten Respekt vor der Lässigkeit, mit der der Mann auf dem Gerüst unterwegs war.

Abstieg zur Mittagspause
Ein Arbeiter verlässt den Turm von Chambord, der gerade restauriert wird.

August

Nix los im August, außer viel Arbeit. Immerhin haben mir die Sonnenblumen am Feld hinter unserem Haus auch in diesem Jahr viel Freude gemacht. Außerdem war Großflohmarkt in Eutin, bei dem ich zwar arbeiten musste, aber immerhin eine hübsche Frau als Fotomotiv gefunden habe.

Bisschen zu viel Lippenstift
Flohmarktfund: Ist sie nicht schön? Der Lippenstift ist vielleicht etwas dick aufgetragen.

September

Im September hat es mich mal wieder in die Lübecker Altstadt gezogen, die ich immer gern fotografiere. Schöner Spaziergang, schöne Motive, passt alles. Bisschen spät war ich dran und das Licht schon nicht mehr so gut. Aber ein paar schöne Fotos sind doch entstanden.

Engelsgrube
Die Engelsgrube in der Lübecker Altstadt.

Oktober

Aber dann der Oktober. Ein wahrhaft goldener Oktober. So viele Fotos, so viele Ausflüge, eine schöne Reise. Ich war noch einmal im Barockgarten Jersbek, einen Tag in Lüneburg, einer meiner Lieblingsstädte, auf Abendspaziergang in Travemünde und Ende des Monats in Norwegen, wo ich viele Gläser fotografiert und gelernt habe, wie der Lachs ins Sushi kam. Das war mal ein Monat nach meinem Herzen. 2023 bitte mehr davon.

Goldener Oktober am Hardanger Frjord
Der Hardanger Fjord im Abendlicht Ende Oktober.

November

Im November wird es ganz mau mit privaten Fotos (beruflich fotografiere ich natürlich immer, aber darum geht es hier nicht). Immerhin hat mich das ganze Jahr der Bürofenster-Blick auf die Marktplatz-Baustelle in Eutin begleitet. Den habe ich regelmäßig mit Fotos dokumentiert. Im November war der Platz dann so gut wie fertig.

Der Eutiner Marktplatz vor meinem Bürofenster kurz vor der Vollendung.
Der Eutiner Marktplatz vor meinem Bürofenster kurz vor der Vollendung.

Dezember

Der Dezember hat uns dann Schnee und Eis beschert. Herrliche Tage mit blauem Himmel, aber klirrend kalt. Was gibt es da besseres, als Grünkohl zu essen. Sonst war außer Arbeit nicht viel los in diesem letzten Monat des Jahres.

Es war alles in allem ein seltsames Jahr. Eines voller familiärer Umbrüche, wie sie der Tod eines Familienmitglieds mit sich bringt. Die großen Krisen – Ukrainekrieg, Energiekrise – sind bisher spurlos an uns vorbeigegangen, dafür sind wir dankbar. Corona hat mich im März dann doch erwischt, aber so gut wie symptomlos. Die Infektion ist für mich kein Thema mehr, und als die Maskenpflicht fast überall fiel, war ich die Erste, die sie endgültig weggesteckt hat. Als Brillenträgerin habe ich fürchterlich darunter gelitten und die ganze Maskenzeit meine Fotos wie im Blindflug gemacht.

Ein neue Social-Media-Tier und nette Begegnungen

Beruflich lief alles wie immer. In Sachen Social Media habe ich mich nun doch entschlossen, mir einen Account bei Mastodon anzulegen. So langsam löse ich mich von Twitter, obwohl ich dem Vögelchen auch dieses Jahr einige sehr, sehr nette Begegnungen im echten Leben verdanke. Wer damit gemeint ist, wird es wissen. Facebook habe ich auch dieses Jahr ziemlich links liegen gelassen, jedenfalls privat. Beruflich muss ich dort regelmäßig unterwegs sein. Aber alles in allem war 2022 ein Jahr wie viele andere, ohne allzu große Höhen und Tiefen.

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