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Gläser und Gin: Feine Motive für Fotografen

Ich bin gerade auf einer kurzen Reise nach Norwegen gewesen, bei der es viel um alkoholische Getränke ging und natürlich um die Gläser dafür. Schon verwunderlich für ein Land, das so viel tut, damit die Leute nicht so viel trinken. Vor allem aber ergab sich die Gelegenheit für ungewöhnliche Fotos. Auch weil sich die Produzenten viel Mühe beim Design geben.

Gläser haben ja die Besonderheit, dass sie durchsichtig sind. Das macht das Fokussieren einerseits nicht einfach, ergibt aber andererseits mitunter schöne Effekte. Vor allem, wenn beim Fotografieren auch noch kräftig die Sonne scheint und der Inhalt der Gläser – oder der Flasche – das Licht schön bricht. So ist eines meiner Lieblingsmotive entstanden: Flaschen voller Cidre vor Weinlaub im Abendlicht. Fantastisch.

Trinkfotografie
Cidre-Flaschen, aufgebaut im Abendlicht vor Weinlaub. Der rote ist der kräftigste im Geschmack.

Wie der Wein in die Gläser kommt

Natürlich haben wir den Cidre vom kleinen, regionalen Produzenten Spildegarden verkostet. Auch das Einschenken ist ein natürlich immer ein dankbares Fotomotiv, bei dem dann neben der Flasche und dem Apfelwein auch die Gläser ins Spiel kommen.

Trinkfotografie
Gekonnt eingeschenkt, fließt der Apfelwein in die Gläser.

Schön gedeckter Tisch mit Aussicht

Einen schön eingedeckten Tisch mit Blick auf den Fjord habe ich auf einem Gang durch ein Hotel entdeckt. Der war zwar nicht für uns gedacht, aber sah so gut aus, dass ich ihn fotografieren musste. Dabei haben es mir vor allem die Gläser angetan. Sie stehen wunderbar in einer Reihe. Was uns verwundert hat: In Norwegen stehen in allen Hotels und Restaurants echte Kerzen auf den Tischen. Glaube kaum, dass das in Deutschland zulässig ist. Ich habe es so weit verbreitet jedenfalls bei uns noch nie gesehen.

Trinkfotografie
Der schön gedeckte Tisch am Fjord.

Der visuelle und – so meine Reisebegleiter – geschmackliche Höhepunkt folgte einen Tag später. Verkostung des angeblich besten Gins der Welt. Ich bin kein Gin-Trinker und habe noch nie welchen pur genossen. Damit fehlte mir natürlich völlig der Vergleich. Und ganz ehrlich: Ich kann Hochprozentigem sowieso nicht so viel abgewinnen, und Gin schon gar nicht.

Trinkfotografie
Glas und Flasche im abgedunkelten Showroom von Bareksten.

Abgesehen vom Geschmack war der Gin der Marke Bareksten – benannt nach Stig Bareksten aus Bergen, optisch ein Genuss. Davon konnten wir uns im Showraum der Firma überzeugen: Schwarze Flaschen, präsentiert von einem ganz in Schwarz gekleideten Mann mit dunklem Haar in einem schwarz ausgekleideten Raum bei schummrigem Licht. Fotografisch eine Herausforderung, aber toll anzusehen. Genauso übrigens wie die Website der Firma, auf der schwarze Hände schwarze Flaschen halten. Toll gemacht.

Dunkle Flaschen mit dunklen Etiketten vor dunklem Hintergrund.
Auf einem Regal im Showroom warten die Gin-Flaschen von Bareksten darauf, in Gläser gefüllt zu werden.

Fotografisch war das eine echte Herausforderung. Ich musste die Iso-Zahl auf 4000 hochziehen und hatte dennoch Probleme, scharfe Fotos hinzukriegen. Solche Motive will ja niemand totblitzen. Es ging also nur mit ruhiger Hand und hoher Asa-Zahl. Bisschen nachbearbeitet, und schon ist doch noch ein passables Bild dabei herausgekommen. Wer genau hinsieht, stellt aber fest, dass es nicht hundertprozentig scharf ist.

Der Apfelsaft, aus dem der Cidre gemacht wird, spielt am Hardanger Fjord in Norwegen übrigens eine große Rolle. Unter anderem wird Lachs darin gedünstet. Sehr lecker.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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