Wir sagen sie so leicht dahin, die Redewendungen des Alltags. Aber sehen wir sie uns mal etwas genauer an. Nigelnagelneu zum Beispiel. Ein Wort voller orthografischer und inhaltlicher Tücken. Davon gibt es noch mehrere. Und manchmal macht ein Verhörer ein Wort ein lebenslang falsch.
Das mit den orthografischen und inhaltlichen Tücken fängt schon beim Nigel an. Der hat ganz und gar nichts mit dem Nietnagel zu tun und wird deshalb auch ohne ie geschrieben. Wer tiefer eintaucht in die Herkunft des Nigels wird feststellen, dass es gar nichts gibt, was so heißt. Schon gar keinen Nagel.
Wenn der neue Nagel funkelt
Für viele ist sowieso funkelnagelneu viel gängiger als nigelnagelneu. So neu wie ein funkelnder Nagel oder so funkelnd wie ein neuer Nagel lautet die einfache und eingängige Erklärung. Nigelnagel ist im Gegensatz dazu nicht mehr als eine Lautmalerei. Es hätte also auch Nugelnagel oder Nogelnagel heißen können (an dieser Stelle ist das Rechtschreibprogramm endgültig ausgestiegen).
Wie wichtig Vokale sein können, habe ich jüngst auf einer Autobahnfahrt erlebt. Da sah ich aus dem Augenwinkel das Hinweisschild auf den Teutoburger Wald. Bis dahin hätte ich meinen nun schon etliche Jahrzehnte alten Kopf darauf verwettet, dass es Teuteburger Wald heißt. Tatsächlich ist Teutoburger richtig.
Manchmal hilft ein nigelnagelneuer Name
Nun wollen wir mal nicht solche Fisimatenten um ein paar Vokale machen. Was aber bleibt, ist die Tücke mit dem ie in nigelnagelneu und Nietnagel. Vielleicht war das der Grund, warum die Hauptfigur in der Filmreihe „Die Lümmel von der letzten Bank“ zwischen zwei Filmen ihren Namen änderte, von Pepe Nietnagel in Pepe Notnagel. Sozusagen ein nigelnagelneuer Name.