Alltägliches, das einem das Leben schwer macht

Tatort im Doppelpack: ARD lässt Brückentage links liegen

Heute Abend gibt es den Tatort im Doppelpack. Erst im 20.15 Uhr „Der Eskimo“ mit Frank Steier, gespielt von Joachim Król, dann um 22 Uhr „Franziska“ mit dem Kölner Ermittlerduo Ballauf und Schenk, gespielt von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär (den ich übrigens als Hörbuchsprecher sehr schätze). Die beiden Tatorte sind ein schönes Duo für Fans der Krimireihe. Aber dennoch quält die ARD damit meiner Meinung nach die Zuschauer.
Weiterlesen

Wie das Bauhaus seinen Stil verlor

Männer bekommen bei dem Wort leuchtende Augen. Bauhaus! Das ist die Lieblingsboutique der Kerle, die bevorzugt blaue Latzhosen und karierte Oberhemden tragen und zwei rechte Hände haben. Zwischen Überfangmuttern, Kabeltunneln und Säcken mit Tiefgrund fühlen sich gefühlte 95 Prozent aller Männer so richtig zu Hause. Und sogar Frauen fällt beim Wort Bauhaus sofort ein Supermarkt für Heim, Hof und Garten ein.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich Begriffe wandeln. Bauhaus, das war über Jahrzehnte eine Bauschule, eine Stilrichtung, ein Glaubensbekenntnis aller Design-Liebhaber. Die Macht moderner Werbung und der Zahn der Zeit wandelten den Begriff komplett.

Davon könnte der Komponist Verdi eine Arie singen. Würde er googeln, müsste er feststellen, dass er unter dem Begriff Verdi erst an zehnter Stelle auftaucht, die neun Positionen davor nimmt Ver.di ein. Längst ist der Komponist aus den Köpfen verdrängt worden von einer großen Gewerkschaft, die den Namen adaptiert, aber noch ein Pünktchen hinzugefügt hat: Ver.di, die Ver(einte) Di(enstleistungsgewerkschaft). Ganz pfiffige Leute schlagen übrigens flott den Bogen zwischen alter und neue Bedeutung beider Begriffe: Verdi? Bauhaus? Eine Architekturzeitschrift, für deren Mitarbeiter eine Gewerkschaft kämpft. Und deren Mitglieder am liebsten La Traviata hören. Und falls sie Aida bevorzugen: Auch das ist in erster Linie eine Verdi-Oper und erst in zweiter Linie eine Kreuzfahrt-Linie.

Phishing-Schleuder Amazon: Was ist da los?

Ich habe ein Gleitmittel bestellt. Sagt Amazon. Eine entsprechende Mail landete vor einiger Zeit in meinem Postfach, mit namentlicher Anrede. Sonst eine Art Beweis für eine echte Mail. In diesem Fall aber ein dreister Phishing-Versuch, wie eine kurze Rückfrage bei Amazon bestätigte. Ich hatte gar nichts bestellt. Gestern habe ich nun wirklich etwas bei Amazon bestellt und eine böse Überraschung erlebt.
Weiterlesen

Der Totschlag-Troll

Niemand will den Troll. Und füttern soll ihn schon gar keiner. Der kleine Internet-Fiesling, der mit seinen Kommentaren Diskussionen und Foren aufmischt, ist als Begriff zur festen Größe im Netz geworden. Doch neuerdings kommt dem Troll eine neue Rolle zu. Genauer: Der Troll wird zum Totschlag-Troll, mit dem andere Meinungen abgeblockt werden. Aus genau diesem Grund bin ich selbst jetzt mit dem Titel Troll belegt worden.
Weiterlesen

Photoshop zickt: Warum ist nicht genügend RAM da?

Alles gut, wenn’s läuft. Das gilt für jede Art von Technik. Blöd nur, wenn sie plötzlich zickt. Und du keine Ahnung hast, woran es liegen könnte. Bei mir war es dieses Mal ausnahmsweise mal nicht WordPress, sondern Photoshop. Das Programm wollte nicht mehr mit mir spielen. „Photoshop konnte nicht initialisiert werden, weil nicht genügend Arbeitsspeicher (RAM) besteht“ meldete ein Fenster. Klick auf ok, und weg war’s, das Programm.
Weiterlesen

Auf der Suche nach dem unbekannten Fotografen

An dieser Stelle wollte ich heute eine Fotogeschichte veröffentlichen. „Aus Mutters Fotoalbum: Die wahren Schwarzweiß-Fotos“ heißt sie. Ich habe nämlich das Fotoalbum meiner Mutter mit Fotos aus der Zeit von 1930 bis 1960 geplündert. Hinreißende Bilder, die ich hier demnächst präsentieren werde. Vorher muss ich aber noch eine andere Geschichte erzählen. Es hat sich nämlich eine unerwartet hohe Urheberrechtshürde aufgetan.

Fahrturnier im Park von Kloster Corvey (1950er-Jahre). Foto: Dieter Weddinger-Jahre).
Fahrturnier auf dem Turnierplatz von Kloster Corvey (1950er-Jahre): Asta und Adele vor der Kutsche, meine Mutter und mein Onkel auf dem Bock. Foto: Guido Wedding

Weiterlesen

Höflicher als der Duden erlaubt: die neuen Sie-sie-Fehler

Alte Fehler, neue Fehler: Geschriebene und gesprochene Sprache wandelt sich. Was früher falsch war, taucht heute kaum noch auf, dafür kommen andere Fehler vermehrt zum Zuge. Eine solche Karriere hat die Verwechslung von wie und als – ich bin größer wie du – gemacht. Ganz neu im Rennen und schon ziemlich weit vorn ist die Verwechslung von höflichem Sie und dem Personalpronomen sie.

Weiterlesen