Ich sitze viel im Auto. Damit es nicht so langweilig wird, höre ich unterwegs Hörbücher. Meistens Krimis. Dabei habe ich einen Fehler entdeckt, einen sachlichen Fehler. Nicht in der Beweiskette, sondern in der Musik, die eine der Hauptfiguren hört: die h-moll-Messe von Johann Sebastian Bach.
Schlagwort: Klassische Musik
Paul Gerhardt und der Sorgenstein
Ich muss noch einmal nachlegen zu den Telemann-Texten. Im ersten Blogpost habe ich über das Wort Sorgenstein gerätselt. Das Rätsel ist jetzt dank der Recherche einer Mitsängerin gelöst.
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Lukas, Telemann und Tränen

Es steht wieder ein großes Konzert des St.-Johannes-Chores Kücknitz an. Diesmal ist es die Lukas-Passion von Georg Philipp Telemann aus dem Jahr 1744. Die ist anspruchsvoll für den Chor. Außerdem hält sie ein paar sprachliche Perlen bereit.
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Bachkantate: Darf man den Text verbessern?
Heute ist Sonntag, heute war Gottesdienst, Kantatengottesdienst. Mein St.-Johannes-Chor hatte bei einer Bachkantate auch ein bisschen was zu singen. Nein, mir war ganz und gar nicht langweilig. Dennoch sind mir im Gottesdienst ein paar Gedanken durch den Kopf gegangen. Überlegungen, wie man mit Text umspringen, wie viel Wahnsinn im Bemühen um gerechte Sprache stecken kann und dass Bach ein Realist war.
Vivaldi und die schönen Mädchen
Wir geben ein Konzert. Wir, das ist der St.-Johannes-Chor Lübeck-Kücknitz, und auf dem Programm steht dieses Mal das Gloria in D-Dur von Antonio Vivaldi, RV 589. Gelernt habe ich bei den Proben nicht nur das Stück, sondern auch, dass schon früher das Aussehen bei Konzerten eine Rolle spielte und dass schöne Mädchen oder Frauen auch zu Vivaldis Zeit ein Garant für volle Zuhörerreihen sein konnten.
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Was schön war: viel Vivaldi und viel alter Bach
Einige Blogger, vor allem Anke Gröner, schreiben regelmäßig darüber, was schön war. Eine Art persönliches Tagebuch, das vor allem bei Anke sehr lesenswert ist, außer wenn sie über Fußball schreibt, das ist ja nicht so meine Welt. Mein Tag gestern hat mich inspiriert, ebenfalls aufzuschreiben, was schön war: ein Tag voller Musik.
Es war Probentag mit dem Chor. Im Juni stehen das Gloria von Vivaldi und die Bachkantate BWV 129 „Gelobet sei der Herr, mein Gott“ auf dem Programm. Über den Vivaldi schreibe ich kurz vor der Aufführung etwas, jetzt widme ich mich dem Bach. Johann Sebastian war in seinen Kantaten nicht sehr nett zu den Choristen, so auch in der Kantate BWV 129. Eingangschor, Schlusschoral, das ist alles, was sie zu singen haben. Den Rest überlässt er den Solisten.
Ich singe Sopran, und zu den Sopranistinnen ist Bach oft noch viel weniger nett. Er gibt ihnen nämlich nur den Cantus firmus zu singen, langgezogene Halbe, ziemlich unspektakulär und etwas langweilig. Deshalb und weil die Altpartie bei dieser Kantate recht hoch liegt, bin ich in den Alt gewechselt. Da geht es richtig bachisch zu: Achtelketten, Sechszehntelverzierungen, es ist nicht schwer, die richtigen Töne zu finden, aber immer die richtige Kurve zu nehmen, erfordert doch etwas Konzentration.
Ein ganzer Probentag ist wunderbar, um richtig tief in die Musik einzutauchen. Wir haben intensiv geprobt, deutliche Fortschritte gemacht und sind tief eingetaucht in die Werke von Vivaldi und Bach. Das war schön.
Bachkantaten: Komische Texte zu schöner Musik
Der Herr Bach, Johann Sebastian mit Vornamen, hat allerlei komponiert, wie wohl jeder weiß. Viel auch für Chöre, und deshalb ist seine weltberühmte Musik nicht ohne Worte denkbar. Es soll ja kein Chor nur Lalala singen. Aber was für Worte sind das? Ich will hier nicht ergründen, was hinter dem Namen dieser Kantate steckt: „Laß, Fürstin, laß noch einen Strahl“.
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Musiklexikon: Der Zerstörer im Konzertsaal
Ich muss hier mal einen Linktipp loswerden: Freunde klassischer Musik sollten sich „Die Gemeine Enzyklopädie der Musik nicht entgehen lassen. Zu finden ist sie auf der bei „Musik – mit allem und viel scharf“. Herrlich. Da geht es um die vier Hauptgruppen der Applaudierer, um die Generation „Buttplug“ und um Musiknazis. Man muss es lesen – und lieben.
Kurt Moll: Ein Bass, besser als alle Bässe
Wenn Popgrößen sterben, überschwemmen die R.I.P.-Einträge die Timelines bei Twitter und Facebook. Wenn ein Großer der klassischen Musik stirbt, sind die Reaktionen deutlich verhaltener bis kaum spürbar. Vor einigen Tagen ist Kurt Moll gestorben, gestern wurde es bekannt. Nur wenige haben es zur Kenntnis genommen. Dabei war er ein Bass, der besser war als die meisten Bässe. Diese Stimme, zum Niederknien schön.
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Frohe Weihnachten: Meister Eccard und die Krippen
Johannes Eccard ist ein beinahe vergessener Komponist, jedenfalls dem Namen nach. Viele aber kennen seine Musik. Eccard hat zwei Klassiker für die Advents- und Weihnachtszeit geschrieben. „Übers Gebirg Maria geht“, in dem die „Bas Elisabeth“ vorkommt, die ich so mag. Und dann „Ich steht an Deiner Krippen hier“. Mit diesem wunderbaren Werk wünsche ich allen Bloglesern eine gesegnete Weihnacht.
Ich schätze Knabenchöre nicht besonders, mir gefällt der Klang nicht. Aber dieses ist eine sehr schöne, gut durchhörbare Aufnahme.