Weihnachtsbeleuchtung fotografieren: zu viel Störfeuer
Ich habe vor Kurzem die Weihnachtsbeleuchtung in einer Kleinstadt für meine Zeitung fotografiert. Beim Ansehen der Fotos habe ich mich geärgert. Unsere Innenstädte haben für solche Fotos zu viele störende Elemente. Störfeuer – also Feuer im Sinn von Licht – im wahrsten Sinn des Wortes.
Um erst einmal mit einem Missverständnis aufzuräumen: Die Beleuchtung heißt offiziell Winterbeleuchtung, weil sie bereits Anfang November angestellt wurde, ist aber das, was landläufig als Weihnachtsbeleuchtung gilt. Also Lichterbögen über der Straße, in diesem Fall Straßenüberhänger genannt. Und Mastmotive. Das sind diese Lichtelemente, die an den Laternenmasten hängen. Mit diesen Leuchtkörpern soll in der dunklen Jahreszeit Licht in die Finsternis gebracht werden.
Zu viel anderes Licht in den Städten
Aber halt: Unsere Städte sind gar nicht finster. Das blenden wir zwar aus, aber auf den Fotos ist es deutlich zu sehen. Die Weihnachtsbeleuchtung – nennen wir sie mal so – kann sich nur mit Mühe gegen das Umgebungslicht durchsetzen. Da sind zum einen die Leuchtreklamen der Geschäfte. Vor allem aber sind es die neuen LED-Straßenlaternen, die das Winterlicht überstrahlen. Zumal ja die Mastmotive an den Masten eben jeder Straßenlaternen befestigt sind.
Die LED-Straßenlampen sind wirklich toll, geben viel mehr Licht als die gute alten Lampen, die Jahrzehnte an unseren Straßen standen. Wer nachts zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird die LED-Laternen schätzen lernen. Für Fotos von Weihnachtsbeleuchtung sind sie eher störend. Den Autos, die ab und zu durch die Szenerie fahren, kann man ausweichen beziehungsweise warten, bis sie vorbei sind. Die Straßenlaternen sind immer da. Ebenso wie die Leuchtreklamen.
Und immer stehen die Mülltonnen da
Hinzu kommt, dass ich immer Pech habe, wenn ich abends mit dem Stativ herumziehe und fotografiere. Fast immer kommt am nächsten Tag die Müllabfuhr. Dann stellen alle ihre Mülltonnen an die Straße. Und da ich meistens in Innenstädten unterwegs bin, sind es oft noch diese Mega-Container, die herausgerollt werden. So war es auch diesmal wieder. Wer oben genau hinschaut, sieht die Tonnen unten links und wie sich das Licht in ihnen spiegelt. Das ist einer dieser Fotofehler, die mich ärgern.
Was mich bei meiner Winterlicht-Tour wieder ein bisschen versöhnt hat, war Klüvers Brauhaus am Hafen von Neustadt in Holstein. Dort ist nicht nur zur Weihnachtszeit das Dach hell erleuchtet. Zwar stört auch hier etwas der beleuchtete Schriftzug an der Stirnseite des Gebäudes, aber das Dach überstrahlt doch alles. Da es sich auch noch im Wasser des Hafens spiegelt, ist das eines meiner liebsten Wintermotive.