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Marqueyssac: Wo ich schon immer hin wollte

Manchmal sieht man im Internet ein Foto, das einen sofort elektrisiert. So ist es mir mit den Gärten von Marqueyssac gegangen. Während unserer Frankreich-Reise habe ich es nun geschafft, mir diese faszinierenden Gärten anzuschauen. Ein Besuch mit einigen Hindernissen.

Marqueyssac liegt im Périgord, im Tal der Dordogne. Wie alle Schlösser und Burgen dort haben die Erbauer auch Marqueyssac und den dazugehörigen Garten auf die Spitze eines Berges gesetzt. Und die Berge da sind hoch und die Wege hinauf steil. Für eine Norddeutsche wie mich beim Fahren eine echte Herausforderung. Schon die Zufahrt zum Parkplatz hat mir den Schweiß auf die Stirn getrieben (was bei 38 Grad im Schatten sowieso kein Wunder ist).

Die Zufahrt zum Parkplatz von  Marqueyssac.
Die Zufahrt zum Parkplatz von Marqueyssac.

Hat das Auto den Berg erklommen, ist der Besucher mit dem Erklimmen dran. Vom Parkplatz geht es noch ein paar Meter steil bergauf bis zum Schloss von Marqueyssac. Das ist im Gegensatz zu den Schlössern der Loire, die wir vorher besucht haben, eher unspektakulär. Was jeden Besuch lohnt, ist der 22 Hektar große Park hoch über der Dordogne. Und dort vor allem der Teil in direkter Nachbarschaft zum Schloss.

Die berühmten Buchsbäume von Marqueyssac

Hier stehen die berühmten Buchsbäume im Formschnitt. Wie die Bollen auf einem Schwarzwaldhut schmiegt sich Buchsbaumkugel an Buchsbaumkugel. Ein faszinierendes Bild, vor allem von etwas oberhalb. Auch dort gibt es Wege, von denen aus das Gewoge der Buchsbaum-Landschaft gut zu sehen ist.

Les Jardins de  Marqueyssac
Blick von oben auf die Buchsbäume von Marqueyssac.
Les Jardins de  Marqueyssac
Zwischen den einzelnen Buchsbäumen liegen oft nur ganz schmale Abstände.
Les Jardins de  Marqueyssac
Die Enge und Verwinkelung lässt sich auch von unten gut sehen.
Les Jardins de  Marqueyssac
Es muss nicht immer rund sein. Formschnitt geht auch eckig.

Wir haben Marqueyssac an einem heißen Sommertag besucht. Noch einmal um Längen spannender sieht die Buchsbaum-Landschaft im frühen Morgenlicht oder gegen Abend aus, also wenn Streiflicht auf die Büsche fällt. Ich muss also irgendwann noch einmal dorthin und die Gärten fotografieren. Vor allem abends muss es ein Erlebnis sein, wenn tausende Lichter in den Gärten leuchten.

Was es sonst noch zu sehen gibt

Nun ist Marqueyssac mehr als nur Buchsbaum. Auf dem Gelände ist viel zu sehen. Ein langer Weg führt den Bergrücken entlang und zu Aussichtspunkten, an steilen Felsen vorbei und zur Esplanade, einem schön bewachsenen Hochplateau. 130 Meter über der Dordogne gelegen, eröffnet sich ein großartiges Panorama vor den Augen der Besucher. Auch Kinder kommen auf ihre Kosten. Spielplätze, ein Animationsprogramm während er Sommersaison und eines der besterhaltenen Dinosaurier-Skelette, das im Park ausgestellt wird, sind spannend und abwechslungsreich.

Entsprechend ist der Park familiengerecht gestaltet. Zu den steilen und steinigen Wegen gibt es jeweils Alternativen für Familien mit Kinderwagen und für Leute, die nicht so gut zu Fuß sind. Alles ist gut ausgeschildert und leicht zu finden.

Zwei Wege laufen parallel: links der steinige, rechts der für Kinderwagen.
Zwei Wege laufen parallel: links der steinige, rechts der für Kinderwagen.

Die Suche nach den Gärten

Marqueyssac ist also in jedem Fall einen Besuch wert. Wenn es nur nicht so schwer zu finden wäre. Das Navi kennt die Straße nicht, jedenfalls meines nicht. Es war ein bisschen Sucherei, bis wir die Anlage gefunden haben. Vielleicht gibt die Verwaltung von Marqueyssac deshalb auch die Geodaten auf ihrer Webseite an.

Ich wollte unbedingt nach Marqueyssac, und ich war da. Aber das reicht mir noch nicht. Beim nächsten Frankreich-Aufenthalt will ich nochmal hin. Dann am Abend. Oder früh morgens. Ich freue mich schon darauf. Denn es ist ein Traumort.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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