Föhn verspricht mehr Definition auf dem Kopf

Der Föhn kann mehr als Haare trocknen.

Der Föhn ist tot. Das kommt vor, das eine oder andere Haushaltsgerät verreckt halt mal. Dann muss Ersatz her. Wer nun glaubt, ein Föhn sei ein Föhn sei ein Föhn, der dreht auch Locken auf einer Glatze.

Doch zunächst etwas Fö(h)n-Geschichte. Richtig heißt es Föhn. Das ist nicht nur der warme Wind in den Alpen, sondern auch das Gerät zum Trocknen der Haare, in Schwurbeldeutsch mitunter Heißluftdusche genannt. Wer ein bisschen tiefer gräbt, erfährt, dass der Fön ohne h seit 1908 eine Wortmarke ist und deshalb nur für Haartrockner der Marke AEG verwendet werden darf.

Der Föhn ist ein Alleskönner

Kehren wir also zurück zum Föhn, um hier keine Markenrechte zu verletzen. Ein Föhn ist heutzutage mehr als nur ein Gerät, das einem warme Luft um den Kopf pustet. Beim Ersetzen meines toten Föhns habe ich das gelernt. Es gibt Geräte, die automatisch die Temperatur anpassen. Fragt sich nur woran? An die Außentemperatur, die Raumtemperatur, das Schmerzempfinden des Benutzers oder der Haare? Wobei Haare gar kein Schmerzempfinden haben, sonst wären Friseure Chirurgen.

Der völlig unnütze Diffusor

Dann gibt es Trockner, die gefärbte Haare schonen, und andere, die mittels Ionen das Haar glänzen lassen sollen, ohne ihm Schaden zuzufügen. Jeder Haartrockner, der etwas auf sich hält, verfügt über einen Diffusor, das ist dieser Aufsatz mit den langen Fingern, den ich nach dem Kauf weglege und nie wieder in die Hand nehme. Angeblich soll so ein Diffusor dem Style mehr Definition geben. Was immer das sein mag.

Was haben es die Herren der Schöpfung doch leicht, vor allem, wenn vom Haupthaar kaum noch eine Spur übrig geblieben ist. Davon, sich morgens mit einem Schwamm oder einem Staubtuch zu frisieren, können Frauen nur träumen. Egal ob mit oder ohne Warmluftdusche. Und Männer ohne großen Anspruch an ihre Frisur müssen in Hotelzimmern nicht verzweifelt nach dem Föhn suchen.

2 Kommentare

  1. Schöner Artikel. Mir fällt zu diesem Gebrauchsgegenstand, auf den kaum einer verzichten dürfte, eine kleine Anekdote ein. Meine Frau und ich waren in Paris und hatten einen Moulinex – Föhn dabei. Man brauchte keinen Adapter. Während ich mich föhnte, explodierte der Föhn. Er war hin. Vermutlich hatte der Föhn aus französischer Produktion einfach Heimweh und wollte dableiben. Den Gefallen taten wir dem Teil gern.

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