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Fototour zum Barockpark Jersbek

Sonne, blauer Himmel, schönes Licht: Wohin also für eine kleine Fototour? Ich bin schon lange nicht mehr gereist, muss die Motive in der Nähe suchen. An der Küste bin ich oft genug, außerdem wollen da bei schönem Wetter alle hin. Also musste es etwas im Binnenland sein: der Barockpark Jersbek im Kreis Stormarn.

Der Park sieht längst nicht mehr so aus, wie er einst angelegt wurde. Ein Kupferstich von 1747 zeigt sein historisches Antlitz: ein sogenanntes Parterre, streng geometrisch angelegte Beete und dahinter das Waldquartier. Die geometrischen Beete sind längst begrünten Flächen gewichen. Was aber geblieben ist und den Reiz des Parks ausmacht, sind die Lindenalleen. Sie zeichnen bis heute die Gartenarchitektur nach und geben dem Barockgarten Jersbek sein Gepräge. Vor allem die 500 Meter lange vierreihige Allee ist sehr schön.

Barockgarten Jersbek
Die markanten Lindenalleen bestimmen das Bild des Barockparks.

Diese Alleen ziehen sich vom einstigen Gartenhaus, dessen Grundriss mit in den Boden eingelassenen Platten markiert ist, über einen Kilometer bis hin zum Wasserbecken mit einem Obelisk und den Jagdsternen. Das sind Wege, die sternförmig in den Wald führen und die früher zur Jagd genutzt wurden. Von dort aus hat man einen guten Blick zurück über die ganze Länge bis zum nächsten Rondell, an das sich eine Querallee anschließt.

Barockgarten Jersbek
Das Wasserbecken mit Obelisk und Blick auf die 500 Meter lange vierreihige Lindenallee bis zum nächsten Rondell.

600 Linden stehen im Park, und die meisten sind 300 Jahre alt. Das sieht man ihnen an. Es sind knorrige Bäume, die viel Pflege brauchen, um durchzuhalten. Dennoch gibt es Lücken in den Reihen, das bleibt nach so vielen Jahren nicht aus. Der Förderverein Jersbeker Park sucht stets Baumpaten, die das Geld für neue Linden aufbringen. Für 750 Euro bekommt man seinen eigenen Baum, samt Namensschild und einem Platz auf der Spendertafel. Kleinere Summen sind ebenso willkommen.

Geschlossene Reihen mit Lücken

Trotz der Lücken geben die Alleen immer noch ein geschlossenes Bild ab. Dazwischen steht hier und da eine Schmuckvase, aber anders als in seiner Gründerzeit ist wenig Deko im Park verteilt. Vasen und Figuren gehörten im 18. Jahrhundert zwingend dazu, im Laufe der Zeit sind die aus dem Barockpark Jersbek fast alle verloren gegangen.

Barockgarten Jersbek
Nur noch hier und da steht eine Schmuckvase im Barockpark.

Geblieben ist die Strukur, sind die Bäume und die Wege. Drei Routen unterschiedlicher Länge führen durch den Barockpark. Informationstafeln weisen unterwegs auf Besonderheiten der Gestaltung und Bepflanzung hin. Viele Bäume tragen kleine Täfelchen, auf denen die Art genannt wird. Denn außer Linden gibt es noch ein paar andere Arten, etwa Sumpfzypressen und Stileichen.

Ein beliebtes Ausflugsziel

Wo einst Höflinge und ihre Damen lustwandelten, sind heute an schönen Tagen Spaziergänger unterwegs. Der Barockpark Jersbek ist ein beliebtes Ausflugsziel. Der Eintritt ist frei, der Park ganzjährig geöffnet. Ich werde ihn im Sommer und im Herbst wieder besuchen. Denn ändert im Laufe des Jahres immer wieder sein Aussehen. Als ich jetzt da war, waren die Bäume noch kahl. Im Sommer und im Herbst sehen die Alleen ganz anders aus. Der Barockgarten Jersbek ist also ein Ganzjahresziel.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

2 Kommentare

  • Malte Steckmeister

    Schöner Text und tolle Fotos; ich gehe gelegentlich (viel zu selten) auch durch den Park, weil er sich jahreszeitlich ja stetig verändert. Schon als Kind haben meine Eltern Radtouren da hin gemacht und wir haben dort gepicknickt. Wobei der Park natürlich jetzt in einem viel besseren Zustand ist, da wird viel Herzblut und Arbeit reingesteckt. Vielleicht werde ich ja mal Baumpate, schöne Sache das!

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