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Konzert zum Reformationstag

Wir singen wieder. Und das ist ganz wunderbar. Wie habe ich das vermisst während der langen Corona-Zeit. Nun steht mal wieder ein Konzert mit Orchesterbegleitung an. Termin ist der Reformationstag. Die Freude daran ist gleich doppelt groß, weil vorher noch die Generalprobe kommt.

Ich singe seit mittlerweile 30 Jahren im St.-Johannes-Chor Lübeck-Kücknitz. Ein typischer Kirchenchor mit seinem engagierten Leiter Norbert Drechsler. Höhepunkt jedes Jahres sind die Konzerte, bei denen mehr oder weniger große Oratorien aufgeführt werden. Wir hatten in diesen 30 Jahren wunderbare Auftritte, etwa mit dem Requiem in c-moll von Cherubini oder das Requiem von Michael Porr, einem zeitgenössischen Komponisten. Natürlich standen auch der Messias von Händel, das Requiem von Mozart und das Weihnachtsoratorium von Bach in diesen Jahren ein oder mehrmals auf dem Konzertplan. Klassik-Hits, an denen kein Chor vorbeikommt.

Freuen auf die Generalprobe

Dafür wird lange und intensiv geübt. Und dann kommt der Moment der Generalprobe, wenn zum ersten Mal Chor, Orchester und Solisten zusammenkommen. Für Choristen immer ein besonderes Erlebnis. Mit einem kompletten Orchester zu singen ist eben doch etwas anderes, als vom Klavier begleitet zu werden. Das Orchester trägt die Sänger. Die oft geübten Töne, die Einsätze, selbst die schwierigen, kommen wie von selbst. Ein bisschen aufpassen und vor allem auf den Dirigenten gucken muss man natürlich, wer will schon in der Generalpause ein Solo absolvieren? Mit dem Konzert haben die Sänger also zwei Mal das Vergnügen, mit Orchester zu singen.

Das alles war in der Pandemie nicht möglich, und ich habe es sehr vermisst. Aber seit geraumer Zeit ist alles wieder so wie vorher. Fast. Der Chor ist doch arg ausgedünnt, einige sind älter geworden und kommen deshalb nicht mehr. Andere haben sich anderweitig orientiert oder fanden es zu Hause auf dem heimischen Sofa auch ganz schön. Dennoch haben wir wieder etwas auf die Beine gestellt. Am Reformationstag, 31. Oktober 2023, abends um 17 Uhr geben wir in der Dreifaltigkeitskirche in Kücknitz unser Konzert.

Das Programm am Reformationstag

Auf dem Programm stehen für den Chor die Vertonung des Psalms 121 „Ein feste Burg“ von Telemann und die kleine Orgel-Solomesse von Joseph Haydn, die Missa Brevis Nr. 7 „St. Joannis de Deo“. Das Youtube-Video zeigt die Karaoke-Version des Osanna aus der Hayd-Messe zum Mitsingen.

Die Haydn-Messe, die mitnichten, wie der Name sagt, nur von der Orgel begleitet wird, ist ein gut zu singendes und eingängiges Werk. Es dauert kompakte 17 Minuten. Der Telemann stellt deutlich größere Anforderungen an die Sänger, obwohl er kürzer ist. Aber die Töne gerade für den Sopran sind hoch und lang. Und der Text ist gerade bei den schnelleren Passagen oft schwer unterzubringen.

Ergänzt wird das Programm noch durch die solo gesungene Reformationskantate „Der Herr ist König“. Ausführende sind neben Chor und Orchester die Solisten Natalia Willot (Sopran) und Raphael De Vos (Bariton). Der Eintritt ist frei.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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