Vulkan auf Island und die Zungenbrecher

Landschaft in Island mit altem Vulkan.

Auf Island fürchten die Einwohner und Behörden, der Vulkan Fagradalsfjall in der Nähe von Grindavik könne ausbrechen. Da werden Erinnerungen wach an den Ausbruch des Eyjafjallajökull im März 2010. Immerhin ist der Name des Vulkans, um den es jetzt geht, kein Zungenbrecher.

Ich bin 2013 auf Island gewesen, und da war der Eyjafjallajökull immer noch in aller Munde. Das ist keine Floskel, sondern Realität. Es war in unserer Reisegruppe ein beliebtes Spiel: Wer kann den Namen unfallfrei aussprechen? Wir haben viel geübt, und irgendwann am Ende der Reise ging es bei den meisten so einigermaßen. Ein großes Erlebnis war es übrigens damals, in den erloschenen Vulkan Thrihnukagigur hinabzufahren, mit einem Fensterputzerkorb. Die Magmakammer schimmert in allen Farben.

Die Magnakammer im Thrihnukagigur.
Die Magmakammer im erloschenen Vulkan Thrihnukagigur.

Eine Herausforderung für Nachrichtensprecher

Wir Journalisten von der schreibenden Zunft haben es bei solchen schwierigen Namen verhältnismäßig einfach. Zur Not lässt sich das Durcheinander an Buchstaben aus dem Netz kopieren. Ganz anders geht es da Nachrichtensprechern und Moderatoren in Radio und Fernsehen. Und Island ist nicht das einzige Land, das sie mit schwierigen Ortsnamen quält. Rundfunkanstalten und Universitäten betreiben deshalb Aussprachdatenbanken.

Ich habe etwas über Oumuamua gelesen. Das ist eines dieser Wörter, bei denen sich das Gehirn verknotet. Oumuamua, das sei jetzt aber verraten, ist der hawaiianische Name eines Ufos aus einem fernen Sonnensystem. Stelle anheim, ob es überhaupt Ufos gibt, woher die Hawaiianer dieses kennen und warum sie ihm einen Namen gegeben haben.

Warum aber sprechen Hawaiianer und Isländer und manch andere Völker eine Sprache, die für uns so unaussprechlich ist? Vielleicht liegt es an der Insellage. Neben dem Eyjafjallajökull liegt übrigens der Fimmvörðuháls, ein Felssattel, der zum Gletscher Mýrdalsjökull führt. Beides Namen, die wahrscheinlich ausschließlich Isländer und Nachrichtensprecher über die Lippen bringen.

Noch mehr Zungenbrecher aus Island

Hawaii hat zwar mit dem Kilauea einen gut auszusprechenden Vulkan, quält mitteleuropäische Zungen aber mit einem Unterwasser-Schutzgebiet namens Papahanaumokuakea. Immerhin: Das kann nicht ausbrechen. Island hätte dagegen noch den Leirhnjúkur und den Hvannadalshnúkur in der Hinterhand, um unsere Zungen zu brechen. Da ist der Fagradalsfjall doch ein Klacks.

Im Übrigen wünsche ich allen, die in seiner Nähe wohnen, dass er sich entgegen der Erwartung der Experten ruhig verhält. Und wenn er schon meint ausbrechen zu müssen, dann bitte so, dass niemand zu Schaden kommt. Wegen der Erschütterungen haben die Behörden bereits die Blaue Lagune geschlossen, eines der großartigsten Reiseziele auf Island. Das Offene Blog hat mal eine ganze Serie von Berichten zu Island veröffentlicht, in einem spielt auch die Blaue Lagune eine Rolle.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert