Oldtimer-Treffen auf Gut Traventhal
erlebt,  Pyropro

Oldtimer und Barockpferde in Traventhal

Über Pfingsten veranstaltete das Landgestüt Traventhal (Kreis Segeberg) ein Oldtimertreffen mit Teile- und Trödelmarkt. Und mit Barockpferden. Eine Veranstaltung, die hunderte Oldtimer und tausende, wenn nicht zehntausende Besucher anzog.

Das ehemalige Landgestüt, in dem heute keine Hengste mehr gehalten werden, hat sich über die Jahre zu einem beliebten Veranstaltungsort für Landmärkte und Oldtimertreffen gewandelt. Das Treffen zu Pfingsten war bereits das 19. seiner Art. Es gab viel zu gucken, selbst für Leute wie mich, die kein Benzin im Blut haben. Obwohl die Geschichte meiner bisherigen Autos auch schon fast reif für eine Oldtimer-Ausstellung ist. Alte Autos sind einfach toll, und es gab in Traventhal sehr, sehr viele davon. Und alte Trecker. Und alte Motorräder.

Oldtimer aus vielen Jahrzehnten

Die Besucher kamen in Scharen, und sie guckten und fragten und schnackten. Gerne gaben die Besitzer Auskunft über ihre Schätze. Es war alles dabei, von riesigen, haifischflossigen Cadillacs über edle Mercedes-Limousinen der 50er und 60er Jahre bis zu Gefährten, deren Marken ich nicht mal erahnen kann. Vielleicht waren es auch Eigenbauten, wer weiß?

Oldtimertreffen in Traventhal
Eines der Gefährte, die ich nicht einordnen konnte. Vielleicht ein Rennwagen.

Mancher Aussteller eines historischen Autos bot den Besuchern sogar ein Gesamtpaket, so wie Mathias Schramm und Doris Goedje aus dem Kreis Plön. Schramm zeigte seinen Buick Typ 8-87, Baujahr 1931, den er 2014 übers Internet in Chicago gefunden und per Schiff nach Europa hatte bringen lassen. Ein Schmuckstück. Er und seine Begleiterin hatten sich dem Baujahr entsprechend gekleidet und sogar ein Grammophon dabei, um die passende Musik abzuspielen, zu der Daris Goedje tanzte. „Ich tanze gern“, sagt sie, und er ergänzt: „Ich bin die Salzsäule.“

Oldtimer mit Paar, gekleidet im Stil der 20er Jahre.
Doris Goedje und Mathias Schramm vor dem Buick aus dem Jahr 1931.

Schramm, der noch einen weiteren Oldtimer, einen Mercedes von 1962, besitzt, berichtet, dass er zwei bis drei Mal im Jahr auf Oldtimer-Ausstellungen fährt. Was ihn daran reizt? „Der Kontakt mit freundlichen Menschen, und dass man die Freude teilen kann.“ Die Freude war den beiden deutlich anzusehen. Wie auch vielen anderen, die mit ihren Schätzchen gekommen waren und gerne Fragen beantworteten oder Details erklärten. Sehr zum Vergnügen Freude der Besucher.

Fotomotive am laufenden Band

Mich begeistern an solchen Veranstaltungen die Fotomotive. Es gibt so viel zu sehen und zu fotografieren. Die Kühlerfiguren. Die ausufernden amerikanischen Straßenkreuzer. Auf Hochglanz poliertes Chrom. Das Blubbern der Motoren von den Autos, die immer wieder zu Rundfahrten starteten und dann auf das Ausstellungsgelände zurückkehrten, waren aber eher etwas für die Ohren als für die Augen.

Oldtimertreffen in Traventhal
Ein Chevrolet Apache von 1960.
Oldtimertreffen in Traventhal
Ein knallroter Cadillac.
Oldtimertreffen in Traventhal
Die Kühlerfigur eines Buick.

Zum Treffen der Oldtimer kam an diesem Tag in Traventhal noch etliches dazu. Ein großer Trödelmarkt etwa, Kunsthandwerker im historischen Hengststall, das Arschloch-Mahnmal (dazu später mehr in diesem Blog), ein Café, eingerichtet wie bei Oma, und der Auftritt der Barockreiterreitergruppe Doma Clasica. Die hatte ich schon öfter gesehen und bewundert. Ihren letzten Auftritt des Tages beim Oldtimer-Treffer gestalteten sie passend mit Kostümen und Musik der 70er Jahre. Eine tolle Quadrille in bunten und schillernden Outfits.

Auftritt von Doma Clasica in Kostümen der 70er Jahre.
Auftritt von Doma Clasica in Kostümen der 70er Jahre.

Der Tag bot also für alle etwas, egal, wofür sie sich interessieren. Und so waren viele Familien unter den Besuchern des Landgestüts Traventhal, selbst für Teenager dürfte es dort nicht langweilig gewesen sein. Mit 13 Euro war der Eintritt nicht gerade niedrig, aber dafür gab es eine perfekte Organisation. Zahlreiche Ordner wiesen die Besucher auf die Parkplätze ein, die Wege waren säuberlich in solche für Fußgänger, solche für Autos und solche für Oldtimer bis Baujahr 1986 getrennt. Damit niemand unter die Räder kommt.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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