Design der 80er für den Kirchenflohmarkt

Nächstes Wochenende ist Kirchenflohmarkt. Es muss Geld her für die Orgelreinigung. Ich habe ein bisschen aussortiert und steuere ein paar Design-Klassiker der 80er bei. Aber nicht von allen kann ich mich trennen.

Ich habe schon immer ein Faible für gutes Design gehabt. Erst konnte ich es mir nicht leisten, dann gab es kein Halten mehr – mit angezogener Handbremse, wegen der immer noch nicht viel üppigeren Mittel. Unterhalb der Redaktion der Kieler Nachrichten, in der ich damals arbeitete, gab es ein Rosenthal-Studio-Line-Geschäft. Dort gab es nicht nur Geschirr für den schön gedeckten Tisch, sondern auch Vasen bekannter Designer, Porzellanbroschen und andere Geschenkartikel wie Bilderrahmen von Versace.

Design am Revers: Porzellanbroschen

An den Schaufenstern dieses Geschäfts, das inzwischen längst verschwunden ist, habe ich mir damals, in den 80er-Jahren, oft die Nase platt gedrückt. Und mir das eine oder andere Stück tatsächlich gekauft. Etwa die Porzellanbroschen, die damals sehr en vogue waren. Zwei Stück besitze ich, und sie liegen seit mehr als 20 Jahren im Schrank. Wer trägt heute noch Broschen?

Zwei Porzellanbroschen von Rosenthal Studio Line.
Zwei Porzellanbroschen von Rosenthal Studio-Line.

Die linke Brosche ist von Johan van Loon entworfen worden. So ganz hat sie nie meinen Geschmack getroffen, deshalb kommt sie in die Flohmarkt-Kiste. Sie muss aber ordentlich etwas einbringen, im Netz wird sie für 25 bis 33 Euro angeboten. Die rechte Brosche ist laut Signatur von B. Brauer gestaltet worden. Die werde ich behalten, sie gefällt mir sehr. Ich müsste sie unbedingt mal wieder tragen, leider fehlt mir das passende Revers dazu. Kommt vielleicht mal wieder. Ich werde jedenfalls für die linke Brosche kräftig handeln, schließlich kostet eine Orgelreinigung 40.000 bis 50.000 Euro, da ist jeder Beitrag willkommen.

Ungenutzte Gläser im Schrank

Ebenfalls in der Flohmarkt-Kiste sind Milchgläser von Ritzenhoff. Die waren damals ebenfalls beliebte Design-Objekte. Gestaltet jeweils von anderen Künstlern. Wenn Milch darin ist, kommt das Muster erst richtig zur Geltung. Das Design spielt mit dem weißen Hintergrund. Leider trinke ich nur selten Milch, und zweitens haben die Gläser einen entscheidenden Nachteil: Sie dürfen nicht in die Spülmaschine. Deshalb stehen sie nun schon seit Jahren ungenutzt im Schrank. Also weg damit, schließlich sind wir inzwischen in einem Alter, wo man sich „etwas kleiner setzen“ sollte, wie es meine Eltern immer formuliert haben.

Vier Ritzenhoff-Milchgläser mit unterschiedlichem Design.
Vier Ritzenhoff-Milchgläser mit unterschiedlichem Design.

Auch diese Gläser werden, wie eine kurze Netzrecherche ergeben hat, ziemlich hoch gehandelt. 15 bis 25 Euro werden dafür verlangt. Die Firma Ritzenhoff gibt es übrigens noch, heute produziert sie unter anderem schöne Wassergläser. Die könnten mich reizen, aber wir haben so viele Gläser im Schrank und ich kaufe nichts mehr für den Haushalt. Von wegen kleiner setzen und so.

Die Erwin-Eisch-Vase bleibt da

Aber nicht alles aus meinem Design-Kaufrausch von damals kommt weg. Es gibt das eine oder andere Stück, von dem ich mich nie trennen werde. Etwa die blaue Vase von Erwin Eisch. Ein populärer Glaskünstler, dessen Werke mich schon immer begeistert haben. Überhaupt habe ich ein Faible für Glaskunst, wie meine Briefbeschwerer-Sammlung zeigt. Daran will ich mich wie an der Eisch-Vase noch lange freuen. Was meine Erben später mal damit machen, kann mir herzlich egal sein.

Blaue Glasvase von Erwin Eisch.
Die blaue Glasvaser von Erwin Eisch. Er ist für die organischen Formen seine Glasgefäße bekannt.

Vorteil der Glas-Kunstwerke: Sie stehen nicht im Schrank, sondern im Wohnzimmer, sodass ich sie immer sehen kann. Aber was in den Schränken steht, verdient ab und zu mal durchgeforstet zu werden. Wenn der Erlös dann noch für einen guten Zweck ist, umso besser.

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