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Wenn der Nagel die Nadel aussticht

Wann haben Sie das letzte Mal die Stecknadel im Heuhaufen gesucht? Im wörtlichen Sinne wohl kaum. Heuhaufen sind heutzutage rar. Geschnittenes und getrocknetes Gras kommt üblicherweise in riesigen Rundballen daher. Stecknadeln nutzen zudem die wenigsten von uns. Wer näht seine Kleidung noch selbst? Dabei wären die Nadeln durchaus eine Betrachtung wert.

Stecknadeln sind Kurzwaren. Logisch: Sie sind kurz. Wer aber glaubt, es gäbe sie nur in zwei Varianten – mit rundem, buntem Kopf und mit vollmetallischem Kopf, der irrt. Das heißt wirklich vollmetallisch, zumindest im Fachhandel, wo Stecknadeln unter Nähwerkzeug firmieren und in der vollmetallischen Variante angeboten werden. Die Variante in Eisen-Nickel-Mischung oder in Stahl gehärtet ist aber auch nichts anderes als vollmetallisch, oder?

Von Perlkopf bis T-Nadeln

Die hübschen Nadeln mit den bunten Köpfen heißen übrigens Glaskopf- oder Perlkopfstecknadeln. Es gibt auch noch Plastikkopfstecknadeln. Ist der Kopf nicht rund, sondern herzförmig, sind es Herz-Stecknadeln. Damit ist der Reichtum an Formen und Verwendungen aber noch längst nicht ausgereizt. Auf die Varianten Bastelstecknadeln, Klöppelstecknadeln, Quiltstecknadeln, Spannstecknadeln und T-Nadeln will ich hier gar nicht weiter eingehen. Nur so viel: T-Nadeln sehen oben aus wie ein T.

Zu groß sollten all diese Nadeln aber nicht sein. Sonst ist die Grenze zwischen Nadel und Nagel eher schwimmend. Einen Unterschied gibt es aber. Der Nagel im Heuhaufen ist ein bisschen leichter zu finden als die Nadel im Heuhaufen. Nur sucht den dort niemand.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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