Fru Öttenpötter

Fru Öttenpötter vertellt: Wenn das Reh ausschläft

Unser Haus steht mitten in der Natur, zwischen Feldern und nahe am Wald. Kein Wunder, dass immer wieder Rehe zu uns kommen, um es sich ein bisschen im Garten gemütlich zu machen. Was wir vor einigen Jahren bereits beobachtet haben, ist jetzt wieder passiert. Frau Reh fühlt sich wohl bei uns und nutzt den Sonntagmorgen, um auszuschlafen.

Auf einem Teil unseres großen Grundstücks lassen wir das Gras wachsen. Es sieht schön aus, sehr grün, und jetzt mit den Rispen im Sonnenlicht noch besser. Offenbar mögen nicht nur wir es. Denn am Sonntagmorgen haben wir dort ein Reh entdeckt. Es lag dort ganz ruhig und genoss offenbar die Ruhe. Vermutlich fühlte es sich im hohen Gras vor Blicken geschützt – ohne zu ahnen, dass sein Kopf herausragt.

Ein Reh liegt im hohen Gras, nur sein Kopf schaut heraus.
Ein Reh liegt im hohen Gras, nur sein Kopf schaut heraus.

Das Bild ist mit dem Handy auf größere Entfernung aufgenommen, deshalb ist es technisch nicht so toll. Das Reh jedenfalls ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und blieb noch eine ganze Weile dort liegen, obwohl wir es von der Terrasse aus beobachteten.

Irgendwann erhob es sich dann aber doch, ganz ruhig und ohne jede Hektik. Erst sah es sich neugierig um, marschierte dann ein Stück nach rechts, wo eine große Buchenhecke und eine Trauerweise stehen. Dort hat es offenbar gefrühstückt. Wir konnten es hinter den Bäumen zwar nicht sehen, haben aber beobachtet, dass Hecke und Trauerweide jedes Mal wackelten, wenn es wieder ein paar Blätter abgerissen hat. Überhaupt scheinen Rehe das Laub der Trauerweide sehr zu mögen. Als Reh Hilde regelmäßig mit ihren Kitzen in unseren Garten kam, war die Trauerweide bis auf die Höhe, an die Hilde heranreichen konnte, abgefressen. Saubere Kante, wie vom Friseur geschnitten.

Aufgestanden: Irgendwann war für das Reh die Sonntagsruhe vorbei.
Aufgestanden: Irgendwann war für das Reh die Sonntagsruhe vorbei.

Wer weiß, vielleicht ist auch dieses Reh ein regelmäßiger Gast. Vielleicht kommt es irgendwann mit einem oder zwei Kitzen zu uns. Vielleicht ist es sogar Hilde, die sich an die schöne Zeit in unserem Garten erinnert.

Fru Öttenpötter berichtet hier regelmäßig über das Leben auf dem Lande.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

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