Warum Autos in der Altstadt stören

Gerade eben habe ich hier über den Bildschnitt bei einem Foto der Lübecker Altstadt geschrieben, da beschäftigt mich das Thema schon wieder. Diesmal war der Grund ein anderer: Autos. Sie nerven, vor allem in mittelalterlichen Städten. Und nicht nur sie.

Fotografen sind es gewöhnt, auf Details zu achten. Ich war gerade in der Lübecker Altstadt unterwegs, um ein paar Fotos zu machen. Motive gibt es genug. Störendes auch. Autos zum Beispiel. Sie verderben jedes Foto, wenn sie dicht an dicht in mittelalterlichen Gassen am Straßenrand stehen.

Mittelalterliche Fassaden und moderne Autos. Irgendwie unpassend.

Die Blechschlange am Rand stört mich immens. Aber es ist noch mehr, was stört. Das Verkehrsschild rechts zum Beispiel. Runde Formen ziehen sowieso den Blick an, und nach meiner Beobachtung und vor allem in Lübeck sind Stadtverwaltungen sehr eifrig darin, immer und überall irgendwelche Schilder aufzustellen. Es gibt Ecken in Lübeck, da sieht man vor lauter Schildern die einzelnen Schilder nicht mehr.

Nieder mit dem Dixiklo

Papierkörbe sind auch so Problemfall. Oder Dixiklos, wie auf meinem Foto-Spaziergang, von dem ich hier schreibe. Einer Reihe toller Fassaden im mittelalterlichen Stadtkern, und mitten im Motiv thront eines von den mobilen Klos.

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Altstadtbewohner Autos haben und sie vor ihren Häusern abstellen wollen. Das ging mir genauso, als wir ein Altstadthaus bewohnt haben. Ich weiß, dass Bauarbeiter zwischendurch mal aufs Klos müssen und dass es ohne Verkehrsschilder nicht geht. Aber beim Fotografieren stört all das enorm. Da hilft wieder mal nur ein harter Beschnitt.

Autos weg, Schilder weg: Die Fassaden sind verdichtet.

Ich finde, gerade der Ausschnitt macht dieses Bild obendrein viel besser als das ursprüngliche. Der Blick konzentriert sich auf die Fassaden und zeigt ihre ganze Schönheit. Die Autos sind weg. Warum also nicht immer da, wo es angebracht ist, die virtuelle Schere ansetzen? Weniger ist eben doch manchmal mehr.

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