Fotografieren am Wegesrand: Was alles so abfällt

Ich bin jeden Tag mit der Kamera unterwegs. So ist das in Lokalredaktionen: Die Schreiber fotografieren auch, die einen besser, die anderen schlechter. Da meine Leidenschaft der Fotografie gilt, glaube ich, eine von denen zu sein, die es besser können. Deshalb fotografiere ich mehr als das, was ich fotografieren soll.

Zigarettenpause
Zigarettenpause am Seeufer: Ein wunderbares Bild am Wegesrand.

Irgendwie fällt immer etwas ab. Jenseits der Brandstelle sind es die Feuerwehrschläuche, am Rande einer Baustelle die orangefarbenen Bänder, mit denen die Pflastersteine auf den Lieferpaletten zusammengehalten werden. Manchmal stellt ein fotografierender Kollege ein gutes Motiv dar, ein anderes Mal zwei alte Damen auf einer Bank, die mit den Beinen baumeln. Alles nichts für die Zeitung, aber so schöne Motive.

Es sind Motive, über die ich einfach so stolpere. Keine, die arrangiert sind, keine die bestellt sind. So sind einfach so da. Man muss sie nur sehen. Genau das ist das Kunststück, das macht Fotografie aus: zu sehen, was ein gutes Motiv sein könnte. Das trainiert man sich meiner Meinung nach mit der Zeit sogar an, wenn man oft genug bewusst nach guten Motiven Ausschau hält.

Allzu oft hat mich mein Motiv-Instinkt nicht im Stich gelassen. Ein paar Mal war im Nachhinein gesehen etwas, das ich aufgenommen habe, doch nicht das Fotografieren wert. Meistens aber freue ich mich über diese kleinen Motive am Wegesrand, die ich im Vorbeigehen aufhebe und aufnehme. Manche mag ich mehr, manche weniger, und manche sind echte Lieblinge geworden. Dazu zählt der Mann auf dem Steine ebenso wie die Frau am Packeisrand, die ich zu meinem Markenzeichen auch für dieses Blog gemacht habe.

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