Duftorgie beim Klopapier

Das Klopapier ist offenbar das Thema des Tages. Kommt gleich nach Corona und hat natürlich damit zu tun. Vor allem aber gibt der Run auf die Rollen tiefe Einblicke in eine Klopapier-Kultur, die mir bisher verborgen blieb.

Wie kennen alle die teils überbordenden Dufkombinationen bei Weichspülern. Sie heißen „Frischer Morgen“ oder auch „Wild-Rose“, was noch einigermaßen normal klingt. „Goldene Orchidee“ oder „Amethyst-Blütentraum“ sind da schon wesentlich abgefahrener. Überhaupt: Amethyst und Blüten. Seit wann blühen Steine? Ähnlich blumig kommen viele Duschgels daher.

Wer nun gedacht hat, bei Klopapier geht es höchstens um die Zahl der Lagen unddarum, ob die Blättchen besonders weich sind, der hat sich getäuscht. Mittlerweile hat sich der Glauben, irgendwelche Duftstoffe könnten die Seele streicheln, vom oberen Teil des menschlichen Körpers auch aufs Backend verlagert.

Kamillenöl im Klopapier kann ich noch nachvollziehen. Was sich aber heute beim Einkaufen ganz hinten in den sonst leeren Toilettenpapier-Regalen gefunden hat, hat mich doch erstaunt: Klopapier namens Flühlingserwachen und Lotus im Mondschein. Bleibt nur noch die Frage, ob das eine nur von März bis Juni und das andere nur nachts verwendet werden darf.

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