erlebt,  Pyropro

Der Trick mit dem Parkschein

Parken kostet Geld. Überall in den Städten muss für das Abstellen des Autos per Parkschein bezahlt werden. Aber es gibt kleine Tricks, um die Städte übers Ohr zu hauen und einen Parkschein mehrmals zu nutzen. Einen wende ich selbst manchmal an, die Weiterentwicklung dieses Tricks habe ich gerade kennengelernt.

Oft ist beim Wegfahren noch bezahlte Parkzeit übrig. Auf vielen Parkplätzen ist es Usus, dem nächsten, der einfährt, den noch nicht abgelaufenen Parkschein in die Hand zu drücken. Das funktioniert vor allem in Kleinstädten, wo die Wege kurz und die Parkgebühren niedrig sind. Für einen Euro gibt es da noch eine oder gar zwei Stunden Parkzeit – für Großstädte ein Traum. Auch ich habe oft meinen Parkschein weitergereicht. Wenn allerdings niemand da war zum Weiterreichen, habe ich ihn weggeworfen.

Gestern nun auf einem Großparkplatz am Rande der Lübecker Innenstadt: Nach dem Aussteigen wurde ich von einem Mann angesprochen, der gerade in sein Auto stieg. „Im Automaten steckt noch ein Parkschein“, teilte er mir mit. Tatsächlich zeigt das Ticket noch eineinhalb Stunden Parkzeit. Der Mann hatte den Schein einfach in den Schlitz des Automaten geklemmt.

Schlau, so etwas. Er konnte sicher sein, dass der nächste, der zum Automaten geht, den Schein findet und nutzt. Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Mit seinem Trick hat der Mann nicht nur einem anderen Autofahrer eine Freude gemacht, sondern noch der Stadt ein Schnippchen geschlagen. Das hat mir den Sonnabend versüßt.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

3 Kommentare

  • MAWSpitau

    Diesen kleinen Trick buche ich immer unter meinem Beitrag zur Freundlichkeitenkette ab. Immer wenn ich noch ein paar Minuten auf dem Zettel habe, dann lege ich diesen wieder in den Automaten. Zum Einen freut sich unter Umständen der oder die Nächste und zum Anderen stecken wir der Stadt nicht noch mehr Geld in den Rachen, sondern nutzten die bezahlte Zeit! Der kleine Gang zum Automaten lohnt sich!

    • Susanne

      Freundlichkeitenkette ist ein netter Begriff, den muss ich mir merken. Ja, diese kleinen Gesten im Alltag verbreiten Freude, wenn sie uns ein Lächeln entlocken, hat es sich gelohnt. Dass die Stadt dabei den Kürzeren zieht, ist ein netter Nebeneffekt.

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