Die Bäume um unser Haus kühlen gut in heißen Tagen.
erlebt,  Pyropro

Bäume sind der beste Hitzeschutz

Gerade reden alle über die Hitze. Wir nicht. Natürlich ist es bei uns auch warm. Aber wir haben den perfekten Hitzeschutz rund ums Haus: große Bäume. Das ist der Vorteil vom Leben auf dem Land. Aber auch in der Stadt könnten Bäume gegen Hitze helfen, wenn man sie nur erhalten würde.

Ich wollte nie in ein Neubaugebiet – spöttisch Wüstenrot-Ghetto genannt – ziehen. Zu uniform, zu eng, zu kleine Grundstücke. Der Nachbar muss nicht sehen können, welcher Kuchen bei uns draußen auf dem Tisch steht. Deshalb haben wir vor nunmehr 20 Jahren ein gebrauchtes Haus gekauft. Mit 2000 Quadratmetern Grundstück, die bei uns alles andere als gepflegt sind. Schon kurz nach dem Einzug haben wir damit begonnen, Bäume zu pflanzen, obwohl schon einige auf dem Grundstück standen.

Wunschbäume für den eigenen Garten

Vorhanden waren eine ganze Reihe großer Buchen, ein paar Birken, eine 60 Jahre alte Eiche und diverse Sträucher. Ich habe mir noch einen Hausbaum gewünscht und deshalb eine Rotbuche gepflanzt. Außerdem wollte ich gern einen Kuchenbaum haben, der inzwischen auch schon eine stattliche Größe erreicht hat. Der Mann hat sich dann noch eine Trauerweide gewünscht, die schnell und gut gewachsen ist.

Mittlerweile wohnen wir beinahe in einem Wald und genießen es. Vor allem im Sommer. Wie herrlich kühl ist es selbst bei größter Hitze unter all den Bäumen. Nicht nur wegen des Schattens, sondern weil Bäume Wasser verdunsten und die Verdunstungskälte die Umgebung kühlt. Die Kühleffekte sind sogar messbar. Wir messen sie im täglichen Leben mit unserem Gefühl. Natürlich ist es auch in unserem Garten, auf unserer Terrasse warm, schon deshalb, weil eine Längsseite des Hauses nach Süden ausgerichtet ist. Und dennoch ist es natürlich viel angenehmer als in der Stadt und noch viel angenehmer als auf einem Supermarktparkplatz.

Stopp, Durchfahrt verboten: Alte Bäume zu fällen, sollte verboten sein.

Bäume sollten mehr geschätzt werden

Ich wünsche mir, dass Stadtplaner endlich erkennen, wie wichtig Bäume für den Hitzeschutz sind. Dass nicht immer noch in Städten alte Bäume gefällt werden, wie vor eineinhalb Jahren in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf dem Marktplatz unter meinem Bürofenster. Argument der Stadt: Wir pflanzen neue Bäume, die viel besser eingepflanzt werden und damit besser gedeihen. Bevor sie aber die kühlende Wirkung der 30 bis 50 Jahre alten vorherigen Bäume erlangen, wird genauso viel Zeit vergehen. Aber keine Sorge: Es sind ja Sonnenschirme aufgestellt worden.

Immerhin setzt mittlerweile doch in vielen Städten ein Umdenken ein. Wir haben schon immer Bäume gemocht, heute profitieren wir davon. Da kann es gern noch eine Weile heiß bleiben.

Anmelden

Ich informiere regelmäßig über neue Blogposts

*

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

Ein Kommentar

  • Horst Schulte

    Wunderschön, jedenfalls der Teil eures Hauses, samt Umgebung, den man auf dem Foto sieht. Wir leben zwar in einem Dorf, das viel Grün drumherum hat, aber der direkte Schutz großer Bäume fehlt. Nichtsdestoweniger bin ich gern im hiesigen – wie ich ihn nenne – Restwald unterwegs. Restwald deshalb, weil Rheinbraun vom ursprünglichen Grün nicht allzu viel gelassen hat. Anderseits reift die Gegend durch die Rekultivierungsmaßnahmen zu etwas Neuem, Schönen.

    Wenn ich im Wald bin, sozusagen beim Eintritt in bewaldetes Gebiet, spüre ich immer sofort den Temperaturunterschied. Das empfinde ich als wohltuend. Bäume waren, glaube ich, immer meins. Meine Kindheit habe ich in einem noch intakten, großen Waldgebiet verbracht. Dort herrschte Jagdverbot. Dementsprechend gab es dort Tiere, die heute in unserer Region eher selten zu finden sind. Dazu gehören Fasanen, Rebhühner und Füchse. Ja, lange ist es her. Rheinbraun hat dort ganze Arbeit geleistet. Heute ist dort ein großer See, wo ich als Kind den Wald durchstreift habe.

    Gestern hörte ich, dass die Platanen, die irgendwelche Irre im letzten Jahr tödlich verletzt (vergiftet) haben, jetzt gefällt werden mussten. Einfach nur traurig, was Menschen sich gegenüber der Natur herausnehmen.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert