Schrankenzaun: gestreifte Warnung

Manchmal fehlt mir ein Wort. Dann sehe ich etwas, über das ich schreiben will, und weiß nicht, wie es heißt. Das kommt vor allem dann vor, wenn es um Fachbegriffe geht. Vor allem dann, wenn es dazu kein anderes geläufiges Wort gibt. So ging es mir mit dem Schrankenzaun.

Wir sehen sie jeden Tag, egal, ob als Fußgänger, Fahrrad- oder Autofahrer: allerlei Absperrungen an Baustellen. Aber wie heißen diese Dinger genau, die da im Verkehrsraum herumstehen? Hier kommt eine kleine Fachwörter-Kunde.

Die Bake kennt jeder

Verkehrshütchen sind jedem geläufig. Und auch die Bake kennt bestimmt fast jeder. Hoch, schmal und rot-weiß-gestreift. Fachmännisch heißt sie Leitbake. Sitzt obendrauf eine nachts blinkende Lampe, wird aus der Leitbake eine Warnbake. Was aber, wenn die Bake rund ist? Dann ist es ein Leitzylinder. Logisch, oder? Wenn der dann auch noch bei Berührung nachgibt, ohne abzubrechen, handelt es sich um einen Flexi-Pfosten, Flexpin oder Flexipin, fachmännisch auch selbstaufrichtender Leitzylinder. Und bitte den Flexipin nicht mit dem Flexepin verwechseln, der hat nicht mit Straßenbau oder Absperrungen zu tun. Das ist ein Vorauszahlungssystem.

Schrankenzaun als Absturzsicherung

Alles gemerkt? Okay, dann wird es jetzt schwieriger. Wenn irgendwo eine Art Kunststoffzaun, meistens in Weiß, oben und unten rot-weiß-gestreift, steht, was ist das dann? Na klar, ein Schrankenzaun. Das Wort habe ich bis vor ein paar Tagen noch nie gehört, aber an sich ist es total logisch. Sind doch Schranken ebenso rot-weiß-gestreift. Steht so ein Schrankenzaun vor einer Baugrube im Verlauf eines Fußwegs, ist es übrigens kein Schrankenzaun mehr, sondern eine mobile Absturzsicherung. Ist ja vielleicht eine gute Idee für eine Kneipe.

Der Schrankenzaun ist eine gängige Baustellenabsperrung.
So sieht er aus, der Schrankenzaun. Kennt jeder, aber nicht jeder weiß, wie das Ding heißt.

Baustellenabsicherung ist eben etwas für Profis. Und wenn man darüber schreiben muss oder will, muss man Fachwörter kennen. Selbst ich lerne immer noch neue Wörter, etwa den Konusgleiter. Ist doch schön, wenn das Leben immer wieder Überraschungen bereithält.

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