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Lost Places – eine faszinierende Fotografie-Richtung

Fotografen haben einen Blick für das Besondere. Verfallenes, Marodes, Ausgeblichenes und Abblätterndes ist etwas Besonderes. Eine besondere Richtung der Fotografie widmet sich den Lost Places, den verlorenen Plätzen.  Einen Lost Place, einen verlorenen Platz, habe ich vor der eigenen Haustür. Eine verfallene Ziegelei. Wenn einem so ein Motiv zu Füßen liegt, gibt es natürlich kein Halten mehr. Ich war oft dort und habe den Verfall fotografiert. Die wahren Lost Places, Motive für großartige Fotografen, liegen aber ganz woanders.

Das verfallene Innere der vor Jahrzehnten stillgelegten Ziegelei.
Das verfallene Innere der vor Jahrzehnten stillgelegten Ziegelei.

Viel spannender als eine verfallene Ziegelei sind verwunschene Herrensitze, verlassene Schlösser und – der Klassiker – aufgegebene Heilanstalten. Leider habe ich nicht die Zeit, durch die Lande zu reisen und diese Orte aufzusuchen. Es gibt aber Fotografen, die das mit Leidenschaft tun und deren Fotos sehr, sehr sehenswert sind.

Thomas Deicke aus Saarbrücken ist einer dieser Lost-Places-Fotografen, die es zur wahren Meisterschaft gebracht haben. Seine Hompage listet viele  Lost Places aus den Bereichen Energie, Freizeit, Heilstätten, Herrensitze, Industrie, Militär, Mobilität und Religion auf. Jedes Objekt hat einen Steckbrief mit Hinweisen zum Zustand und besonderen Tipps. Bei seinen Fotos von verlorenen Orten reizt Thomas vor allem die Schönheit des Morbiden und das außergewöhnliche Licht, das an den Lost Places häufig herrscht.

Der Faszination der Lost Places hat das Fotografiemagazin kwerfeldein.de diesen Artikel gewidmet. Geschrieben hat ihn Daniel Schmitt, ein Lost-Place-Fotograf aus Leidenschaft. Zu seinem 500px-Profil geht es hier und hier zu seiner Webseite. Beides unbedingt angucken.

Gerade ist auf kwerfeldein.de ein weiterer Artikel zum Thema unter der Überschrift „Die Schönheit des Verfalls“ erschienen.

Über diesen Blogbeitrag von Liisa habe ich einen weiteren Fotografen aus der Riege der Lost-Place-Künstler gefunden: Sven Fennema. Er präsentiert tolle Fotos auf einer schön gemachten Webseite.

Die Lost Places, die diese und andere Fotografen aufgesucht und in ausgesucht schönen Bildern festgehalten haben, werden übrigens gehütet wie Staatsgeheimnisse. Jeder, der dort war, will verhindern, dass Scharen von Hobbyfotografen durch die Räume trampeln. Sonst sind die Lost Places bald für alle verloren.

Die Gefahr besteht bei meiner Privat-Ziegelei nicht. Bei ihr sind es Wind und Wetter und die Natur, die sich die Ruine nach und nach zurückerobern.

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Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

2 Kommentare

  • Jasmin

    ich habe mir auch eine neue kamera zugelegt und bin total fasziniert, was damit alles möglich ist. habe mich bisher aber nur im heimischen garten ausprobiert… aber so bilder für die nachwelt festzuhalten hat schon was…

  • Urbex Zar

    Lost Places Fotografie begeistert mich auch. Seit vielen Jahren schon. Allerdings bin ich nicht so der Fan von HDR Fotografie.
    Ich fotografiere die Lost Places am liebsten schwarz weiß. Die Konzentration auf das Wesentliche unterstreicht die natürliche Ausdrucksstärke dieser schönen Motive.

    VG
    Zar

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