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Jahresrückblick 2025: Anders als alle anderen

Das Jahr 2025 begann wie immer und endete ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Deshalb wird es ein etwas anderer Jahresrückblick als die in den Jahren zuvor.

Die vergangenen Jahre habe ich die Jahresrückblicke immer an den Fotos festgemacht, die übers Jahr entstanden sind. Ein Blick in meinen Lightroom-Ordner für 2025 zeigt, dass die seit Jahren kontinuierlich gesunkene private Fotoausbeute weiter zurückgegangen ist, dieses Jahr auf lächerliche knapp 1400 Fotos. Woran es lag? Ich weiß es nicht so genau, aber habe eine ungefähre Ahnung. Vor allem lag es daran, dass ich anders als in den Jahren zuvor fast jeden Nachmittag/Abend das Rentnerpferd füttern musste. Das schränkte meine Möglichkeiten für Foto-Ausflüge stark ein.

Das Rentnerpferd ist unser Lasse, den wir 2016 fürs Kind gekauft haben und der mittlerweile 25 Jahre alt ist. Er wird nicht mehr geritten, ist in Rente, deshalb der Name. Lasse hatte im Winter 2024/2025 mächtig abgebaut, hinzu kam ein Zahnproblem, sodass er zweimal am Tag Matschepampe gefüttert bekommen muss: Rübenschnitzel und Heucops schön eingeweicht. Vormittags machen das die Stallbetreiber, nachmittags habe ich das übernommen. Sind es doch nur knapp zwei Kilometer von unserem Haus zum Stall. Das Kind muss dafür 15 Kilometer fahren.

Keine Lust mehr aus Social Media

Auf einem anderen Gebiet gab es für mich eine deutliche Änderung: Ich bin Social-Media-müde geworden. Seit dem Wechsel von Twitter über Mastodon zu Bluesky ist meine Lust, dort etwas zu posten, deutlich zurückgegangen. Aber etwas ist mir aus meiner Twitterzeit geblieben: Freunde. Menschen, die ich persönlich getroffen habe und mit denen der Kontakt weiter hält. Da wären Matthias und Doris, die wir zuletzt im September wieder beim Seewolf in Lübeck getroffen haben. Da kam Linie auf den Tisch. Es war ein wunderbarer Abend.

Genauso wunderbar ist der Kontakt zu Jacqueline und Walter. Jedes Treffen mit den beiden ist mir eine Freude. Es waren bereits einige, von einem berichte ich weiter unten, und ich hoffe, es kommen noch weitere dazu. Zumindest ist der Weg zu den beiden nach Schleswig-Holstein ausgewanderten Schweizern nicht so weit wie der zu Matthias und Doris in der Nähe von München.

Ebenfalls ans Herz gewachsen ist mir die Ostseenixe. Eine echte Foto-Freundin ganz aus meiner Nähe. Sie ist immer bereit, spontan mit mir loszuziehen wie gerade eben erst. Wir machen uns mit unseren Kameras eine freundliche Konkurrenz. Ihre Bilder sind vor allem bei Instagram zu sehen. Liebe Ostseenixe, ich bin froh, Dich als Freundin zu haben. Ein bisschen außerhalb dieser engen Gruppe pflege ich immer noch einen guten, aber oft zu lockeren Kontakt zu Udo Stiehl und Torsten Maue. Es sind allesamt Menschen, die ich über Twitter kennengelernt und mehrmals persönlich getroffen haben. Möge der Kontakt bestehen bleiben.

Maritim-Seebrücke Timmendorfer Strand
Timmendorfer Maritim-Seebrücke: Jüngste Fotoausbeute beim Spaziergang mit der Ostseenixe.

Nach meiner Krebsdiagnose im Oktober, die mich aus meinem geliebten Job gekickt hat, habe ich festgestellt, wie groß doch mein soziales Netz ist. Da sind die Kollegen, die sich so um mich sorgen, mich regelmäßig anrufen oder anschreiben, mir Geschenke machen, mich vermissen. Und da sind meine beiden anderen Kreise, die mein Leben bestimmen und die gar nichts miteinander zu tun haben. Mein Chor und der Reitstall. Alle nehmen regen Anteil an meinem Wohlergehen. Wie wunderbar, wenn man so viele liebe und mitfühlende Menschen in seinem Umfeld hat.

Bücher und Spaziergänge im Januar

Und jetzt gibt es doch noch ein bisschen Jahresrückblick. Der Januar stand also aus genannten Gründen nicht im Zeichen von Fototouren, sondern im Zeichen von Büchern. Lesenswerten Büchern, denen ich zwei Rezensionen gewidmet habe: „Wut und Wertung“ von Johannes Franzen und drei Rezensionen in einer, unter anderem zu Lee Miller.

Mein schönstes Januar-Foto ist bei einem Spaziergang an der kalten Ostsee entstanden.

Winterspaziergang an der Ostsee

Der Februar verlief recht ereignislos. Wir hatten einen Notartermin, um unser Testament zu machen. Spätestens um den 60. Geburtstag herum sollte man anfangen, seine Angelegenheiten zu regeln. Wie wichtig das sein könnte, habe ich im Verlauf dieses Jahres drastisch zu spüren bekommen.

Im März habe ich mal wieder ein großes Shoppingcenter besucht, etwas, was ich nicht so liebe. Immerhin gibt es im Alster-Einkaufszentrum in Hamburg neben Klamotten auch Kunst zu besichtigen.

Unterwegs in zwei Kleinstädten

Im April war ich endlich mal wieder so richtig unterwegs. In Clausthal-Zellerfeld habe ich das Bergwerksmuseum besichtigt. Und ich bin durch Eckernförde gebummelt und habe anschließend liebe Freunde in Süderbrarup besucht. Ich liebe es, Städte und Museen zu besuchen.

Der Hafen von Eckernförde mit seinen Fischerbooten.
Der Hafen von Eckernförde mit seinen Fischerbooten.

Im Mai ging’s mal wieder nach Einbeck, der Juni verlief mit viel Arbeit und wenig Freizeit unaufgeregt. Im Juli habe ich mich aus gutem Anlass wieder mit den Freunden aus Süderbrarup in Schleswig getroffen. Walter Zürcher hat dort in der Ausstellung „Menschen im Tschad“ seine Fotos aus Afrika gezeigt.

Walter Zürcher vor einem seiner Fotos im Stadtmuseum Schleswig.

Im August habe ich den erfolgreichsten Blogpost des Jahres verfasst. Es ging um die Krimi-Serie „Solo für Weiss“ und das Strandhaus in Heikendorf. Bei jeder Ausstrahlung der Serie gehen die Klickzahlen nach oben. Das Haus ist so besonders, da wollen viele wissen, welche Geschichte es hat.

Die Strandvilla Schroeder am Fördewanderweg in Heikendorf.
Die Strandvilla Schroeder am Fördewanderweg in Heikendorf, Drehort für „Solo für Weiss“.

Große Reise nach Frankreich

Der September stand ganz im Zeichen unserer Frankreichreise. Wir haben mal wieder die mittlerweile 91 Jahre alte Schwiegermutter besucht und dafür 1500 Kilometer Anreise – und Rückreise – auf uns genommen. In Limoges und anderen Orten drehte sich viel ums Essen. Wir haben alte Freunde getroffen, uns ein wenig mit französischer Militärgeschichte beschäftigt und uns über saubere Klos gefreut. Was ich da noch nicht wusste: Es sollte der letzte unbeschwerte Monat für mich sein.

Ende Oktober kam die Diagnose Lungenkrebs. Seitdem bin ich krankgeschrieben, unterziehe mich seit Ende November eine Chemotherapie und beginne im Januar mit täglichen Bestrahlungen. Bei all dem geht es mir gut und ich habe die berechtigte Hoffnung, wieder ganz gesund zu werden. Und ab und zu schreibe ich hier etwas. Und freue mich über Leser.

Blogempfehlungen 2025

Meine Jahresrückblicke schließe ich immer ab mit Blogempfehlungen. Neu im Feedreader ist das Blog von Haldewitzka, dessen Bericht über Telefonzellen mit besonders gut gefallen hat. Jansens Pott ist ein Blog mit einer schönen Mischung verschiedener Themen, bei dem ich oft hängenbleibe. Ebenfalls neu entdeckt habe ich das Blog Nachtlande, bei dem ich gelernt habe, was Haareis ist. Das habe ich noch nie gehört oder gesehen. Die besten Schreib- und Grammatiktipps finde ich immer bei Sandra Meinzenbach.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

Ein Kommentar

  • Redaktion42

    Hallo Susanne,
    Es ist schön, dass wir Teile deines Lebens waren, sind und bleiben werden. Hier wird oft über das Rentnerpferd gesprochen und die Freundschaft, die sich beim Essen gezeigt hat. Auf ein gesundes neues Jahrc

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