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Nichts als unscharf: Das unmögliche norddeutsche Foto

Es gibt Fotoprobleme, für die weiß ich keine Lösung. Und ich wette, nicht mal der beste Profi wüsste eine. Denn manchmal machen einem äußere Umstände einen Strich durch die Fotoidee. Geht nicht gibt’s doch. Ich habe es gerade erlebt.

Eines meiner Lieblings-Fotomotive ist das erst im vergangenen Sommer eröffnete japanische Teehaus „Mikado“ auf der Seeschlösschenbrücke von Timmendorfer Strand. Das ist sozusagen ein schwebendes blaues Ufo über dem Meer. Ein paar schöne Fotos sind mir dort schon gelungen.

Das Teehaus bei Nacht: ein blaues Ufo über der Ostsee.

Heute bin ich nun wieder dort unterwegs gewesen. Es wurde schon langsam dunkel und ich habe einige Belichtungsreihen gemacht. Dabei bin ich fast verzweifelt. Das letzte, lange belichtete Foto der Reihe war immer unscharf. Das war schon auf den ersten Blick auf dem Kameradisplay zu erkennen. Ich habe hin und her experimentiert, aber keine Chance: Jedes lange belichtete Bild war unscharf.

Trotz Stativ unscharf: Das Teehaus, fotografiert mit Blende 22 und knapp drei Sekunden Belichtungszeit.

Das Pendant dazu sieht etwas besser, aber nicht gut aus.

Das Teehaus, ebenfalls mit Blende 22 und einer Belichtungszeit von einer Sekunde aufgenommen.

Ich hat lange gedauert, bis ich auf die Ursache für die Unschärfe gekommen bin. Abstellen konnte ich sie leider nicht. Was Binnenländer und Landratten nicht wissen: Ein auf eine Seebrücke gebautes Gebäude schwankt im Wind. Oder in der Brandung. Heute herrschte eine streife Brise, und die brachte das Teehaus so sehr zum Schwingen, dass es bei langer Belichtungszeit nur unscharf abzubilden war. Da half nur eine kürzere Belichtungszeit. Nicht ideal, aber was sollte ich tun. Ich konnte das Haus schließlich nicht festhalten.

Ein ähnliches Problem hatte ich übrigens schon bei den Nachtfotos. Es war zwar völlig windstill. Aber ich hatte das Stativ auf die Brücke gestellt, und jedesmal, wenn Leute darauf gingen, ob hinter mir oder ein ganzes Stück entfernt, vibrierte die Brücke. Dagegen kann der beste Fotograf nichts machen.

Susanne Peyronnet *1960 Wurzeln in Niedersachsen Leben in Schleswig-Holstein Redakteurin seit 1981 Hobbys: Reisen, Lesen, Reiten Musik: Klassik, Klassik, Klassik (Ausnahme Kammermusik) Länder: Deutschland, Frankreich

3 Kommentare

  • Florian Drechsler

    Hey Susanne, das sind ja mal ganz andere Herausforderungen beim Fotografieren was? Was mir beim Artikel jetzt noch fehlt: Wie hast du das Problem gelöst? Würde ich wirklich sehr interessieren.

    • Susanne

      Hallo Florian,
      zunächst habe ich das Problem gar nicht lösen können. Dann habe ich eine kürzere Belichtung gewählt, zwei Stufen überbelichtet und die Bilder am Rechner noch ein bisschen hochgeschraubt. Die einzige wirklich befriedigende Lösung ist es allerdings, bei Windstille noch einmal hinzufahren und zu fotografieren.

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